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Sevenheart-3

Sevenheart-3

Titel: Sevenheart-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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steckte ich in eine extra angenähte Schlaufe an meiner Jeans. Mein Messer streckte ich in die Innenseite meiner schwarzen Winterjacke, hing mir Tasche und Köcher um, nahm meinen Bogen in die Hand und war bereit.
    Gut bepackt und mit einem komischen Gefühl im Bauch stellte ich mich mit meinen ganzen Sachen vor die Intarsien.
    Ich atmete tief ein, legte eine Hand auf die Zeichen, sammelte all meine Gedanken und sprach die Worte.
    Diesmal konzentrierte ich mich genau auf mein Ziel und versuchte, möglichst alles richtig zu machen, um nicht wieder in einer falschen Zeit zu landen.
    Jedoch hätte ich den ganzen Aufwand nicht zu machen brauchen, denn ich stand innerhalb zwei Sekunden wieder mitten auf dem Boden der verkommenen Ruinen.
    Ich hatte vergessen, das Zeitportal zu schließen. Es ist zwar dadurch für jeden benutzbar gewesen, aber ich hatte den Vorteil, das ich mein altes Ziel so nicht mehr verfehlen konnte.
    „ Schwur gebrochen “, flüsterte ich und verschloss damit das Portal.
    Ein starker Neben umgab mich wie schwarzer Rauch und schien seine Klauen nach mir auszustrecken, mir die Luft abzuschnüren.
    Der Himmel war dunkler geworden, die Nacht kündigte sich schon langsam an. Zusammen mit ihr kamen die ganzen Kreaturen, aber auch die eisige Kälte.
    Ich musste mich schleunigst aufmachen, um etwas zu finden, wo ich die Nacht überstehen konnte.
    Der ganze Spuk war also für mich noch nicht beendet- im Gegenteil.
    Er fing jetzt erst richtig an.
    Ich kletterte vom zweiten Stock der Festung herunter und versuchte schnellstens einen Ausweg aus diesem steinernen Labyrinth zu finden. Hier waren zu viele Verstecke, in denen irgendwelche Gefahren lauern konnten.
    Während ich einen Ausweg suchte und meinen Bogen schussbereit hielt, kroch mir wieder die nackte Angst in den Nacken. Ein Gefühl, was mich in den letzten Tagen und Nächten immer begleitet hatte und mich zweifellos noch einige Zeit begleiten würde. Jedoch war die Angst etwas, was mich schon immer fasziniert hat. Sie brachte einen zu verborgenen Orten, ließ Herzen schneller schlagen und lüftete Geheimnisse.
    Mit jeder Sekunde, in der ich durch den Urwald streifte, wurde es immer dunkler und kälter. Zumindest fror ich durch meine warme Kleidung nicht mehr so sehr.
    Mein Ziel war es, Clodagh und Seth zu finden. Wenn Clodagh tatsächlich zurück war, würde sie bestimmt nicht zu Skar oder zur alten Ruine oder gar zu Ciaran zurückkehren. Der einzig mir logisch erscheinende Ort war das Schloss des Königs. Dort würde ich an Clodaghs Stelle als erstes hingehen. Dort wurde sie verehrt und mit offenen Armen herzlich erwartet.
    Also blieb mir keine andere Wahl als wieder dorthin zurückzukehren, von wo ich geflohen bin.
    Es bereitete mir einige unangenehme Stiche im Herzen, wenn ich daran denken musste, was mich dort erwarten würde.
    William wurde bestimmt überall im Königreich gedemütigt, weil ihm seine Verlobte kurz vor der Hochzeit weggerannt ist. An Enroe wollte ich gar nicht denken.
    Alles in mir sträubte sich, wieder aufs Schloss zurückzugehen, aber ich hatte keine andere Wahl, wenn ich meine geliebte Hexe und Seth wiedersehen wollte.
    Nach einiger Zeit kam ich zu einer verbogenen Lichtung mitten in diesem Urwald. Ich wusste nicht mehr, in welche Richtung ich lief oder auf welchen Teil der Insel ich mich befand. Irgendetwas brachte mich aber dazu, diese Lichtung näher zu betreten und herauszufinden, was sich hier befand.
    Ich ließ meinen Bogen nach wie vor schussbereit und zwängte mich durch die dichten Bäume hindurch, bis ich auf dem Teil der Insel angelangt war, zu dem ich lieber nicht gelaufen wäre.
    Die Lichtung war ein einziger Abstellplatz für misslungene Kreaturen.
    Überall, wo ich hinsah, waren silberne Käfige, in denen abscheuliche Wesen schliefen.
    Menschen mit Stierkopf, Einhörner auf drei Beinen, fliegende Ratten, aber auch verhungerte und misshandelte Menschen, die in den Käfigen verrotteten.
    Meine Beine waren inzwischen weich geworden und doch konnte ich mich nicht von der Stelle rühren.
    „He, du!“
    Abrupt drehte ich mich um die eigene Achse und war bereit, abzuschießen, falls ich irgendetwas erkennen würde.
    Plötzlich wurde ich mit irgendetwas Hartem an der Schulter getroffen.
    Wieder drehte ich mich um und suchte das Etwas, was nach mir warf. Ich spannte erneut meinen Bogen und sah sie plötzlich.
    In einem Käfig genau vor mir saß in der hinteren Ecke ein Mädchen in etwa meinem Alter.
    Sie hatte kurzes,

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