Sex Fuer Koenner
unkeusch werden, zum Äußersten kommen (huhu! Gerd – einen epochalen Gruß an dich), fullplay, der Venus opfern, die Mieze füttern, »abhören« (abgeleitet von Vokabeln abhören), Konstantinopel erobern …
Für die Variante des Fingerns: Digitation (nun ja, für Arzt-Patientin-Spiele vielleicht). Ein Fingerbad nehmen, den Handschuh ölen, die Mandoline spielen, den schönsten aller Ringe überstreifen, die Katze kraulen, die Temperatur prüfen und so weiter und so fort.
Für orale Freuden statt blasen oder lecken: französisch, Flötenspiel, Vulvaflüstern, Irrumatio, Kurtisanengespräch, »sugar time«, lutschen, naschen, Intimitäten flüstern et cetera et cetera.
Und wie sagen Sie am liebsten? Platz für Ihre sinnlichen Notizen:
Absolut feucht: Vorspiele, die sie um den Verstand bringen
Warum lieben Frauen Vorspiele?
Weil sie die körperliche Liebe neunmal mehr als Männer genießen und sich neunmal leerer fühlen, wenn sie ausbleibt.
So jedenfalls sagt die griechische Legende über den blinden Seher Teiresias.
Teiresias, ein Priester des Zeus, stieß am Berg Kyllini auf dem Peloponnes auf ein Paar sich begattender Schlangen. Er tötete die weibliche, woraufhin er in eine Frau verwandelt wurde. Fortan war »sie« Priesterin der Hera, heiratete und hatte Kinder, darunter Manto – jene Hexe, die in Goethes Faust II in der Walpurgisnacht-Szene so sinnend über des Weibes Vorliebe zu Männern sagt: »Und den lieb ich, der Unmögliches begehrt.«
Zurück zu unserem Geschlechtswandler: Nach sieben Jahren traf der im weiblichen Körper gefangene Teiresias erneut auf ein Paar kopulierender Nattern. Dieses Mal tötete »er/sie« die männliche Schlange – woraufhin Teiresias wieder zum Mann wurde.
Aufgrund der Erfahrungen, die er im Leben sowohl als Mann als auch als Frau gemacht hatte, baten Zeus und Hera Teiresias, ihnen zu verraten, welches Geschlecht in der Liebe mehr Lust empfinde. Zeus wettete auf die Frauen, Hera auf die Männer. Als Teiresias Zeus zustimmte und offenbarte, als Frau neunmal so viel Lust empfunden zu haben wie als Mann, ließ die zornige Hera Teiresias erblinden – weil er den Männern das Lustgeheimnis der Frauen preisgegeben hatte! Da Zeus diese Verwünschung nicht rückgängig machen konnte (wie es manchem Ehemann geht, dessen Frau erzürnt …), verlieh er Teiresias zum Ausgleich die Gabe eines Sehers und eine siebenfache Lebensdauer. Ob dieser darüber erfreut war, ist nicht überliefert.
Es heißt, die Nachricht Teiresias’ erschütterte die Männerwelt bis ins Mark. Neunmal so viel Spaß beim Sex hieße neunmal mehr Appetit – und könnte das ein Mann allein bei einer Frau stemmen?
Die Männerwelt verfiel in schwere Depression und überlegte, was sie tun könne, damit die neunmal potentere Frau bloß nicht auf dumme Gedanken komme. Und hielt sich an folgendes italienische Sprichwort:
ZWEI DINGE soll der Mann im Leben beachten; er soll stets Geld verlangen, bevor er für einen anderen Mann arbeitet, und er soll den Frauen nicht von den größeren Gliedern anderer Männer erzählen.
Nun ja. Drehen wir die Sache auf links und betrachten die hohe Empfindungsvielfalt der Frau von ihrer positiven Seite: Sie können ihr von Kopf bis Fuß ein wundervoller Liebhaber sein, weil alles an einer Frau fähig ist, sinnlich und lustvoll zu reagieren, nicht nur der vordere mittige Teil. Bevor Sie jetzt allerdings an die Mythen denken, allein durchs kundige Brustwarzenzwirbeln oder Ohrläppchenziehen würde ein Orgasmus ausgelöst – das passiert nur äußerst selten bei der einen oder anderen Frau.
Nein, nicht der weibliche Orgasmus ist der Gral der hohen Empfindungsvielfalt, sondern der Weg dorthin. Das, was wir modernen Zivilisationsgeschädigte so läppisch Vorspiel nennen – als ob es sich nur um ein Warming-up zum Wesentlichen handelt, wie ein paar Minuten auf dem Crosstrainer, um die Muskeln zu lockern.
Das ist falsch gedacht. Ein Vorspiel ist keine Dehnungsübung, kein Einfahren des Motors – all das, was vor dem Reinstecken passiert, ist für Frauen bereits Sex.
Wenn Sie ihre Lust mehr und mehr steigern und sie danach fiebert, endlich Ihren warmen, schönen Schwanz zwischen die glitschigen Schamlippen geschoben zu bekommen, die Klitoris angeschwollen ist wie eine pralle Beere, hat Ihre Geliebte nichts anderes im Kopf außer: »Fick mich endlich!« Und wenn Sie sie dann immer noch ein bisschen rappeliger machen, bevor es so weit ist – ja, das ist es, was
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