Sevenheart-3
unsere Fußsoldaten, angeführt von Cormarck, Godric und einem Mann namens Lian, welcher der Ehemann von Kats war. Vierhundert Krieger, die mit Schildern, Lanzen und Schwertern bewaffnet waren. Und rechts von der Schlucht, in einer etwa zweihundert Schritt Entfernung, standen wir- die Zauberer.
Eine bunt zusammengewürfelte Truppe aus fünfzig Zauberern von Kats und Fevon, die mit Schwertern bewaffnet auf Pferden saßen und natürlich wir acht, wobei Ciaran als Anführer nicht bei uns stand und Sunny nicht kämpfte.
Sunnys Aufgabe war es, so viele Leben wie möglich zu retten; das Schwert diente nur zur Verteidigung.
Wir sahen alle zu, wie die Sonne hinter den Hügeln im Westen versank und warteten darauf, dass uns die Nacht ihr Zeichen zum Angriff gab.
Ich konnte förmlich die Herzen der Krieger um mich herum schlagen hören, konnte mir vorstellen, wie sie im unregelmäßigen Rhythmus pumpten und auf den Herzschlag warteten, an dem die Schlacht begann.
Niall saß neben Shaimen und war der einzige, welcher der Schlacht hemmungslos entgegenblickte. Er unterhielt sich mit ihm über die anderen Zauberer und verriet ihm belustigend ihre Gaben, die er lesen konnte.
Ich beobachtete Ciaran, der mit dem Pferd an unserer Spitze stand und sich zu Lian gewandt hatte.
Er war ein Mann, dem man die Erfahrung bei seinen unzähligen Schlachten ansehen konnte. Die breiten Schultern, die geschickten Hände und der klare Ton waren die Merkmale eines richtigen Hauptmannes. Reece hatte mir erzählt, dass er der beste Hauptmann von Tandera gewesen war, zu den Zeiten, als König Richard noch in voller Blüte regiert hatte. Doch nach dem Tod der Königin war Lian weggegangen. Ihn hatte es nach Pantaria gezogen, wo er sich Fevon als Militäroberhaupt anbot und so die schöne Reinblüterin Kats heiraten durfte. Und Caradoc, der hatte seinen Platz beim König angenommen.
Von den Zwillingen hatte ich auch erst später erfahren, dass sie zu den wenigen Zauberern auf Tandera gehörten, die zur Hälfte Reinblüter waren.
Während ich den Anhänger an meiner Brust ein letztes Mal berührte, kam unter den Kriegern eine plötzliche Unruhe auf.
Hinter den Hügeln konnte ich eine große Reiterei erblicken, die auf uns zutrieb.
„Reece“, hauchte ich leise zu ihm, „wer ist das?“
Er sah mich mit einem beruhigenden Blick an.
„Das sind Skars Zauberer“, sagte er, „die Männer, die gerade aus den benachbarten Wäldern der Eiswüste gekommen sind, nachdem sie gemerkt haben, dass man sie an der Nase herumgeführt hatte“
Ich brachte mich zu einem wagen Lächeln.
Das waren die Zauberer, denen Ciaran und ich etwas vorgespielt hatten. Dank unserer Lüge waren sie nun von der langen Reise geschwächt, vielleicht war auch ihr Proviant aufgebraucht, aber in ihren Augen funkelte Hass.
Es waren um die vierhundert Reiter.
Sie waren fast so viele wie unsere gesamten Fußsoldaten, und zudem waren es Zauberer.
Ich wusste, dass sie für uns zwar kein Hindernis sein würden, aber es war auch nur ein kleiner Teil von dem, was Skar an Kriegern zur Verfügung stand.
Die Sonne floh von uns immer ein weiteres Stück weit am Horizont hinab, gleichzeitig begannen Skars Krieger, die ganz in Grau gehüllt waren, ihre Fackeln anzuzünden.
Sie standen an der gegenüberliegenden Seite.
Ihre Feuer blickten uns wie die lodernden Augen eines riesigen Ungeheuers an, das gekommen war, um uns zu vernichten.
Narig stand an der Spitze der feindlichen Krieger, auch er ritt auf einem hohen Ross und taxierte uns mit aufmerksamen Blicken.
„Reece, wie viel Zeit bleibt uns noch?“, fragte Cormarck, der auf etwas näher zu uns geritten war.
Reece blickte zu der feindlichen Vorhut und sah ihn dann an.
„Nicht mehr viel“, antwortete er, „sie werden nicht warten, bis Skar gekommen ist. Ihre Ungeduld ist so groß, dass sie uns bald angreifen werden“
Cormarck nickte.
„Dann ist gut“
Wenn ich mir Cormarck mit der Axt auf seinen Bärenschultern ansah, mit seiner gewaltigen Brust, den kräftigen Armen und den goldenen Augen ansah, konnte ich mir nicht vorstellen, dass ihn irgendeiner dieser Zauberer dort besiegen könnte. Nicht einmal fünfzig von ihnen konnten seiner Kraft gleichkommen. Genauso konnte ich mir nicht ausmalen, wie jemand Shaimen, Reece oder Lian das Wasser reichen konnte. Geschweige denn Ciaran, Fevon oder Kats. Mir kamen alle diese Zauberer unbesiegbar vor und das machte mir ungeheuerlich Mut.
Sobald es langsam dämmerte, sah ich, wie
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