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Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Titel: Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Poschenrieder
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Anteil am Ganzen (siehe Kapitel 9).
    Zu all diesen Punkten werden Sie in diesem Buch noch sehr viel mehr erfahren.
    Auch bei meiner Klientin Ines (25) würden Sie nie denken, dass sie praktisch keine Sex-Selbstsicherheit hat. Im Alltag ist sie eine extravagante Erscheinung: eine kleine, sehr zarte Schneewittchen-Schönheit, modern und stilvoll zurechtgemacht, ungemein gebildet und eine gut verdienende Künstlerin. In ihrer Sexualität jedoch knirscht es an allen Ecken und Enden. Was sie selbst am meisten stört, ist, dass sie fast nie Lust hat, zu wenig feucht wird, ihr der Verkehr Schmerzen bereitet und sie zudem andauernd befürchtet, ihrem Freund Jens im Bett zu wenig «bieten» zu können. Jens wiederum stört, dass sie weder das Liebesspiel einleitet noch einzelne Elemente initiiert und dass sie niemals leidenschaftlich-hemmungslos wird, sondern durchweg wie ein braves Engelchen wirkt: leise, zurückgenommen, ihn lieb anlächelnd. Warum das so ist, werden Sie noch erfahren. Auf jeden Fall besaß Ines bis vor kurzem nicht einmal genug Selbstbewusstsein, um Jens zu bremsen, wenn ihr beim Sex etwas zu viel wurde oder sie Schmerzen dabei hatte.
    Ein anderes Beispiel ist Andreas (40): Stünden Sie ihm gegenüber, sähen Sie einen großen, attraktiven Mann im edlen Anzug mit tadelloser Haltung, der in jeder Chef-Etage eine gute Figur machen würde. Doch dieser beruflich sehr erfolgreiche und überaus liebenswürdige Mensch ist im Sexuellen «klein mit Hut».
    Andreas wandte sich an mich, weil er im Begriff war, aus seiner Ehe auszusteigen, und ich ihm dabei helfen sollte herauszufinden, ob er das durfte. Der Entschluss fiel ihm wahnsinnig schwer, weil er seine Frau als Menschen nach wie vor sehr mochte und sie drei Kinder hatten. Trotzdem hatte er sich zwei Jahre zuvor auf eine andere Frau eingelassen und sich immer mehr in sie verliebt. Eigentlich ist Andreas kein typischer Fremdgänger: 22 Jahre lang war er ein treuer und guter Partner gewesen. Ich fragte ihn, was seine Gattin (Anne, 39) hätte tun können, damit er sich gar nicht erst auf die andere Frau eingelassen hätte. Er sollte alle Gründe auflisten. Er dachte ein Weilchen nach und sagte:
    «Erstens hat Anne mit jedem Baby mehr zugenommen, und ich habe mich nicht getraut, ihr zu sagen, dass sie mit jedem Kilo Übergewicht weniger attraktiv für mich wird. Seit dem dritten Kind hat sie einen Bauch wie im siebten Monat. Das stört sie zwar auch selbst, aber sie tut nichts dagegen. Sie hat sich außerdem seit langem nicht mehr sexy angezogen, sich auch nicht mehr für mich hübsch gemacht. Ich hatte insgesamt das Gefühl, es ist ihr egal, ob ich sie begehre, weil sie mich auch nicht mehr begehrt – ja, dass sie mich nicht mal mehr so richtig als Mann sieht.
    Zweitens hätte sie mir zeigen müssen, dass sie mich auch körperlich noch mag, indem sie mich manchmal in den Arm nimmt, mich küsst oder mit mir schmust.
    Drittens war unser Sex so kreuzbrav und langweilig, dass er mich nicht mehr gereizt hat. Es war mehr eine Art Pflichtübung, der wir zweimal im Monat nachgekommen sind. Wenn wenigstens mal ein bisschen gegenseitiger Oralsex oder mehr als nur eine Stellung drin gewesen wäre …»
    Ich wollte es genauer wissen: «Wie – wolltest du nicht auch irgendwelche Spezialpraktiken oder mal Sex im Wald oder etwas in der Art?»
    «Nein. Nur das, was ich gesagt habe … Oh Mann», stöhnte er genervt, «im Beruf bin ich so durchsetzungsfähig, aber in Sachen Sex habe ich offenbar überhaupt kein Selbstbewusstsein. Meinst du, ich hätte auch nur einmal den Mund aufgekriegt, um ihr zu sagen, was mir nicht gefällt? Nein. Stattdessen hab ich einfach weiterhin mit ihr geschlafen, obwohl ich überhaupt keine Lust dazu hatte. Weil es sie beunruhigt hätte, wenn wir keinen Sex mehr gehabt hätten. ‹Augen zu und durch›, habe ich mir gedacht. Das Blöde daran, sich auf so eine Art selbst zu vergewaltigen, ist aber, dass man einen regelrechten Widerwillen dagegen entwickelt – sogar dem Menschen gegenüber, den man doch eigentlich lieben möchte.»
    Hier wird deutlich, wie eng Selbstbewusstsein und Selbstliebe zusammenhängen. Andreas brachte sich selbst so wenig Liebe entgegen, dass er innerhalb der 22 Jahre mit Anne seine Bedürfnisse weder ernst nahm noch sich selbst zugestand. Die unbewusste Überzeugung dahinter: Es steht mir nicht zu, erotische Wünsche zu haben und mich dafür einzusetzen.
    Dem leistete seine Frau leider auch Vorschub, indem sie den Sex

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