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Sex ist verboten (German Edition)

Sex ist verboten (German Edition)

Titel: Sex ist verboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Parks
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kapierte nicht. Dann sah er, wie Meredith würgte.
    »
Käse
salat, Elisabeth, ich sagte
Käse.
«
    »Hühnchen ist alle, Beth«, sagte Rob.
    »Hab mich versprochen, Paul, entschuldige. Falsches Wort.«
    »Ein geflügeltes Wort«, sagte Tony lachend.
    Paul kann dieses Herumwitzeln nicht leiden. Er hasst es förmlich. Zur Strafe hat er mich zum Gemüse- und Salatputzen eingeteilt. Er weiß nicht, dass ich zu gerne Gemüse schnippele.
    Ich dringe zu gern ins Innere der Dinge vor, direkt ins knirschende Herz eines Salatkopfes oder in die blutigen Eingeweide einer großen Fleischtomate. Ich liebe die seltsam gummiartige Konsistenz von Brokkoli, wenn man die Röschen auseinanderbricht. Zu gern stelle ich den großen Topf auf den Boden zwischen meine Beine und ramme mit meinem ganzen Gewicht den Stampfer in die gekochten, mit Milch gemischten Kartoffeln. Mum würde staunen. »Zu Hause hast du keinen Finger krumm gemacht, Elisabeth.« Aber in Wirklichkeit hat sie gern alles alleingemacht. Wie sonst hätte sie sich ausgenutzt fühlen können? Im Dasgupta-Institut habe ich gelernt, die Art und Weise zu lieben, wie sich eine Möhre zuerst leicht biegen lässt und dann glatt durchbricht. Ich liebe es, mit dem großen Hackmesser einen knackigen Kohlkopf zu zerteilen. Die grünen Hälften fallen auseinander, und man sieht die gekräuselten Schichten, die zur Mitte hin weiß werden. Ganz einfach, und doch geheimnisvoll. Es bereitet mir keinerlei Schwierigkeiten, einen Kohlkopf zu segnen.
    Heute gibt es Knollensellerie, Speiserüben, Steckrüben, Kartoffeln, Möhren, Blumenkohl und Zwiebeln. Wir haben Schälmesser und Hackmesser und Waschbecken und Bretter und Schüsseln. Die Speiserüben sind sehr klein und haben glänzende dunkel- und gelbgrüne Streifen. Vielleicht sind es auch Kürbisse. Ich bin mir nicht sicher. Sie liegen glänzend auf der Ablage unter dem Neonlicht. Aber es ist frustrierend, sie zu schälen. Die Schale ist dicker als das Fruchtfleisch. Die Kerne bleiben beim Ausschaben an schleimigen, klebrigen Fäden hängen. Man kratzt und kratzt und sie sind immer noch da.
    »Stecken Sie den Würfelschneider in die Küchenmaschine R302.«
    Beim Lesen des Rezepts höre ich im Geiste Vikrams Stimme. Er formuliert idiotensichere Anweisungen für Idioten.
    »Aber welches ist denn der Würfelschneider?«, fragt Meredith und holt alle Einsätze von der Wand, um die Klingen und Einkerbungen zu betrachten.
    »Unter den Haken sind Etiketten angebracht, Schätzchen.«
    Jetzt hat sie vergessen, welche Scheibe sie von welchem Haken genommen hat.
    Wir sind eine Stunde an der langen Arbeitsfläche mit den drei Becken beschäftigt. Das Gemüse häuft sich unter der Küchenmaschine an. Der Sellerie ist dreckig, bevor man ihn wäscht, dieRinde ist knorrig und fleckig. Ich nehme das größte Messer, um sie abzuschälen. Innen sieht er aus wie weißer Marmor mit brauner Maserung, und nach dem Würfeln ist er cremig und klebrig. Das Orange der Karotten beißt sich mit dem Orange der Steckrüben. Die Küchenmaschine rattert. Manchmal verstopft sie.
    »Swiebell, Steekrübe, Kürbiis.« Stephanie lernt die Gemüsenamen.
    Es gibt immer ausländische Helfer im Dasgupta-Institut. Sie betrachten es als eine Art Sprachschule, was komisch ist, wenn man bedenkt, wie viel Wert man hier auf das Schweigen legt.
    Meredith kichert schon wieder. Sie hat herausgefunden, dass die Wohnung ihrer Eltern in Paris gleich um die Ecke von Stephanies Zuhause ist.
    »Gelbe Rüben – ich hole eine aus der Tüte – zum Verlieben!«
    Stephanie setzte ihre verdutzte Miene auf. Sieht aus wie bei Ralph, nur mit Sommersprossen. Sie macht irgendwo eine Akupunktur-Ausbildung.
    »Was für ein Gemüse ist Paul?«, fragte ich Meredith. Ihr Haar kommt unter der Haube hervor. Sie benutzt nur noch den kleinen Schäler, aus Angst, sich noch mal in den Finger zu schneiden.
    »Jedenfalls keine Karotte.«
    Die Karotten, die wir hier haben, sehen aus, als wären sie tausend Jahre in der Erde gewesen. Sie sind ganz verwachsen und knotig.
    »Auch keine Gurke«, sagt Stephanie.
    Merediths Stimme ist piepsig, Stephanies tief. Das Gegenteil von dem, was man vermuten würde, wenn man die beiden anschaut.
    »Und kein Porree«, stimmte ich zu.
    »Ralph ist eine Karotte«, verkündet Meredith.
    »Ja, vielleicht. Die saubere Gartensalat-Variante. Keck und kernig. Und Tony ist eine olle Steckrübe.«
    Ich habe dieses Spiel schon öfter gespielt. Die Küchenmaschine dröhnt. Die Schalenhaufen

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