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Sexualitaet mit Leib und Seele

Sexualitaet mit Leib und Seele

Titel: Sexualitaet mit Leib und Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Lang-Reeves
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gibt es nichts Unerotischeres als einen bedürftigen Mann. So sagt sie immer häufiger Nein, zeigt sich müde und desinteressiert. Das ist nicht der Sex, den sie sich wünscht.
    Sie brauchen als Mann kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn es für Sie selbstverständlich ist, sich über Sex zu entlasten. Aber finden Sie als Paar neue Wege, um damit umzugehen: weniger vaginalen Verkehr, dafür mehr Selbstliebe, gern assistiert von der Partnerin. Oder es gelingt Ihnen, sich mit den ruhigeren Varianten des Liebesspiels anzufreunden.
    Ungewöhnlich ist auch nicht, dass Sex die Funktion einer Tauschware haben kann. Das bedeutet, dass einer der Partner kein wirkliches Interesse hat, heimlich auf die Uhr schauen und Ekstase vortäuschen wird, damit es schneller vorbei ist: »Ich bräuchte es zwar nicht, aber für ihn ist es enorm wichtig. Da ist er danach einfach besser gelaunt!« Sex, um mehr Harmonie in der Beziehung herzustellen, ist verständlich und vertretbar. Schwieriger wird es, wenn es heißt: »Was bekomme ich dafür, wenn ich mit dir schlafe?«
    Sogar als Waffe wird Sex missbraucht. Männer üben Macht aus, indem sie die Rute schwingen. Frauen drohen mit Sexentzug oder benützen kleine Schwächen ihres Partners, um ihn zu demütigen. Wenn es so weit ist, wird kein Sex-Ratgeber die Beziehung mehr verbessern können.
    Therapie ist Lebensqualität
    Beschäftigt man sich mit psychischen Problemen von Menschen, beschleicht einen nicht selten das deprimierende Gefühl, ins Bodenlose zu blicken. So viele Verletzungen, und so träge ist der Mensch, Veränderung ein so zäher Prozess.
    Trotzdem, die Liebe lebt, die Menschen zieht es zueinander hin. Viele schaffen es trotz unsäglicher Erfahrungen, ein gutes Leben zu führen, auch wenn sie nicht alle seelischen Knoten auflösen können.
    Es ist wichtig, Therapie nicht als letzten Ausweg, als schreckliche Niederlage zu betrachten, weil man allein nicht weiterkommt. Oder als ein Eingeständnis, dass man schwer defekt ist. Sehen Sie es so: Therapie ist ein Luxus, den wir uns zugestehen, um besser leben zu können. Das Auto fährt man auch in die Werkstatt, wenn etwas klappert. Man wartet nicht, bis es völlig fahruntüchtig ist, oder?
    Holen Sie sich professionelle Hilfe, wenn Sie sie brauchen. Wägen Sie ab, ob es für Sie richtig ist, sich jemandem anzuvertrauen, oder ob Sie sich allein beziehungsweise mit dem Partner zusammen auf den Weg der kleinen Veränderungsschritte machen wollen. Im besten Fall nehmen Sie beide das lebenslange Lernen ernst – indem Sie Ihren Körper, Ihre Seele, Ihr Miteinander wachsen lassen. Sollte Ihr Partner erst einmal kein Interesse daran zeigen, benutzen Sie das nicht als Ausrede, um sich ganz von diesem Weg zu verabschieden. Beginnen Sie bei sich selbst. Tun Sie etwas für sich, stärken Sie Ihr Selbstbild, Ihre körperliche Power, Ihre sexuelle Energie. Wenn einer der Partner Bewegung in das eingefahrene Beziehungsspiel bringt, ist der andere nicht selten auch bereit für Neues.
    Im Teil »Liebes- und Leibesübungen« (s. S. 103) finden Sie eine Fülle von Anregungen, die Sie aufnehmen können, um Veränderungen anzustoßen. Wenn Sie damit positive Erfahrungen machen, können Sie, mutiger geworden, weitere Schritte gehen. Lassen Sie sich nicht von den Problemen blo ckieren, sondern versuchen Sie aktiv Lösungen zu finden.

Schneller, wilder, zügelloser –
    warum Hochleistungssex
    nicht glücklich macht

Zu viel Mann ist anstrengend
    Stress ist ein Lustkiller, darüber besteht Einigkeit. Wenn zu viele Termine und zu große Anforderungen bei zu wenig Schlaf und zu wenig Pausen zusammenkommen, läuft im Bett nicht mehr viel. Ob es die Neunzig-Stunden-Woche ist, die drei kleinen Kinder oder eine Mischung davon – biochemisch betrachtet dämpft das Stresshormon Adrenalin die Sexualhormone Testosteron und Östrogen. Das war’s dann mit der Lust.
    Im Urlaub oder wenn ruhigere Zeiten anbrechen, sollte sich das wieder bessern. Doch nicht immer geschieht dies, was daran liegt, dass wir nicht nur auf der oberflächlichen Ebene Stress haben, sondern auch auf einer tieferen – und der hört nie auf. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und haben ihre Normen verinnerlicht. Viele nehmen ihr gedankliches Hamsterrad auch mit in den dreiwöchigen Seychellen-Urlaub. Da liegt man dann im Liegestuhl und jagt schon die Pläne für die Monate nach den Ferien durch den Kopf.
    »Zu viel Yang«, würde ein weiser alter Chinese sagen und sorgenvoll den Kopf

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