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Sex Fuer Koenner

Sex Fuer Koenner

Titel: Sex Fuer Koenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne West
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So gesehen ist der Kuss das Ticket ins Schlafzimmer – oder zurück auf die Straße.
    Die Franzosen haben für koitieren und küssen dasselbe Wort: baiser. Baise-moi kann »küss mich« bedeuten, aber auch »fick mich«. Und im besten Fall fühlt sich der Kuss wie ein vorweggenommener Fick an; so wie ein Mann küsst (so meinen wir Frauen und haben uns dank diverser Reihenexperimente überzeugt), so wird er auch Sex ausüben.
    Da gibt es die Hektiker, die küssen, wie sie rammeln, ohne darauf zu achten, wer unter ihnen liegt. Da gibt es die Phlegmatiker, die die Zunge im Gaumen parken und abwarten. Es gibt die Trockenküsser mit spitzen Lippen, bei denen Frau sowohl beim Küssen als auch im Bett das Gefühl hat: Gleich kommt bestimmt die Leidenschaft – aber nichts kommt.
    Während des Sex ist Küssen ein wichtiges Mittel für Frauen, um erregt zu bleiben; allerdings kommt etwa jeder zehnte Mann nicht auf die Idee, beim Akt zu küssen! Falls Sie einer davon sind, fangen Sie bitte sofort damit an, während des Vögelns auch oben zu schnäbeln.
    Die Lust des Küssens funktioniert bei Mann und Frau nach demselben Prinzip: Die Nervenbahnen der Lippen, Zunge und Gaumen sind mit einem Gehirnareal verbunden, das als Genusszone bezeichnet werden kann. Da wird alles verarbeitet, was oralen Genuss bereitet – Essen, Trinken, Knutschen, an der Mutterbrust saugen, am Bierhahn nuckeln, an der Zigarette suckeln, Kaugummi kauen, am Finger lutschen. Kurz: das pralle Universum oraler Süchte.
    Nach etwa zehn Minuten genussvollen Küssens ist Ihre Geliebte bis Oberkante Unterlippe geflutet mit Rock-’n’-Roll-Hormonen, die die Eierstöcke Tango tanzen lassen, den Verstand ausschalten, den Unterleib durchbluten und die ganze Vulva samt Umgebung zum Puckern und Pulsieren bringen.
     
Es soll Frauen geben, die Küssen unerbittlich ablehnen. Das sind keine Damen, die ihren Unterleib stundenweise vermieten und Küssen für etwas halten, was zu persönlich ist. Es sind ganz normale, nette Frauen, die panische Angst vor Krankheitskeimen haben. Sie küssen nicht mal ihre Kinder, denn sie sind fest überzeugt, dass der Speichel ein Überbringer von tödlichen Krankheiten ist. So haben sie es in der Kindheit gelernt und würden ihren Mund eher mit Pril spülen, als zärtlich mit ihrem Ehemann rumzuknutschen, mit dem sie seit zehn Jahren schlafen. Es hilft, wenn man diesen Frauen sagt, dass Küssen den Speichelfluss animiert, der die Zähne schützt und Keime in den alles killenden Magen verbannt. So kann man den Zahnarzt ruinieren.
    Küssen kann man nur in der Praxis erlernen. Sicher wissen Sie, dass es vom Timing her funktioniert wie Verführung, Vorspiel, Akt und Nachspiel; Sie kommen ja auch nicht mit der Erektion durch die Tür zu Ihrem Rendezvous und spießen die Frau auf. Sie lernen sich kennen, umgarnen, machen an und dringen irgendwann ein, wenn Sie beide es kaum noch aushalten können, es nicht zu tun.
    Und so funktioniert auch die Dramaturgie des Küssens: Das Kennenlernen der Lippen, wenn sie einander streifen, leicht geöffnet, die Nase den Duft aufsaugt, der aus der Haut um die Lippen emporsteigt. Sie fühlen die Beschaffenheit und Form der Lippen, ihre Konsistenz. Reiben Sie diskret Ihre Oberlippe über Ihre Unterlippe, bis beide etwas gleitfähiger sind. Küssen Sie. Viel Atem, wenig Zunge. Wenn sie tänzelt, dann nur an der Außenseite. Wagen Sie etwas mehr, ein kleines Vorspiel, indem Sie an der Ober- oder Unterlippe Ihrer Mitküsserin saugen oder Ihre Lippen zur Gänze um ihre schließen. Umfassen Sie den Nacken der Geliebten, oder legen Sie beide Hände an ihr Gesicht. Wenn Sie wissen, dass Ihre Süße es mag, greifen Sie in ihr Haar und ziehen ihren Kopf zurück. Oder Sie drücken ihren Leib an eine Wand, greifen nach ihren Händen, spreizen ihre Arme. Schieben Sie unendlich langsam ein Bein, ein Knie zwischen die Schenkel Ihrer Geliebten, während Sie sie mit neckenden Küssen, die eher einem kleinen Schnappen und Fangen ähneln, kirre machen.
    Irgendwann wird der Moment kommen, in dem sich die Lippen Ihrer Geliebten weiter öffnen und Sie einladen werden, einzudringen. Dringen Sie ein, wie Sie es mit Ihrem Schwanz in ihre Muschi tun würden: langsam oder ruckartig, sich hineindrehen oder nur vorne anecken. Oder Sie setzen Ihren ganzen Körper ein und drücken die Wunderbare mit Ihrem vollen Gewicht an die Wand, während Ihre Zunge eindringt. Sie müssen keinen chinesischen Staatszirkus vorführen und Ihre Zunge

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