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Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Titel: Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Poschenrieder
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Beziehung bedeutet
NICHT , dass man über den Körper des Partners und dessen Sexualität verfügen kann.
    Als ich Klaus das sage, guckt er erst einmal ungläubig drein. Ich setze noch einen drauf:
    «
Ihr Partner ist
NICHT für Ihre Befriedigung zuständig
. Ihre Frau sollte es nur tun, wenn sie wirklich Lust darauf hat.»
    Klaus argumentiert: «Aber sie hat ja nie von sich aus Lust!»
    «Das heißt, Sie kriegen nur Sex, wenn Sie irgendwie Druck machen.»
    «Na ja … ja, meistens», gibt er zu.
    «Und wie fühlt sich der Sex dann an?»
    «Nicht gut. Eigentlich beschissen.»
    «Warum machen Sie dann Druck, wenn das Ergebnis beschissen ist?»
    «Weil ich sonst gar keinen Sex mehr bekäme», erwidert Klaus.
    «Ist das wirklich so? Vielleicht käme Ihre Frau eher auf Sie zu, wenn Sie den Druck komplett abstellen würden? Wenn Sie sich mal vorstellen, Karin würde Sie dauernd dazu bringen wollen, mit ihr Sport zu machen, und piesackt Sie tagelang, falls Sie nicht mitziehen … Sie wissen, dass es Ihnen guttäte, und eigentlich machen Sie gern Sport, aber nicht den, den Karin will. Doch
Ihre
Form von Sport zu entwickeln, dazu kommen Sie gar nicht, weil Karin immer schon parat steht. Das Einzige, was Sie dem noch entgegensetzen können, ist, sie öfter auszubremsen oder nur mit halbem Einsatz mitzumachen.
    Auf die weibliche Sexualität übertragen, ist das noch viel ausgeprägter, weil dieser Bereich viel sensibler ist. Denn beim Sex sind wir nackt, geben uns preis, lassen jemanden in uns hinein, werden verletzlich; auch die körperliche Überlegenheit des Mannes bleibt stets im Hinterkopf. Deshalb kann da schnell eine leise Angst entstehen, zu viel zuzulassen, denn dann könnte er sich noch mehr nehmen.»
    Klaus mag das alles erst nicht so ganz anerkennen:
«Ach, Karin ist doch schon von Haus aus verklemmt.»
    Aber das stimmt überhaupt nicht: Karin hatte seit Jahren eine heimliche Affäre mit einem anderen: Peter arbeitete in einem Verein mit, in dem auch sie tätig war. Sie hatte sich in ihn verliebt, weil er sehr liebevoll und behutsam mit ihr umging. Und als sie sich ihm irgendwann öffnete, forderte er nie sein «Recht auf Beischlaf» ein. Es geschah auf rein freiwilliger Basis – und auf einer sehr lustvollen! Karin erzählt:
«Ich hatte bei Peter nie Angst, dass er zu weit gehen würde. Oder dass er, wenn ich etwas machte – wie Oralverkehr – zu viel fordern würde. Er spürte genau, ob mir grade etwas behagte oder nicht. Und wenn er merkte, dass ich nicht in Stimmung war, nahm er mich einfach nur in die Arme und beließ es beim Schmusen.»
Dadurch, dass es Peter nicht vorrangig um Sex ging, sondern um sie als Person und darum, ihr Freude zu schenken, wurde sie bei ihm im Laufe der Zeit sexuell sehr offen und freigebig – teils zu ihrer eigenen Verwunderung.

Was tun gegen die negative Pflichtsex-Dynamik?
    Bei Karin und Klaus ist es sowieso schon zu spät. Aber bei vielen Paaren, bei denen sich diese Dynamik schon eingestellt hat, ist das Liebesleben noch zu retten.
    Mein Rat an «Sexdruck-Opfer» (überwiegend Frauen):
    Sie
müssen reden
! Und zwar nicht nur deutlich sagen, was Sie an der Art ihres Partners im Bett ungünstig finden – sondern auch, was Sie sich stattdessen wünschen. Doch da hakt es ja auch oft: Man weiß es gar nicht so recht. Dann gilt es, erst einmal ausführlich zu erforschen, welche Formen von Erotik und Körperlichkeit man gerne hätte (siehe auch S. 120 und S. 189).
    Wenn Sex Ihnen unangenehme Gefühle bereitet, müssen Sie ihn sofort abbrechen! Denn dann sind Sie und Ihr Körper noch nicht genug darauf eingestimmt. Entweder Sie brauchen gerade keinen Sex oder mehr Vorspiel bzw. ein anderes Vorspiel. Es ist elementar, dass Sie Ihren Partner viel stärker lenken und führen als bisher.
    Viele befürchten, dass der andere dann irritiert sein könnte. Aber es geht ja nicht an, dass er auf Ihre Kosten Spaß hat.
    Mein Rat an die Partner von «Sexdruck-Opfern» (überwiegend Männer):
    Sie können Ihre Gefährtin sicherlich durch direkten und indirekten Druck dazu veranlassen, öfter zum Sex bereit zu sein – aber durch keine Form von Druck oder Drängeln können Sie ihr
Begehren
hervorrufen. Im Gegenteil: Je mehr Druck, desto weniger Begehren. Und Sie wollen doch, dass sie Lust auf Sie und auf Sex mit Ihnen hat, oder?
    Der richtige Weg ist: Den Druck komplett rausnehmen, damit Ihre Partnerin innerlich entspannen kann und von sich aus wieder Lust entwickeln kann. Jeglichen

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