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Sexy, süß und namenlos

Sexy, süß und namenlos

Titel: Sexy, süß und namenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Leto
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nicht noch mehr an seinen Nerven zerren konnte, zog die Frau von der Kühlschranktür fort. Erst jetzt bemerkte er, dass sie sich den Hinterkopf hielt. „Wird Ihnen nicht kalt, wenn Sie so lange in den Kühlschrank starren?“
    Erschrocken verschränkte sie die Arme, wodurch ihre Brüste provozierend nach oben geschoben wurden. „Mein Kopf schmerzt. Ich dachte, etwas zu essen würde helfen, aber ich wollte Sie nicht stören.“
    Verlegen ließ er sie los. „Ich hätte Ihnen etwas anbieten sollen. Ich werde Ihnen etwas zurechtmachen.“
    Ein strahlendes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Ich nehme Wein und Kaviar. Sie haben eine hübsche Auswahl.“
    Grant grinste über ihren leisen Spott. In seinem Kühlschrank befand sich außer dem Essen für diesen Abend tatsächlich nicht viel mehr. Doch bevor er auf ihren Sarkasmus reagieren konnte, führte Gus sie in die Essnische.
    „Keinen Wein für die Dame. Sie brauchen Ruhe. Ihre Erinnerung kann jeden Moment wiederkehren. Die meisten Fälle von Amnesie nach leichten Schlägen auf den Kopf sind nur vorübergehend.“
    „Was ist mit den Fischeiern?“
    „Kaviar ist in Ordnung, solange Ihnen nicht übel ist“, erklärte Gus. „Aber wie wäre es, wenn Grant Ihnen damit eines seiner berühmten Omelette zubereitet? Dazu trinken wir gesunden Orangensaft.“
    Erst werde ich förmlich dazu gezwungen, für sie den Gastgeber zu spielen, und jetzt bin ich auch noch ihr Koch, dachte Grant. Doch richtiger Ärger wollte sich nicht einstellen – bis er auf die Uhr schaute. Phipps würde in knapp dreißig Minuten hier sein.
    „Möchten Sie Speck dazu?“, erkundigte er sich.
    „Nein danke, kein Schweinefleisch.“ Sie legte die Füße, die in hochhackigen, wadenhohen Schnürstiefeln steckten, auf den Stuhl vor ihr.
    Während Gus ihr höflich Fragen stellte, die sie allesamt nicht beantworten konnte, hantierte Grant in der Küche mit Töpfen und Pfannen. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wie sie hergekommen war. Mit dem Taxi? Einer Freundin? Nach sechs fuhren in dieser Gegend keine Busse mehr. Mac hörte von der Tür aus zu, bis sein Pieper losging und er sich in das nebenan liegende Zimmer zurückzog, um auf dem Revier anzurufen.
    Grant schlug Eier in eine Schüssel. „Wie sollen wir Sie nennen, solange Sie sich nicht an Ihren Namen erinnern können?“ Da sie nicht antwortete, schaute er über die Schulter.
    Sie starrte auf ihre Handflächen. „Sie denken, ich lüge, nicht wahr?“
    Er hatte schon viele Frauen erlebt, die anderen etwas vormachten. Eine von ihnen hatte er geheiratet. Doch der Schmerz in der Stimme dieser Frau war echt. Sofort bereute er seinen vorwurfsvollen Ton. „Sie sind in einer ziemlich prächtigen Umgebung ohnmächtig geworden.“
    „Ja, sicher. Was oder wer hat mich überhaupt getroffen?“
    In diesem Moment betrat Mac wieder die Küche, in der Hand das eingeschweißte Buch, auf dem Gesicht ein breites Grinsen. „Sie wurden von einer illustrierten Ausgabe des ‚Kamasutra‘ getroffen.“
    Grant riss ihm den noch eingeschweißten Wälzer aus der Hand. Gus und Mac kicherten. Die Stripperin sagte kein Wort.
    „Ein Abschiedsgeschenk von Camille“, erklärte Grant und marschierte ins Wohnzimmer, um das Buch an seinen Platz im Regal zurückzustellen. Dann ging er wieder in die Küche und konzentrierte sich darauf, die Eier zu verrühren. „Sie hatte schon immer einen schrägen Sinn für Humor.“
    „Nein, hatte sie nicht.“ Gus trank einen Schluck von seinem Bier. „Denn sonst hätte ich sie gemocht. Sie hat bloß versucht, dich fertigzumachen.“
    „Wer ist Camille?“ Die Stripperin nippte an ihrem Orangensaft, sah jedoch sehnsüchtig auf Gus’ Bier.
    „Seine Ex“, antwortete Gus. „Sie ist vor zwei Jahren nach Europa gegangen, und seither ist es hier schöner.“
    Es wurde still, bis Mac herausplatzte: „Harley!“
    „Wie bitte?“, fragte Grant. Die Stripperin schaute in ihr Glas, als hätte sie nichts gehört.
    „Ja, das ist es!“, rief Gus zustimmend.
    Grant und die Frau sahen sich ratlos an. „Mac, wovon redest du?“, meinte Grant.
    „Mir fiel gerade wieder ein, dass sie beim Hereinkommen sagte, ihr Name sei Harley. Es fiel mir wegen meines Anrufes wieder ein. Einer meiner Informanten gab mir einen Tipp zu einem Fall, an dem ich arbeite. Es geht um eine Motorradgang, die Autofahrer überfällt. Ich treffe ihn in einer Stunde.“
    Die Männer sahen die Frau erwartungsvoll an, doch sie zuckte nur die Schultern. „Es

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