Sexy Blicke - brandgefährlich!
konzentrieren.
Ihr kleines Unternehmen namens „Papyrus“ lief ganz gut, gerade in letzter Zeit. Sie entwarf und produzierte Prospekte, persönliche Glückwunschkarten, Briefbögen und Ahnliches für alle Gelegenheiten, von Hochzeiten bis zu Geburtstagspartys. Ihr Kundenstamm wuchs dank Mundpropaganda zufriedener Kunden stetig.
Zum Glück konnte sie von zu Hause aus arbeiten und sich ihre Zeit frei einteilen, um Mias Bedürfnissen gerecht zu wirden. Das war ideal für sie. Es war ein wunderschöner Morgen, und wenn kurz der Gedanke an Jackson King auftauchte, verdrängte sie ihn sofort.
Nach ihrem Telefongespräch mit Dani am Vorabend war sie sich eigentlich ziemlich sicher, dass sie nichts mehr von ihm hören würde. Dani war zwar weiterhin der Meinung, er würde sich wieder melden, aber Casey ging davon aus, dass ihre Freundin sich irrte. Jackson war einfach nicht der Typ Mann, der sich für eine Tochter interessierte, deren Existenz er nicht gewollt hatte. Mia passte einfach nicht in sein Lebenskonzept, und darüber war Casey sehr froh.
Mit Sicherheit saß er schon wieder in einem seiner Luxusjets und düste nach Paris oder London oder …
„Wie das wohl ist?“, sinnierte sie. Sie lehnte sich in ihrem Schreibtischstuhl zurück und blickte zu Mia hinüber, die gerade auf dem Ohr ihres geliebten Plüschteddys herumkaute. „Stell dir das mal vor, Mäuschen, einfach in den eigenen Jet springen und fliegen, wohin man will. Wohin würden wir beide verreisen?“
Mia brabbelte, wedelte mit den Ärmchen und ließ dabei den Teddy fallen. Bevor sie anfangen konnte zu weinen, war Casey schon aufgesprungen, hatte das Kuscheltier aufgehoben und gab es ihrer Tochter. Dann drückte sie ihr einen dicken Kuss auf die Stirn.
„Ja, was meinst du, Schätzchen? London? Ach nein.“ Mia gluckste vergnügt. „Du hast recht. London im Frühling, da regnet es zu viel. Gut, dann Paris. Wir gehen in den Louvre, und ich zeige dir ganz tolle alte Gemälde. Wäre das was für dich?“
Natürlich war Mia noch viel zu jung, um die Frage zu verstehen, aber sie war froh, dass ihre Mutter ihr so viel Aufmerksamkeit schenkte. Daher lachte sie und brabbelte aufgeregt.
„Gut, also Paris. Und dann machen wir eine Fahrt auf der Seine, was meinst du? Am besten nachts, dann sehen wir all die Lichter. Und für dich kaufe ich leckere französische Babynahrung.“
Mia gluckste fröhlich, und Casey hörte einfach nur zu. Es klang wie Musik in ihren Ohren. Gab es ein schöneres Geräusch als diese Babylaute? Mias große, dunkle Augen funkelten; überraschend langes dunkelbraunes Haar stand von ihrem Kopf ab. Ihre dicken Bäckchen leuchteten rosig.
„Ach, mein Engel, was würde ich ohne dich nur machen?“, fragte Casey. Ein Gefühl unendlicher Liebe durchströmte sie. Sie nahm Mia, drückte sie ganz fest an sich und atmete ihren Duft ein, einen Duft wie keinen anderen.
Dann betrachtete sie ihren kleinen Schatz und sagte wehmütig: „Ich hätte mich bei deinem Vater bedanken sollen. Ob es ihm bewusst ist oder nicht, er hat mir das schönste Geschenk auf Erden gemacht.“
Plötzlich klingelte es an der Tür. Mit Mia auf dem Arm ging Casey durch ihr überfülltes provisorisches Büro, den Flur entlang und durch das kleine Wohnzimmer. Überall im Haus hatte Mia ihre Spuren hinterlassen: Spielzeug lag verstreut auf dem Boden herum, Babysachen füllten den Wäschekorb.
Casey schaute durch den Türspion.
Jackson!
Heute wirkte er ganz anders als am Vorabend. Er trug einfache Jeans und ein schwarzes T-Shirt, das seine Schultern noch breiter wirken ließ. Auf der Brusttasche des Shirts prangte eine eingewebte stilisierte Goldkrone mit den Worten „King-Jets“. Er sah irgendwie freundlicher aus – und damit noch gefährlicher. Zumindest für ihren Seelenfrieden.
Casey schlug das Herz bis zum Hals. Ihr Mund wurde trocken. Was wollte er hier? Und wie hatte er sie überhaupt gefunden?
„Na wie schon“, sagte sie zu sich selbst. „Du hast ihm dummerweise deinen Namen gegeben und ihm erzählt, in welcher Stadt du wohnst. Natürlich kann er dich dann finden.“
Es klingelte wieder. Mia quiekte.
„Psst …“, machte Casey und wiegte ihre Tochter hin und her, damit sie still war.
„Ich kann das Baby hören“, rief Jackson durch die verschlossene Tür.
Der Klang seiner Stimme durchfuhr sie und hinterließ ein merkwürdiges Gefühl in ihrem Inneren. Das sind nur die Nerven, versuchte sie sich einzureden. Doch in Wirklichkeit war ihr klar:
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