Sex für Könner: Die Kunst, Frauen um den Verstand zu bringen (German Edition)
Du mir bist, und scheitere schon daran, es in Worte zu fassen, weil es so groß ist.«
Der Inhalt. Den kann ich Ihnen nicht vor-schreiben – aber es hilft, wenn Sie sagen, wie Sie sich fühlen, wenn Sie an die Dame denken, was Sie alles genau an ihr wertschätzen, winzige Beobachtungen, große Charakterstärken. Wie Sie an sie und über sie denken, wenn Sie allein sind, wenn Sie mit ihr zusammen sind. Was Sie alles mit ihr planen, auf was Sie sich freuen, was Sie sich noch wünschen, was Sie an ihr attraktiv, schön, berührend, heiter, faszinierend finden.
Der Gruß. Zeichnen Sie mit Ihrem Namen und einem Zusatz, etwa: »Der Dich von Herzen liebende, verehrende, bewundernde, Ihr Vorname«.
Das Postskriptum. Falls Sie es versehentlich geschafft haben, in Ihrem Liebesbrief nicht zu erwähnen, dass Sie sie lieben, schreiben Sie es jetzt dazu: »PS: Ich liebe Dich.« Oder verbinden Sie den Liebesbrief mit einer Einladung im PS. »PS: Gehen wir am Freitag erst ins Theater und dann essen?« – »PS: Ich habe Karten für Deine Lieblingsband.« – »PS: Packst Du den Picknickkorb, ich stelle Wagen, Decke und meine Küsse zur Verfügung.«
Fehler, Korrekturen, Tinten- und andere Flecken: macht nichts. Das macht den Brief lebendig. Wenn Sie sich besser fühlen, schreiben Sie ihn ansonsten noch mal ab, drücken ihn an Ihr Herz und schicken ihn auf die Reise. Oh, welch Funkeln werden Sie in Madames Augen sehen, wenn Sie beide sich danach erstmals wieder begegnen – Sie werden jenes Licht in ihnen sehen, das durch das Herz Ihrer Geliebten strömt.
Lustbriefe können Sie dagegen schreiben, um andere Reaktionen bei Ihrer Verehrten zu provozieren. Sie sollen nicht allein ihr Herz zum Überströmen bringen, sondern vor allem die Hormone und die Nässe zwischen ihren Schenkeln.
DIE WENIGSTEN Frauen von heute erhielten je in ihrem Leben einen handgeschriebenen (in Ordnung, auch ein getippter ist in dem Fall aufregend) Lustbrief; einen pikanten Lettre d’amour, eine erotische Korrespondenz – was Sie als Verfasser erneut über alle andere Männer stellen wird.
Auch hier gilt wieder: Sie müssen keine literarischen Ansprüche verfolgen – nur eine sinnliche Dramaturgie. Ihr Ziel: aufreizen, mit Worten zu Phantasien treiben und die souveräne Leserin so anregen, dass es beim nächsten leibhaftigen Treffen nur so glühen wird.
Sie kennen die Struktur aus dem ersten Kapitel: Es ist der Dreiakter. Am Anfang die Einstimmung, das Anteasern, die aufregenden Komplimente. Im Mittelteil folgen all die Dinge, die sich auf Sex beziehen, eindeutige Beschreibungen, was Sie alles gern mit der Geliebten machen, erleben wollen. Der dritte Teil klingt damit aus, dass Sie sagen, was Sie sich wünschen, wie Ihre Gefühle zu ihr sind und auf was Sie sich beim nächsten Treffen gefasst machen kann. Ein Grundriss:
Die Anrede. Sie gibt auch hier bereits den Unterton vor. Je nach Grad Ihrer sexuellen Intimität oder den Wörtern, die Sie im Bett zu benutzen pflegen, kann es sein: Verehrtes Miststück. Begehrte Göttin. Geliebte Vorname. An das köstlichste, erotischste, erregendste Weib. Meiner Geliebten. An die Frau, die puren Sex ausstrahlt, sogar wenn sie schläft. An die sinnliche Sirene, deren Küsse mein Verlangen peitschen. An Dich, Du wildes, unkeusches, sittenwidriges, verdammt aufregendes Liebesluder. Die Anrede kann aber auch schlicht der Dreierschlag sein: Vorname, Vorname, Vorname. Oder sie kann die Intention Ihres Briefs ausdrücken: »Bevor Du liest, geliebte Vorname, zieh Dich aus. Nimm Dir ein Glas Wein, und leg Dich dorthin, wo Du am liebsten neben mir lägst, und wenn Du Dich berühren willst, dann tue es, ich wünschte, es wären meine Hände, die Du leitest.«
Der erste Satz. Fällt Ihnen kein Einstieg ein (siehe oben), dann nehmen Sie ein Buch aus Ihrer schicken erotischen Bibliothek zur Hand und blättern darin. Die Inspiration kommt, garantiert. Ansonsten beginnen Sie mit einem Kompliment – indem Sie beispielsweise darlegen, wie unruhig, wie erregt, wie sehnsüchtig Sie gerade sind, weil Sie an ihren heißen Leib, an ihre erotische Stimme, ihre vielversprechenden Blicke denken.
Bringen Sie sie nun in Stimmung, indem Sie sie bewundern. Machen Sie Komplimente, erotische Komplimente, was Sie an ihr sexy, aufregend, lustvoll, betörend, scharf finden; wie sie aussieht, was sie getan hat, wie sie sich bewegt hat, wie sie an Ihnen rumgespielt hat.
Kommen Sie zur Sache. Sie können zum Beispiel sagen, was Sie täten,
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