Sex für Könner: Die Kunst, Frauen um den Verstand zu bringen (German Edition)

Frauen, die einmal von einem Mann zurückgewiesen wurden, tun sich noch schwerer damit als vorher, auszudrücken, wie sie es gern hätten. Und bis sie dreißig sind, können die meisten es schon mal gar nicht oder höchstens ansatzweise, versteckt. Da greifen sie auf verschlüsselte Botschaften zurück, indem sie ihrem Mann Bücher, Zeitschriften, Bilder zeigen in der Hoffnung, er verstehe es, oder behaupten, sie hätten irgendwo gelesen oder geträumt, was man »mal ausprobieren« könnte.
     
WEISEN SIE eine Frau nicht zurück, wenn sie Ihnen gestehen möchte, was ihr lieber ist als das, was Sie beide tun. Und auch wenn es Ihnen unangenehm ist, kneifen Sie den Hintern zusammen, und stehen Sie das durch! Wenn Sie nicht mal über Sex reden können, wie wollen Sie eines Tages über wirklich wichtige Dinge reden?!
    Fassen Sie sich ein Herz und sagen: »Lass uns über unseren Sex reden. Geht es dir gut damit, oder gibt es Dinge, die wir anders machen könnten? Hast du einen Wunsch?«
    Zirka 98 Prozent aller Frauen warten ihr Leben lang auf diese Bitte. Lassen Sie Ihre Frau nicht einen Tag länger warten.

Maledicta! Wie sagt Mann doch gleich?
    Was für den einen Erotik ist, ist für den nächsten Schweinerei. Manchmal ist es nur ein Wort, das darüber entscheidet, ob etwas erregt oder erzürnt. Manch einer jedenfalls kehrt sich mit Schauern ab von den sterilen medizinischen Ausdrücken wie Penetration, Insemination (Abspritzen), Erektion – ein anderer findet genau dies so sexy wie Spanische Fliege (auch nur ein Senföl, das die Blutgefäße weitet). Aber wir können auch anders, wir können es auch poetisch ausdrücken, und für die prüde Rosa gibt’s dann eben rüde Prosa.
    Ein Auszug aus der Bibel: »Die Rundung deiner Hüfte ist wie ein Halsgeschmeide, das des Meisters Hand gemacht hat. Dein Schoß ist wie ein runder Becher, dem nimmer Getränk mangelt. Deine Brüste gleichen den Weintrauben. Ich will auf den Palmbaum steigen und seine Zweige ergreifen. Lass deine Brüste sein wie Trauben am Weinstock, lass deinen Mund sein wie guten Wein … Die Liebesäpfel geben den Duft, und an unsrer Tür sind lauter edle Früchte, heurige und auch vorjährige: mein Freund, für dich hab ich sie aufbewahrt.« Hach! Ich könnte glatt wieder in die Kirche eintreten.
    Andere Wörter für Möse, Vulva, Vagina und Klitoris: Argolla (argentinisch), Chatte (französisch), Höhle des weißen Tigers, Lotosblüte, purpurne Moosspitze (alles orientalischer Herkunft); die mit der Stupsnase, die Entzückende, die Heiße, das Leckermaul, die Begierige (alles arabisch). Frei nach einer Umfrage: Hain, Landgut, Kalanderlerche, kleine Gitarre, Pflaume, Harmonika, Kluft, Südland, Tal des Lebens, Venusdelta, Myrrhengarten (aus dem ein Murrengarten wird, wenn er nicht beackert wird …), Schwalbe, Seeigel, Schoß, Anemone, Koralle, Fleischbackofen, Gurkenhobel, Rübenkorb, Rieslings-Lieblingstraube (fragen Sie mich nicht, woher das nun …), der »heiße Leib«, Kleine, Impertinenzia, Spatz, Schatzkasten, Muschel, Feuchttulpe, Paradiesvogel, kleines Geschirr, Phantasialand, Sexzylinder, Mondschoß, Handbesen, zweites Lächeln, Liebesmund, Fica, Spieldose, Tigresse, chocha (portugiesisch, sprich: schuscha), coochie, Baja Sur (spanisch: das Land im Süden).
    Das männliche Gegenstück, das sich ansonsten gern Schwanz nennen darf, aber bitte keinen Namen wie Willi, Harry oder Fred; und anstatt Lingam, Pimmel, Schlauch, Bolzen, Penis oder Erektion: Dolch, Degen, Diener, Phallus, Salonlöwe, Seine Lordschaft, Bogen, Männlichkeit, Amor, Priarp, engster Freund, Muschiöffner, Freudenspender (mal unter uns, diesen Namen verdient auch jeder Ihrer zehn nackten Finger), Besucher, Tauchsieder, Hausfreund.
    Ein weiterer Begriff für den Vorgang des GV, statt ficken, bumsen, vögeln, hacken, bürsten, Liebe machen oder miteinander schlafen: Poppen – aus dem Ruhrplattdeutschen und bedeutet eigentlich stopfen – ist bei U20 am beliebtesten. Zugegeben, einige der folgenden Ausdrücke sind poetisch oder aus den alten Schriften der Liebeslehren, aus Anekdotensammlungen des 18. Jahrhunderts oder Tagebüchern von Frauenhelden gehumst: der Venus den Jungferngürtel losspannen, nehmen, Liebeskampf, Liebesnacht, Liebesakt, Tier mit zwei Rücken, Arrouser (französisch: begießen), intim werden (na, ja, für die Schüchternen unter uns), ineinander verschlingen, Beischlaf (für Juristen!), Horizontaltango, Bodenturnen, Kaiserwalzer, Tag der offenen Tür,