Sex für Könner: Die Kunst, Frauen um den Verstand zu bringen (German Edition)
innenrum was fehlt. Nämlich diese warme, samtigfeuchte, post-orgasmische, sehr spezielle, weichgevögelte Enge, die entsteht, wenn sich die Vaginatube hinten am Muttermund beim Höhepunkt aufplustert.
Berühren Sie unmittelbar nach dem weiblichen Orgasmus die Klitoris – eine »gekommene« wird sehr überreizt sein und Ihnen entzogen werden.
Und übrigens sind auch jene Os meist vorgetäuscht, die auf Ihren Kommandoruf »komm!« stattfinden (weil Sie grad kurz davor sind). Auf Zuruf oder synchron kommt selten ein Paar.
Oft treten Frauen, kurz bevor sie kommen, ein wenig weg: geschlossene Augen, hochkonzentriert nach innen, angespannter Po, angespannte innere Muskeln; alle überflüssigen Bewegungen wie streicheln oder küssen finden nicht statt. Und sagen Sie jetzt nicht, sie liegt aber immer so da!? Schauen Sie ihr mal ausführlich zu, wie sie aussieht, wenn sie es sich selber macht und kommt. Sehen Sie? Weggetreten. – Dieses Weggetretensein schaffen wirklich nur gute Schauspielerinnen – aber sie scheitern spätestens, wenn sie noch kitzlig sind:
Kaum ein Mensch ist direkt nach dem Orgasmus kitzlig – denn die Muskeln sind schlaff, die Nerven haben auf Regeneration, nicht Reaktion gestellt, Reize werden kaum noch verarbeitet. Erst wenn die Muskeln wieder zu ihrem angespannten Grundtonus finden, ist man erneut kitzlig. Also: Kitzeln Sie Madames kitzligste Stelle nach dem Orgasmus – wenn sie vorgetäuscht hat, wird sie wie immer quieken, kreischen, aufspringen. Hat sie nicht vorgetäuscht, bekommen Sie ein unwilliges Knurren, was das Gefummel da unter den Füßen oder in der Taille soll.
Ach, wieso Frauen vortäuschen?
Manchmal, weil wir nicht rechtzeitig nein gesagt haben und die Sache zum Ende führen wollen. Oder an tausend Dinge denken, den Einkauf, wie geht’s Oma, huch, er kommt grad, jetzt schnell mitstöhnen und den Kopf hin und her werfen, aufbäumen, schneller atmen. Zyniker meinen, Frauen täuschen Höhepunkte vor, weil Männer das Vorspiel vortäuschten.
Meist lügen wir aus Rücksicht auf den Mann. Er könnte sich ja für einen schlechten Liebhaber halten. Und uns für frigide (noch so ein Gerücht!). Wir führen das Improvisationstheater auf, in der irren Hoffnung, den Mann damit glücklich zu machen, »richtig« zu reagieren. Nicht dass er sich eine sucht, die »normal« funktioniert und schon kommt, wenn er sie nur mal scharf anguckt.
Klar ärgern wir uns darüber – weil es so schwierig ist, aus dem Teufelskreis auszubrechen. Der Mann denkt: »Alles ist bestens.« Sie weiß: »Nichts ist bestens.« Und so wird er jahrelang dasselbe weiter tun und sie von Jahr zu Jahr frustrierter werden, weil der Zeitpunkt verpasst wurde, um mal dezent zu sagen: »Du … ich komm gar nicht im Doggystyle. Ich tu nur so, weil es dir so gut gefällt.«
Im schlechtesten Fall erfahren Sie nach zwanzig Jahren, dass sie Ihnen ohne ausreichenden Grund den Rücken zerkratzt hat: »Reichst du mir mal die Butter?« – »Klar, Schatz, übrigens, ich hatte noch nie einen Höhepunkt.«
Guten Morgen.
Die Herren: Wenn Sie ernsthaften Grund haben zu zweifeln – helfen Sie dem Showgirl, einmal richtig zu beichten, was ihr alles nicht passt. Vergessen Sie, sie allein kraft des guten alten Rein-raus-Spielchens zum Höhepunkt bringen zu müssen – wozu gibt es Hände, Mund und den Rest Ihres Körpers? Nehmen Sie Ihrer Geliebten die Angst auszusprechen, was sie gern wie anders hätte. Wenn Sie Manns genug sind, Verbesserungsvorschläge auszuhalten, werden Sie es ja auch besser machen. Das nennt sich Win-win-Situation.
Atmen Sie aus. Vieles macht im Leben Angst, wenn man nicht weiß, was einen erwartet: Ist es der Löwe oder die Maus da hinter der Tür im Dunkeln? Vielleicht fürchten Sie, es »nicht zu schaffen«, was eine Frau von Ihnen verlangen könnte, wenn Sie begännen, über physische Bedürfnisse beim Sex zu reden. Ich versichere Ihnen, es ist nicht mal halb so schlimm. Hören Sie es sich an, in den meisten Fällen werden Sie erleichtert sein, dass es gar nicht so unerfüllbar ist, sondern sich nur um Kleinigkeiten handelt. Und je genauer Sie Bescheid wissen, desto heller wird es hinter der Tür. Und dahinter sehen Sie: einen Menschen, der Sie liebt und der von Ihnen geliebt werden will.
NUR WER keine Angst hat, vom Partner einen auf den Deckel zu kriegen, spricht über seine Bedürfnisse beim Sex. Wie steht’s mit der Angstfreiheit in Ihrer Beziehung? Und auch wenn Sie beide nicht reden –
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