Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung
aus wie kleine Tüten, und mein Hintern hat so eine komische, breite Form. Deshalb hasse ich auch Sex bei Licht. Kann es sein, dass ich ihn beim Sex langweile? Ich habe Angst vor anderen Stellungen als der Missionarsstellung. Reiten ist bei mir z.B. so ein Problem wegen des Busens, auch bei «a tergo» schäme ich mich so sehr, dass mir der Sex kaum noch Spaß macht. Er hat mir sogar schon einmal gesagt, ich sähe komisch aus von hinten. Manchmal kommt es mir auch so vor, als würde ich ihn nerven, wenn ich wieder einen meiner ‹Anfälle› habe. Das Vorspiel ist auch nicht mehr so schön wie früher. Er kümmert sich eigentlich nur noch darum, was ihn ‹geil› macht. Ich hab’s ihm schon gesagt, aber ich glaube, dass es ihm egal ist oder er mir gar nicht zuhört. Könnte es sein, dass er mich nicht mehr sexy findet? Außerdem habe ich das Gefühl, kein Mann interessiert sich wirklich für meine Brüste.»
Nun: Warum sollte der Mann sich dafür interessieren, wenn
sie
sich nicht dafür interessiert? Wenn sie ihm z.B. sagen würde, dass es ihr gefällt, wenn er ihre Brust liebkost, dann interessiert er sich ganz gewiss dafür.
Übrigens sehen fast alle Frauen, ob dick oder dünn, «von hinten komisch» aus. Ist doch egal, die Männer finden es trotzdem heiß. Wie wär’s, wenn man dann einfach das Licht ausmacht?
Zusammengefasst:
Claudia schämt sich, weil sie zwei Körperbereiche an sich hasst, deswegen mag sie
kaum etwas ausprobieren beim Sex, wodurch
der Sex ihrem Freund langweilig wird; daher ist er
nicht besonders motiviert, ihr ein Vorspiel zu geben, zumal er sie nicht mehr berühren darf, von ihrem Gejammer genervt ist (sie jammert, aber ändert nichts) und weil er sie
möglicherweise wegen ihrer Komplexe und der Abwehr nicht mehr so reizvoll findet.
Alle fünf Gründe hängen mit einer Basis-Ursache zusammen: Claudia mangelt es an Gesamt-Selbstakzeptanz, und sie hat sich an zwei Hass-Stellen festgebissen.
Sie beschimpft ihren Körper sogar, wie auch manche Männer ihren Penis, wenn er nicht so will wie sie. Das ist, als schimpfe man ein Kind für etwas, wofür es nichts kann – es hilft nicht, sondern verschlechtert bloß das Verhältnis.
Söhnen Sie sich aus mit Ihrem Körper
Viele werten ihr Äußeres oder bestimmte Körperteile so routinemäßig ab, dass es fast zum Reflex wird. Falls Sie sich so etwas abgewöhnen möchten, holen Sie bitte gleich mal Papier und Stift.
1. Schritt: Machen Sie Inventur. Und zwar in Form einer «Ich-mag-an-mir-Liste». Zuerst notieren Sie alles, was Ihnen an sich gefällt (ausführlich beschreiben!). Etwa: Was ich an mir mag: «Ich habe wohlgeformte Hände mit ebenmäßigen Nägeln.» Nehmen Sie ruhig einen Spiegel zu Hilfe und halten Sie es mit Christian Morgenstern: «Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet.»
Betrachten Sie sich mit Liebe!
Vielleicht fällt Ihnen auf Anhieb nicht so viel ein. Halten Sie die Liste einfach griffbereit und ergänzen Sie sie mit der Zeit.
2. Schritt: Listen Sie nun die Stellen auf, die Sie nicht mögen, unterteilen sie dabei in zwei Spalten: «Wer/Was hat mir das mitgegeben?» und «Einspruch». Sie sind ja nicht zur Welt gekommen mit der Einstellung, dass Sie optische Defizite haben. Irgendjemand oder -etwas hat sie Ihnen irgendwann mit auf den Weg gegeben – ganz ausdrücklich oder nur indirekt. Das können Ihre Eltern gewesen sein, die Sie nur neckten oder sich um Ihre Entwicklung sorgten («Kind, dass du mir nicht zu dick wirst!»), Geschwister und Schulkameraden mit ihren Hänseleien, das allgemeine Idealbild o.Ä. Zu wissen, woher diese negativen Gefühle kommen, nimmt ihnen viel von ihrer Macht, und Sie können gezielter dagegen angehen.
Beispiel: Was ich an mir nicht mag: «Meinen Busen». Wer/was hat mir das mitgegeben?: «Mein Exfreund mit seiner Schwärmerei für Frauen mit großen runden Brüsten. Vielleicht auch ich selbst mit meinem vergleichenden Blick; ich messe mich an Idealbrüsten.» Einspruch: «Mein Ex war ein unsensibler Rüpel. Andere Männer haben meinen Busen nie bemängelt. Fast keine Frau hat Idealbrüste.»
3. Schritt: Machen Sie ein Brainstorming, wie Sie mit den Auslösern besser umgehen können. Etwa mit Selbstbezichtigungen und Vergleichen aufhören.
Erweitern Sie die Liste ferner um «Ich schätze an mir …» Etwa: «Ich schätze meinen Busen, weil er zu mir passt. Er ist klein und handlich. Und er schenkt mir Lust, wenn ich zulasse, dass mein Freund ihn streichelt.»
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