Sex für Könner: Die Kunst, Frauen um den Verstand zu bringen (German Edition)
hören, dass Sie Lust auf Sex, auf glitschiges Französisch oder Analverkehr haben. Wir wollen hören: Ich habe Lust auf Sex – mit dir! Deine Haut ist so weich, du bist so lecker, ich will dir guttun, dein Stöhnen macht mich an. Dir, dich, dein – das sind Wortschätzchen, auf die wir fliegen wie auf in Cognac getränkte Zuckerstückchen. Wir haben ein bestechliches Ego. Und das reagiert, wenn Sie zum Beispiel sagen: »Du bist so aufregend, Vorname, ich muss dringend mit dir schlafen!« Oh ja, bitte, schlaf mit mir!
▶ Fragen Sie. Die Fragemethode – Magst du es, wenn ich dir den Finger langsam gebe? Soll ich das noch mal machen? Willst du mehr? Willst du, dass ich dich umdrehe? Gefällt es dir zu sehen, wie ich in dir bin? Willst du, dass ich dich ficke? Wie sehr. Willst du es hören, wie sehr es mir gefällt? – könnte Ihrer Geliebten Freude machen und bringt Sie zu pikanten Dialogen.
FRAUEN SIND romantisch und wünschen sich, dass Sie ihnen ihre Wünsche von der Stirn oder aus dem Kaffeesatz lesen. Solange Sie das nicht können: Fragen Sie. Arbeiten Sie sich von Kopf bis Fuß runter: »Magst du es, wenn ich dich an den Haaren ziehe? Zunge im Ohr oder am Ohr?« Während Sie fragen: Tun Sie es! Dann kann Madame nämlich mehr fühlen und entscheidet aus Lust heraus. Frauen lieben Männer, die immer wieder bereit sind zu lernen und genau sie kennenlernen wollen – und nicht solche, die denken, sie wüssten alles.
▶ Lesen Sie (vor): Männer sind visuell, Frauen kommunikativ erregbar, so bewiesen es die Schlaumeier des Instituts für Rationelle Psychologie in München. Wussten wir es doch. 59 Prozent aller Frauen lassen sich von erotischen Geschichten unmittelbar erregen. Lesen Sie ihr vor (Lektüretipps siehe Stichwort erotische Bibliothek einige Seiten zuvor), während Madame Ihren schönen Schwanz massiert, sich selbst vor Ihren Augen reibt. Wer hält länger durch?
▶ Sie wünschen sich was …, aber auszusprechen, was Sie an Bedürfnissen haben, fällt Ihnen schwer? Ich meine körperliche Bedürfnisse wie »berühre meine Brustwarzen härter«, »lass es uns mal morgens tun, das mag ich« oder »ich mag es noch mehr, wenn du die Vorhaut nur ganz leicht zwischen die Finger nimmst«. Sie sollten immer dann ausgesprochen werden, wenn sie gebraucht werden – nicht später und auch nicht nie, sondern in Echtzeit während des Sex. Diese »technischen« Raffinessen sind anders als Phantasien über das Wort oder die Handführung sehr rasch zu klären. Nicht im Kommandoton, sondern in einem, den Sie auch gern hören würden.
EINE THERATALK-STUDIE der Universität Göttingen kam zu folgenden Erkenntnissen: 34 Prozent der sexuellen Bedürfnisse (technischer Art) werden erfüllt; weitere 36 Prozent würde die Partnerin gern erfüllen, wenn er es ihr nur sagen würde. Nur ein Drittel der Frauen war sich sicher, die erotischen Vorlieben ihres Mannes zu kennen – den Rest verunsicherte das Schweigen der Männer kolossal.
▶ Erfinden Sie eine neue, gemeinsame Sprache: Ihnen sind die meisten Begriffe für Organe, sexuelle Vorgänge und Techniken nicht charmant genug? Erfinden Sie mit Ihrer Einfallsreichen eine neue Sprache. Suchen Sie sich ein Oberthema, das Ihnen beiden gefällt; Sport, Musik, Kulinarisches, Literatur …, und benennen Sie die Dinge um. So wird der Schwanz zum Croissant, die Vagina zum Tiramisu; das Liebesspiel zum Dessert. »Extra Sahne« meint ejakulieren auf ihrem Bauch und »den Champagnerkorken herausdrehen« das Liebkosen der Vulva mit Ihren Fingern? Oder nehmen Sie das Beispiel von dem Notenschlüssel und der Mandoline, auf der man eine kleine Melodie mit den Fingern zupft. Sonst schauen Sie im Internet nach, wie Sexpraktiken beschrieben werden: französisch für Oralverkehr, spanisch für Brustverkehr, arabisch für Analverkehr …
Bettgeflüster
Neulich fragte ich ein Akademikerpaar, ob es im Bett reden würde. Sie errötete. »Natürlich«, brachte sie heraus. »Was denn?«, fragte ich harmlos, bereit den Stift arbeiten zu lassen. Sie, Physikerin, er, Chemiker, beichteten: »Über Raumkrümmung oder Aminosäurenester.« Na, dachte ich, diese Schlawiner, sie laden akademische Wörter mit sexueller Bedeutung auf, das ist doch was, wahrscheinlich gehören schwarze Löcher, Teilchenbeschleunigung und so weiter dazu. Aber weit gefehlt: Sie reden im Bett, als ob sie auf einer Fachmesse der NASA seien. Während sie ganz vergeistigt à la Stephen Hawking reden, gehen
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