Sevenheart-3
Männer, die deswegen gerade sterben!“, rief ich.
Von der verloren gegangenen Seele des Königreichs war die Rede, von seinem Herzen, das zurückgegeben werden müsste, vom Heilen ihrer Wunden, und nicht von irgendetwas anderem.
Will schüttelte den Kopf.
„Es sind Gesetzlose, die allein für Ciaran kämpfen! So wie du! Du bist auch eine von ihnen geworden!“
Ich zügelte mein Pferd. Die anderen um uns herum schienen nichts zu begreifen.
„Was ist mit Ciaran? Nun sprich, William!“, rief sein Vater.
Ich sah William zornig an. Er beachtete seinen Vater immer noch nicht.
„Sei nicht so stur, Will! Es geht nicht um uns! Es geht um das Leben tausender Menschen! Du weißt nur zu gut, dass Ciaran der einzige ist, der Skar besiegen könnte! Er braucht deine Hilfe genauso wie du die seine brauchst!“
Ein noch lauteres Gemurmel ging durch die Krieger.
„Der Königssohn lebt ?“, rief ein Soldat.
Ich drehte mich zu dem Mann um, alle folgten meinem Blick.
„Ja, Jades Sohn lebt! Er lebt, und er wartet auf die Unterstützung seines Königreichs!“
Ich nahm die Zügel meines Pferdes auf und machte mich auf den Weg, doch davor drehte ich mich noch zu Will um.
„Ich werde jetzt kämpfen. Und wenn es sein muss, bis in den sicheren Tod!“
Als ich mein Pferd durch die Krieger schickte, machten sie mir alle Platz.
Den einen stand Verwirrung, den anderen Begeisterung oder Vorwurf im Gesicht geschrieben. Sie alle wussten nicht recht, was sie glauben sollten.
„Gebbie!“
Ich blickte mich herum und zügelte mein Pferd. Will sah mich mit herzzerreißendem Blick an. Dann rief er:
„Folgt der jungen Dame und lasst keinen Krieger in Grau aus, dem ihr begegnet!“
Ich lächelte und galoppierte los.
Mit einem lauten Gebrüll folgten mir auf einmal tausend Krieger auf ihren schnellen Pferden.
Ich galoppierte so schnell wie noch nie zuvor, mit einem guten Gewissen, in die Schlacht hinein.
William hatte nur darauf gewartet, dass Skars Truppen bis zum Schloss vorgedrungen waren- natürlich, nachdem sie Ciarans Männer erschlagen hatten. Sein Stolz war wahrhaftig zu groß gewesen, und wenn sich die beiden Prinzen nicht zusammengeschlossen hätten, wären alle jämmerlich draufgegangen.
Mit einem willkommenen Gebrüll stürzte ich mich zusammen mit den frischen mutigen Kriegern in die Schlacht.
Es stand nicht gut für Ciaran.
Skars Truppen waren schon so weit vorgedrungen, dass sie unsere Krieger fast verschlangen, aber sie kämpften wie die Helden aus großen Legenden.
Reece’ Schützen verteidigten unsere Fußsoldaten von den immer näher kommenden Gegnern. Ihre Pfeile trafen ihr Ziel sicher und genau, doch trotzdem wurden es so viele, dass sie aus einer immer geringer werdenden Entfernung schießen mussten.
Die feindlichen Zauberer vernichteten unsere Fußsoldaten wie Ameisen und ihre Ungeheuer schlugen wild um sich herum.
Ich sah Cormarck, der mit einer unglaublichen Kraft und Anmut kämpfte und mit jedem einzelnen Schlag eine große Lücke in die feindlichen Reihen schlug. Auch Shaimen und Godric kämpfen wie Besessene. Sie verfehlten keinen Mann und wehrten sich mit der Kraft von fünf Kriegern. Zwar waren unsere Zauberer legendär, unsere Schützen die Besten auf ihren Gebiet und unsere Krieger erbittert und stark, das nützte aber nichts gegen die Anzahl von gegnerischen Zauberern, die auf Pferden kämpften.
Als unsere Männer sahen, dass sie plötzlich eine ungeheuerliche Hilfe bekamen, stahl sich ein winziges Strahlen auf das verwüstete Schlachtfeld.
Die königlichen Reihen brachen zur Schlucht hervor und eilten den schwarzen Kriegern zur Hilfe.
Ich konnte sehen, wie William zwei von seinen Reitern zurückzog und sie als Bote aus dem Kampf schickte.
Der Feind zog sich plötzlich für einen Moment zurück.
So hatten auch Ciarans Krieger etwas Zeit, das blutende Durcheinander zu ordnen. Sie vereinten sich mit Williams Kriegern. Die Bogenschützen gesellten sich zu ihresgleichen und positionierten sich neben der Schlucht. Die Reiterei vom König unterstütze unsere armen Fußsoldaten, die nur noch zur Hälfte erhalten waren, und die Zauberer ritten alle zu mir.
„Gebbie!“, schrie jemand.
Dieser Jemand riss mich fast aus dem Sattel.
„Seth!“
Ich umarmte ihn. Er sah mich mit einem blutenden Kratzer auf der Wange an.
„Bist du verrückt? Du kannst doch nicht kämpfen!“
Ich schob ihn von mir weg.
„Natürlich kann ich das!“
„Gebbie, mach keinen Unsinn!“
Ich sah ihn zornig
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