Sex für Könner: Die Kunst, Frauen um den Verstand zu bringen (German Edition)

Frauen von Ihnen wollen und was sie so sehr genießen, dass es den antiken Männern solche immensen Sorgen bereitete. (Klar, die bangten gleich um ihren Phallus, von dem sie dachten, er müsste neunmal höhere Leistungen bringen. Und keiner nahm sie beiseite und sagte: »Alter, bleib locker. Es geht um das Petting vorher, da gibt es das neunfache Erleben.«)
    Ein Fakt, der Männern entgegenkommen könnte – denn anstatt sich während des Akts darauf zu konzentrieren, bloß nicht zu früh zu kommen oder an Ejakulationsstopper wie Börsenkurse und Abgeltungssteuer denken zu müssen, könnten Sie Ihre neunfache Erstkraft des Vorspiels an den Rand des Kontrollverlusts oder auf den ersten Höhepunkt begleiten – um später entspannt zu vögeln, egal wie lang.
     
… ACH, JA: immer noch Drama, Baby! Vorspielsex ist auch wie eine Sinfonie: Er besitzt eine Dramaturgie, die mit kleinen Pausen vor dem nächsten Akkord die Spannung steigert – halten Sie also zwischendurch inne, und tun Sie für drei, vier Herzschläge nichts, außer ihr in die Augen zu sehen, bevor Sie weiter kratzen, beißen, kraulen, streicheln, küssen, lecken, wilde Worte raunen …

Lust von Kopf bis Fuß
    Falls der größte Teil Ihres Wissens über den weiblichen Körper und seine Sinnlichkeit noch aus dem Sexualkundeunterricht stammt und Sie dieses Wissen lediglich mit Pornos oder Männermagazinen vertieft haben und auch nur über recht übersichtliche Erfahrungen mit Frauen verfügen, erlauben Sie mir bitte, Ihnen ein bisschen was über uns zu erzählen, damit Sie wissen, wo was wie wirkt und funktioniert. Die schlechten Nachrichten zuerst:
     
Frauen sind alle unterschiedlich. Die einen sind rasch erregbar und kommen schnell. Andere reagieren langsamer, kommen nur mit viel Konzentration oder am besten durch Zungenschläge oder wollen die richtigen Worte in der richtigen Reihenfolge hören. Einige sondern eine Flüssigkeit ab (weibliche Ejakulation), andere schreien, manche seufzen, andere lachen, weitere zirpen. Das, was bei einer Dame gut funktioniert hat, kann bei der nächsten absolut abtörnen.
Jede Frau hat eine individuelle Tagesform. Lust und Sexualität sind vom Charakter, Erziehung, Selbstbewusstsein, Körpergefühl abhängig und ebenso vom Alltag zu beeinflussen. Sie sind ja auch nicht jeden Tag gleich gut drauf, und so geht es auch der Leidenschaft: Sie ist launisch. Das machen Frauen nicht absichtlich, um Männer zu ärgern – sie ist die Kombination von körperlicher und seelischer Verfassung, Hormonzyklus, Alter, Erfahrung und der Art, wie Sie sich ihr als Sexualpartner anbieten.
Nichts funktioniert von selbst, nur weil Sie sich lieben, begehren oder zufällig beide Zeit und Lust haben. Wenn Sie eine Frau neu kennenlernen, dann wird der erste Sex niemals so gut sein, wie er danach noch werden kann. Genauso wie Frauen unterschiedliche Charaktere besitzen, so besitzen Paare dynamische Nuancen der Sexualität. Manchmal kann es ein Jahr dauern, bis Sie beide alles ausprobiert und sich dann erst richtig ineinander eingeschwungen haben.
Frauen werden in den seltensten Fällen von selber darauf kommen, Ihre Wissenslücken zu schließen. Kommunikation zum Thema – Wer bin ich, wer bist du, und wie geht das alles? – gehört zum mentalen Schambereich. Lesen Sie in einer x-beliebigen Frauenzeitschrift nach, wie Frauen Sie zu dem zu bekommen versuchen, was sie wollen; reden taucht da nur begrenzt auf. Sie werden Ihnen Bücher hinschieben, Filme, Ihnen die Hand führen oder das Schlafzimmer neu gestalten. Aber nur, weil Frau nichts sagt, heißt das nicht, dass es nichts zu sagen gäbe! Fragen oder spüren Sie nach: Wer wissen will, wird ein guter Liebhaber. Zumindest für die Frau, die er erforscht hat; bei der nächsten Frau wird alles anders.
Dabei sein ist alles: Lernen Sie, vor dem Sex abzuschalten. Nicht der perfekte Techniker ist der beste Liebhaber. Sondern derjenige, der mit Hirn, Herz und Körper bei der Sache ist. Bauen Sie Rituale ein, um die Angelegenheit mit dem Chef, der Präsentation, dem Rückruf beim Zahnarzt aus dem Schädel zu kriegen. Ob mit Sport, einem Spaziergang oder Atemübungen. Das ist nicht schwul, das ist schlau.
    Der Kuss fragt oben an, ob er unten erwünscht ist
    Frauen entscheiden beim erstmaligen Küssen, ob sie mit einem Mann schlafen werden oder nicht.
    Und auch während des Vorspiels, Hauptgangs, Nachspiels und des gesamten zweisamen Lebens mit einem Mann: Ohne Küssen geht für Frauen gar nichts.