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Sexualitaet mit Leib und Seele

Sexualitaet mit Leib und Seele

Titel: Sexualitaet mit Leib und Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Lang-Reeves
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nicht selten mit dem Argument abgebrochen, dass diese doch lächerlich seien: »Was soll das bringen?« Dabei ist es überhaupt nicht lächerlich, sich zum Beispiel gegenüberzusitzen und sich wirklich anzuschauen. Aber es kann höchst konfrontierend sein, und deshalb regen sich Widerstände. Vielleicht liegt das daran, dass bewusst eingeforderte Präsenz meist mit unangenehmen Situationen verbunden wird. Hatte man als Kind etwas angestellt und wurde anschließend zur Rede gestellt, hieß es oft: »Schau mich an, was hast du getan?« Sie müssen sich eventuell an ein paar negativen Erinnerungen vorbeizwängen, um in den neuen Raum zu kommen, um lustvoll, warm und liebevoll erotisch anwesend zu sein. Im Grunde heißt es nichts anderes, als wahrhaftig zu sehen und gesehen zu werden.
    Ein Sich-Einüben in Aufmerksamkeit kann auch viel Spaß machen und herrlich anregend sein.
    Erweckung der Sinne
    Die Augen sind unsere wichtigsten Sinnesorgane und bestreiten normalerweise den Löwenanteil der Wahrnehmung. Sobald wir die Augen schließen, werden die anderen, oft vernachlässigten Sinne stark angeregt. Dies machen wir uns bei diesem erotischen Partnerritual zunutze. Sie werden dadurch sehr lustvoll in die Präsenz gelockt. Auch Männer lieben diese Zeremonie. Ein Durchgang dauert etwa eine Dreiviertelstunde, wobei einem die Zeit nicht lang vorkommt.
    ›Bereiten Sie kleine Häppchen vor, verschiedene reife Obstsorten, Käsestücke, auf jeden Fall wohlschmeckende Leckereien, vielleicht geben Sie in ein Glas auch etwas süßen Likör. Außerdem benötigen Sie Angenehmes zum Riechen – natürliche ätherische Öle sind da sehr geeignet –, einige Dinge wie kleine Glöckchen oder Rasseln, um damit Geräusche zu machen, einen Luffahandschuh, eine Federboa, einen Seidenschal oder Ähnliches, um taktile Reize zu erzeugen. Legen Sie leise, unauffällige Hintergrundmusik auf, und verstecken Sie die ausgesuchten Utensilien in Griffweite. Tragen Sie leichte Kleidung; wenn es warm genug ist, können Sie das Ritual auch mit nacktem Oberkörper erleben. Sie sollten beide kein Wort sprechen, und der empfangende Partner darf nichts tun – außer genießen und vielleicht wohlig seufzen.
    Laden Sie nun Ihren Partner ein, bequem Platz zu nehmen. Am schönsten ist es, wenn er nicht weiß, was ihn erwartet. Begrüßen Sie sich bewusst, vielleicht mit einem tiefen Blick in die Augen, einer kleinen Umarmung oder einer Verbeugung voreinander. Danach verbinden Sie ihm die Augen.
    Beginnen Sie jetzt damit, die Häppchen an Ihren Partner zu verfüttern; Sie können die Finger dazu benutzen, oder Sie haben die Leckereien vorher als Cocktailspieße präpariert. Halten Sie ihn ruhig ein wenig hin. Wenn Sie saftiges Obst wie Mango gewählt haben, können Sie mit den einzelnen Stücken zuerst seine Lippen benetzen, bevor Sie ihn abbeißen lassen. Schön langsam, es geht nicht darum, satt zu werden! Stippen Sie Ihren Zeigefinger in Fruchtjoghurt oder Mousse au Chocolat, und lassen Sie ihn von Ihrem Partner ablutschen. Tauchen Sie Fruchtstückchen in den Likör, an denen er erst nur schnuppern darf, bevor er das Häppchen bekommt.
    Als Nachspeise gibt es ein Duftereignis. Halten Sie Ihrem Partner Ihr Lieblingsparfum unter die Nase oder ein ätherisches Öl, auf jeden Fall etwas, das angenehm riecht. Bewegen Sie den Duft ganz langsam an die Nase heran, so wird die Sensitivität weiter erhöht.
    Nach dem Dinner folgt ein kleines Konzert. Klimpern Sie mit einem Schlüsselbund, zupfen Sie ein paar Saiten auf der Gitarre, oder spielen Sie einige Töne auf einem anderen Musikinstrument, klingeln Sie mit einem Glöckchen. Wenn Sie sich dabei im Raum umherbewegen, ergibt das ein spannendes Klangerlebnis. Aber nicht zu laut werden! Mit verbundenen Augen erschrickt man sehr leicht, wenn man nicht weiß, was als Nächstes von woher kommt.
    Anschließend gehen Sie zu sinnlichen Berührungen über. Lassen Sie den Seidenschal über die nackte Haut gleiten und auch die anderen Dinge, die Sie dafür vorbereitet haben. Nehmen Sie Ihre Hände zu Hilfe, streicheln Sie sanft und zärtlich mit Ihren Fingernägeln und mit Ihren Haaren.
    Zum Abschluss setzen Sie sich hinter Ihren Partner, umarmen ihn noch ein paar Minuten und nehmen danach die Augenbinde ab. Schauen Sie sich in die Augen, und lassen Sie sich Zeit, das Erlebte nachklingen zu lassen. Tauschen Sie sich in Ruhe über Ihre Empfindungen aus.
    Wenn Ihr Partner möchte, können Sie jetzt seine Rolle einnehmen. Auch

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