Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung
dieses eine Mal ist. Betrachten Sie es als Experiment. Siehe auch das nachfolgende Kapitel 5!
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Kapitel 5 Sagen Sie klar ja und nein?
Heute gehört es zum guten Ton zu sagen: «Ja, klar mag ich Sex!» Aber etliche Leute mögen ihn nur dann, wenn Liebe, Beziehung und Stimmung passen. Und da die nicht immer passen, können sie ihn auch oft nicht genießen. Das führt zu der Frage: Hat man Sex auch um des Sex willen – Vergnügen, Befriedigung, feine Beschäftigung zu zweit –, oder dient er oft als Mittel zum Zweck? Etwa um den anderen bei Laune zu halten, zu binden, zu etwas zu kriegen … Nicht gut! Denn dann lässt man nicht nur viele Akte über sich ergehen, sondern macht sich auch davon abhängig, dass der Partner wunschgemäß reagiert (und wenn er es nicht tut, fühlt man sich «benutzt»).
Sehr viele Menschen haben zu Sex insgeheim eine zwiespältige Einstellung. Ich meine jetzt nicht zum Sex mit einem bestimmten Partner (der ja z.B. durch unterdrückte Wut negativ belastet sein kann), sondern zu Sex allgemein. Selbst Leute, die von sich denken oder behaupten, sexuell gut drauf zu sein, tragen manchmal unbewusst diesen Zwiespalt mit sich herum. Denn im Laufe des Lebens bekommt man unzählige Botschaften über Sex mit, wobei er öfter schlecht als gut wegkommt. Schon sehr kleinen Kindern wird vermittelt: Fass dich da nicht an, mach bestimmte Sachen nicht, benutze bestimmte Ausdrücke nicht und und und. Gerade in so einem zarten und beeinflussbaren Alter hinterlässt das eine tiefe Prägung: Wer sich zu sehr und auf bestimmte Art sexuell betätigt, ist nicht akzeptabel – also jemand, den die anderen nicht um sich haben wollen.
Solche Prägungen sind ja auch nicht völlig sinnlos: So wird verhindert, dass wir es ungehindert überall und jederzeit treiben. Aber die meisten von uns tragen diese Prägungen lebenslang als Beschränkung mit sich herum, die deutlich über diesen Sinn hinausgeht. Zum Teil ist sie dann auch dort wirksam, wo sie gar nicht nötig wäre – im intimen Beisammensein mit dem Partner.
Steht Ihr innerer Schalter auf Ja oder auf Nein?
Sie kennen das bestimmt: Es gibt Tage oder Situationen, da steht Ihr innerer Lustschalter auf Nein, und zwar unverrückbar. Falls Ihr Partner dann Sex von Ihnen will, gehen Sie entweder gar nicht darauf ein, oder Sie tun es entgegen Ihrem inneren Widerstand, und dann fühlt es sich in der Regel auch nicht gut an – sondern irgendwie gewaltsam oder zumindest unschön. Vielleicht passiert das sogar so oft, dass Sie kaum noch merken, dass Sie sich Gewalt antun (lassen).
Bei manchen steht der innere Lustschalter permanent auf Nein oder fast die ganze Zeit. Das kann mit den oben genannten Prägungen zu tun haben, mit anderen unbewussten Überzeugungen, mit einer gewissen Paardynamik; mit der Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft oder Krankheiten; mit der Angst, sich auszuliefern und/oder verletzt zu werden usw.
Klar: Wenn man Sex eigentlich mag, aber nicht den mit dem aktuellen Partner, gilt es, genau zu hinterfragen, warum das so ist. Ob wir einen körperlichen Reiz – egal ob Kuss oder Koitus – als angenehm oder nicht empfinden, hängt z.B. stark von unserer eigenen Bewertung im Kopf ab! Ein und dieselbe Berührung von derselben Person kann sich das eine Mal schön anfühlen und das andere Mal unpassend oder gar lästig. Das kommt oft daher, dass man genervt vom Partner ist – oder von sich selbst. Klären Sie es, anstatt es auf der sexuellen Ebene auszutragen. Oder es fühlte sich früher einmal gut an und ist jetzt nur noch lästig – wie bei Steffi (32):
«Ich bin seit fünf Jahren mit meinem Freund zusammen, die ersten anderthalb Jahre führten wir eine Fernbeziehung. Liebe auf den ersten Blick war es von meiner Seite aus nicht, sondern eher ein Wohlfühlen an seiner Seite. Der Sex war am Anfang auch sehr schön, ich hatte immer einen Orgasmus beim Koitus, was ich mit meinen Ex-Partnern nie hatte. Da wir so super harmoniert haben und der Sex wirklich gut und erfüllend war, war ich überglücklich.
Wir sind dann zusammen ins Ausland ausgewandert und dort zusammengezogen. Seitdem hat sich unsere sexuelle Beziehung total verändert. Ich hatte plötzlich viel weniger Lust auf Sex als er, und da ich ja nicht immer Ausreden anbringen wollte und dachte, vielleicht kommt die Lust ja, wenn wir dabei sind, habe ich oft mit ihm geschlafen, auch wenn mir nicht der Sinn danach stand. In der Folge hatte ich immer
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