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Sexy Wings - Himmlische Verlockung

Sexy Wings - Himmlische Verlockung

Titel: Sexy Wings - Himmlische Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Horn
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Angelegenheit in einen ganz anderen Licht erscheinen lässt.“
    „Ja was denn?“, fragte Uriel interessiert, während Michael über die Unterbrechung eher ungehalten wirkte.
    Raphi zog einen großen, ovalen Spiegel mit altem Goldrand hervor.
    „Es geht um diesen Armin, den die Angeklagte ein paar Mal besucht hat. Er arbeitet in einem Lager“, erklärte sie.
    „Und weiter?“, unterbrach Michael sie ungeduldig.
    Doch Raphaela ließ sich nicht stören. Mit bewundernswertem Nachdruck fuhr sie fort. „Nun, er hat sich geopfert und die Schicht eines anderen Arbeiters übernommen, natürlich nur, weil sein Herz durch den Kontakt mit einem Engel äußerst gütig geworden war.“
    „Soll das ein verzweifelter Versuch zur Verteidigung deiner Freundin hier sein“, schimpfte Michel. „Das nützt leider überhaupt nichts.“
    „Ich bin noch nicht fertig“, fuhr Raphi ungerührt fort.
    Gabriela hielt den Atem an, als ihre Chorkollegin den Spiegel hochhob.
    „Dieser Arbeiter konnte dann an seinem freien Tag beim Busausflug seiner Kinder mitfahren, nur, weil Armin ihm netterweise Urlaub gewährt hatte. Und nun seht, was sich dann ereignet hat.“
    Alle blickten auf die Szene, die im Spiegel sichtbar wurde. Ein Reisebus näherte sich einer hohen Brücke, über die die Landstraße führte. Nun konnte man sogar in den Bus hineinsehen. Der Fahrer, ein älterer Mann, hielt das Lenkrad mit beiden Händen fest. Plötzlich keuchte er, fasste sich ans Herz und ließ das Steuer aus. Der Bus schwankte augenblicklich hin und her, geriet ins Schlingern und auf die Gegenfahrbahn. Der Busfahrer sackte in sich zusammen, sein Kopf fiel auf seine Brust. Alle Kinder schrien entsetzt auf, als der Bus unaufhaltsam auf das niedrige Mäuerchen der Brücke zusteuerte. Gleich würde er es durchbrechen und hinabstürzten, somit alle Insassen in den sicheren Tod reißen!
    Im letzten Moment sprang ein Mann aus der dritten Reihe auf, stürmte nach vorne, schob den Fahrer zur Seite und riss das Lenkrad herum. Der Bus schrammte an der Mauer entlang, kam dann jedoch auf der Fahrbahn zu stehen.
    „Alle Kinder blieben unverletzt, sogar der Fahrer konnte im Krankenhaus gerettet werden. Dies alles nur, weil Mario an diesem Tag frei hatte und eingreifen konnte. Was wiederum auf das gute Herz von Armin zurückzuführen ist, welches er einzig und allein der angeklagten Gabriela zu verdanken hat.“
    Stolz legte Raphi den Spiegel wieder zur Seite.
    Michael stand mit geöffnetem Mund da.
    Uriel hingegen lächelte milde. „Eine eher ungewöhnliche Beweisführung, aber in sich schlüssig.“
    „Wie bitte?“, warf Michael ein, der offensichtlich seine Stimme wiedergefunden hatte.
    „Überleg doch mal“, gab Uriel zu Bedenken. „Ohne Gabrielas Anwesenheit auf Erden hätte Armin niemals diesem Mario frei gegeben, der wäre nicht im Bus gewesen und die Kinder wären zu Tode gestürzt. Ich finde, eine mehrfache Lebensretterin kann man durchaus begnadigen.“
    Er stand auf, kam näher an Gabriela heran und reichte ihr die Hand, um sie vom Boden aufstehen zu lassen.
    Puh, das war wirklich Rettung in allerletzter Minute gewesen!
    „Außerdem ist doch morgen Weihnachten“, flüsterte Uriel ihr zu und umarmte sie zum Abschied.
    Gabriela lachte befreit. „Heißt das, ich darf auch beim Wunscherfüllen mitmachen?“, fragte sie den alten Erzengel.
    „Natürlich, mein Kind“, erwiderte dieser.
    Gaby strahlte heller als ihre eigenen Flügel.

*
    „Ich verstehe es immer noch nicht“, sagte Raphaela am nächsten Tag. Der Himmel war in heller Aufregung, nicht nur weil heute der Geburtstag vom kleinen Chef gefeiert wurde und es jede Menge zu singen und jubilieren hab, sondern auch, weil es ein besonderer Tag für alle Engel war.
    „Ja, wir dürfen heute alle einen Wunsch erfüllen, aber das hilft dir doch nichts! Du weißt selbst, dass man nur den Wunsch eines Fremden erfüllen darf und nicht von jemand…“
    „…mit dem man verwandt oder befreundet ist. Oder den man überhaupt schon irgendwann einmal gesehen hat, ich weiß!“, vollendete Gaby den Satz.
    Sonst wäre es ja auch zu einfach gewesen.
    Es war nicht möglich, einer bekannten Person einen Wunsch zur erfüllen. Leider. Und selbst wenn – niemand konnte sich einfach so erfolgreich wünschen, dass ein Engel zurück auf die Erde kommen sollte. Auch das stand fest. Außerdem musste es ein Herzenswunsch sein, durfte nicht den Lauf der irdischen Dinge ändern, nicht zu mehr Hab und Gut verhelfen etcetera

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