Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung
weniger Lust auf ihn, sodass wir es mittlerweile nur noch ungefähr alle ein bis zwei Monate tun – ich auch dann eher aus Gefälligkeit und nicht, weil ich heiß bin. Ansonsten masturbiere ich ihn zweimal die Woche (auch dies nur aus Gefälligkeit).
Ich bin sehr unglücklich, weil ich mir ein erfülltes Sexleben mit ihm wünsche, doch irgendetwas in mir blockiert total die Lust. Ich habe schon oft mit ihm gemeinsam überlegt, was der Grund sein könnte, und vermute:
1. Ich fühlte mich nach dem Zusammenziehen durch seine vermehrte Lust überfordert, was sich bis zur völligen Lustlosigkeit gesteigert hat. Wenn er mal für ein paar Tage nicht da ist, masturbiere ich oft – sprich: Ich habe durchaus Lust – aber sobald er wieder da ist und mit mir schlafen will, ist alles vorbei. Wieso, verstehe ich nicht, aber es macht mich fertig.
2. Wenn er mich berührt, kitzelt es mich sehr oft unangenehm, und ich bitte ihn dann aufzuhören. Früher mochte ich dieses leichte Streicheln schon, jetzt nervt es mich nur. Vielleicht sind ja seine ‹Krabbelfinger› an allem schuld? Wenn er es jedoch fester macht, fühlt es sich für mich an, als streichle er ein Pferd. Vielleicht findet er nicht mehr den richtigen Modus.
3. Wenn er mich zwischen den Schenkeln oder am Unterbauch berühren will, zucke ich immer öfter zusammen – was ihn verletzt. Wehrt sich mein Unterbewusstsein gegen ihn? Aber wieso?
Er sagt, dass er sich auf keinen Fall trennen will und damit leben kann, so selten Sex zu haben, wenn ich ihn bei Bedarf masturbiere und wir so viel kuscheln wie bisher. Er will für immer mit mir zusammen sein, spricht sogar von heiraten. Irgendwo möchte ich das auch, mein Leben ist so viel reicher und schöner mit ihm. Aber ich habe große Angst, dass es am Ende doch am Sex scheitern wird.»
Punkt 2 und 3 halte ich weniger für Ursachen als für Symptome (das wird oft verwechselt). In erster Linie steht Steffis innerer Sexschalter auf Nein, und das bewirkt,
dass ihre Lust blockiert ist, obwohl sie mit ihrem Freund ein Sexleben will;
dass sie das zarte Streicheln, das normalerweise Lustschauer auslösen würde, als unangenehmes Kitzeln empfindet (als Folge ihrer körperlichen Abwehrhaltung);
dass sie zusammenzuckt, wenn seine Hände auch nur in die Nähe ihrer Intimregion kommen;
dass sie zu wenig schöne Empfindungen hat, wenn es denn doch mal zum Verkehr kommt.
Punkt 1 spielt hier eine riesengroße Rolle: neue Umgebung plus neue Wohn- und Beziehungssituation plus neuer Job. Du meine Güte, das ist viel zu viel Umstellung auf einmal. (Es ist zudem auch noch Steffis erste Wohnung mit einem Partner, also doppelt ungewohnt für sie.) Das würde fast jeden zutiefst stressen und überfordern. Zudem sind die beiden infolge des Auswanderns und Zusammenziehens zu sehr aufeinander fixiert, verfolgen kaum eigene Interessen und haben zu wenige Außenkontakte. Deswegen denkt Steffi (unterschwellig), sie allein sei dafür zuständig, dass die Beziehung gut läuft und es ihrem Freund gutgeht. Was sie in dieser Situation eigentlich braucht, ist Ruhe und Zeit für sich allein. Sie beansprucht das aber nicht für sich, warum auch immer, und hat auch keine Rückzugsmöglichkeiten. Also sorgt wenigstens ihr Körper für Abstand.
Hinzu kommt: Das, was jederzeit zur Verfügung steht, ist nicht besonders begehrenswert. Dementsprechend sperrt sich Steffis Inneres, seit sie mit ihrem Freund zusammenwohnt, dagegen, jederzeit verfügbar zu sein. Vermutlich kann er sie nur deswegen noch so sehr begehren, weil sie ihn auf Abstand hält. Wäre sie allzeit bereit, ginge höchstwahrscheinlich auch sein Begehren zurück.
Mein Rat Nr. 1 ist also: sich befreien von dem Gedanken, zuständig für sein Wohlbefinden zu sein.
Mein Rat Nr. 2: nicht so stark aufeinander fixiert sein, einen eigenen Freundeskreis aufbauen. In einem Fall wie diesem kann es sogar angezeigt sein, getrennte Wohnungen zu beziehen oder zumindest ein eigenes Zimmer zu haben, in das man sich völlig ungestört zurückziehen kann (ohne dass dann dicke Luft herrscht).
Und wenn Rat Nr. 1 und 2 schon zu einer inneren Entspannung geführt haben, folgt
Mein Rat Nr. 3: sein sanftes Streicheln und/oder die Hand am Schenkel zulassen, in beiden Situationen versuchen zu relaxen und möglichst wenig Abwehrspannung aufkommen zu lassen – und die «Widerstandsübung» von S. 160 machen.
Wenn der Schalter auf Nein steht …
… entstehen nicht nur die verschiedensten Widerstände im
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