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Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Titel: Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Poschenrieder
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Sind die Schritte hingegen klein und für Sie machbar, ist die Chance auf Erfolgserlebnisse deutlich höher.
    Außerdem: Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Ihr Partner nicht gleich mitzieht, nicht sofort versteht, worum es geht, oder eine ablehnende Reaktion zeigt. Viele Menschen empfinden Änderungen als unbequem, manche sind womöglich insgeheim verunsichert. Versuchen Sie es an einem andern Tag noch mal, vielleicht auf eine andere Art.»
    «Für Sie ist das leicht, Sie können das aus dem Effeff», seufzte Vera. Das stimmt, doch das war ja nicht immer so. Es hat lange gedauert, und ich wünschte, jemand hätte mir viel früher all das beigebracht, was ich heute weiß. Man denkt zwar das ein oder andere Mal, dass man schon über absolut genug Sex-Selbstsicherheit verfügt. Aber oft genügt ein einziges Ereignis, das zeigt, dass es damit gar nicht so weit her ist, etwa weil es recht erschütterbar ist. Und dann kann es zu kleinen oder großen Krisen kommen, die unter Umständen sogar eine bleibende Unsicherheit oder gar Störung auslösen. Ich spreche hier keinesfalls von Vergewaltigung und Missbrauch, sondern von Ereignissen, die eigentlich gar keine größere Erschütterung auslösen müssten, oder auch von Dingen, die Menschen mit echter Sex-Selbstsicherheit gar nicht erst passieren würden, weil sie rechtzeitig Grenzen setzen oder anders mit bestimmten Themen umgehen.
    Ein Beispiel kommt aus meinem eigenen Leben: Ab 16 sammelte ich meine ersten sexuellen Erfahrungen. Ich hatte einen sehr netten ersten Freund, mit dem ich eine nette Sexualität entwickelte. Nach ein paar Jahren trennten wir uns, und im Lauf der Zeit sammelte ich mit anderen Jungs weitere Erfahrungen, die okay bis gut waren. Mitte 20 hatte ich dann einen Freund, den ich sehr liebte, sodass es mir wichtig war, ihm rundum zu gefallen. Doch er kritisierte mich heftig: Ich sei im Bett total langweilig, und meine Intimzone sehe «fies» aus (was dann auch unsere Trennung einleitete). Von da an rannte ich mit einem Sexkomplex durchs Leben, stellte plötzlich alle vorigen Erfahrungen in Frage und zermarterte mir das Hirn, ob andere das ebenso empfunden hatten und das auch in Zukunft so empfinden würden. Das brachte mich dazu, den Männern beweisen zu wollen, dass ich eine tolle Nummer im Bett sei – infolgedessen veranstaltete ich zu viel Zirkus, war mit dem Gefühl zu wenig bei meinem Partner und bei mir selbst und ging mit einigen zu wenig sensibel um. Heute tut mir das wirklich leid.
    Die Lehre, die man daraus ziehen kann:
Je wichtiger für uns das Thema oder der Partner, desto stärker und nachhaltiger kann unser Selbstbewusstsein ins Wanken gebracht werden
. In welchem Ausmaß das passiert, hängt allerdings davon ab, wie stark die eigene innere Basis ist (mehr dazu ab S. 28).
    Eine solche Erschütterung widerfährt beileibe nicht nur jungen Menschen, wie ich es damals war, oder schüchternen Personen wie Vera. Einer meiner ehemaligen Klienten, Udo (53), hielt sich über Jahrzehnte (!) für einen begnadeten Liebhaber, der
jeder
Frau Ekstase und Höhenflüge bescheren kann («Ich habe alles erlebt, ich weiß, wie’s läuft, mir kann keiner etwas erzählen»). Dieser Mann geriet letztlich an eine Frau, die ihm sehr deutlich zeigte, dass er sie nicht befriedigen konnte, dass sie aber durchaus in der Lage war, anderweitig vielfache Orgasmen zu erlangen. Das stürzte ihn in eine solche Krise, dass er eine anhaltende Erektionsstörung sowie eine Depression entwickelte. Sein Selbstbild vom
Superlover
war keiner echten Sex-Selbstsicherheit entsprungen, sondern das Produkt einer Selbsttäuschung, so dass es durch die erlebte «Ent-Täuschung» in sich zusammenfiel wie ein Kartenhaus (mehr dazu in Kapitel 6).
    Echte Sex-Selbstsicherheit beruht auf einer starken inneren Basis
    Die «Zutaten» sind unter anderem:
    Selbstliebe
innere Stabilität (siehe S. 28)
Fähigkeit, auf gute Art Grenzen zu ziehen (siehe Kapitel 5)
Fähigkeit, auf gute Art seine Bedürfnisse zu äußern (siehe Kapitel 11)
Erfahrung – die sich vor allem durch Mut und Offenheit stetig erweitern lässt
Wissen über die Sexualität von Männern und Frauen im Allgemeinen, über die eigene und die des Partners im Speziellen sowie über körperliche und seelische Grundlagen (siehe Kapitel 2).
positive Rückmeldungen – die man nur bekommt, wenn man auch die Fähigkeit besitzt, auf den Partner einzugehen. Von daher haben auch Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen einen großen

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