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SGK216 - Draculas Vampirfalle

SGK216 - Draculas Vampirfalle

Titel: SGK216 - Draculas Vampirfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ist schön«, sagte er dann leise. »Du hast deine Sache gut
gemacht, Kenneth«
    »Sie ist mein Geschenk an dich«, erwiderte der mit Kenneth
Angesprochene. Seine schmalen Lippen bewegten sich kaum. »Du hast das Recht des
ersten Kusses...«
    Wonja breitete die Arme aus. Wie er da stand mit dem capeähnlichen
Umhang, erinnerte er in frappierender Weise an den Fürsten der Nacht.
    Dracula war um einiges älter gewesen, als Larry Brent ihm zum ersten
Mal begegnete. Ein furchtbarer Verdacht stieg in dem beobachtenden PSA-Agenten
auf. Konnte es sein, dass Wonja - Draculas Sohn war?
    Die Verehrung, die man dem bleichen Mann mit dem harten Gesicht, den
tiefliegenden Augen und dem schwarzen, streng gescheitelten Haar
entgegenbrachte, kam nicht von ungefähr. Und nicht von ungefähr stammte auch
die Tatsache, dass dem Grafen Dracula in dieser Halle des abseits gelegenen
Castles eine Verehrung besonderer Art zuteilwurde.
    »Komm«, sagte Wonja mit leiser Stimme. »Komm zu mir! Du gefällst mir.
Kenneth hat eine gute Wahl getroffen...«
    Das Mädchen mit dem langen, blonden Haar näherte sich dem Mann, der
die Arme ausgebreitet hatte. Nicht ein einziges Mal wandte sie den Blick. Es
war erstaunlich, dass sie keine Furcht empfand, dass sie nicht irritiert war
und versuchte, dem Unheil, das offensichtlich über sie kommen musste, zu
entgehen.
    Der Vampir hatte vom ersten Kuss gesprochen. Larry wusste, was damit
gemeint war. Der Kuss des Grafen Dracula! Und wen er küsste, der war des
Todes...
    Mit schnellem Blick informierte sich Larry noch mal über seine Lage
und die Umgebung.
    Er zählte insgesamt außer Wonja sieben weitere Begleiter, die in
großem Halbkreis die beiden Neuankömmlinge umstanden.
    Im Hintergrund, im Dunkeln kaum erkenntlich, erblickte er die Umrisse
eines runden Tores, von dem aus es offensichtlich in ein anderes Gewölbe ging.
Auch dort hinten flackerten vereinzelt unruhige Lichter, und Larry meinte,
durch den geöffneten Spalt des Durchgangs einen schweren, massiven Steinblock
zu erkennen, der wie eine Grabplatte auf dem Boden lag.
    Alles passte zusammen.
    Mit dem Einbrach der Dunkelheit erwachten die Vampire zu ihrem
schrecklichen Leben und verließen ihre Grüfte auf der Jagd nach Opfern. Nacht
für Nacht brauchten sie ein neues Opfer, um ihren Blutdurst zu stillen, zu dem
Dracula, ihr Herr und Meister, sie verflucht hatte.
    Die Gesetzmäßigkeiten, die man bisher im Treiben von Vampiren
erkannte, hatten sich auf eine merkwürdige Weise verändert. Bisher war es so
gewesen, dass jeder, der zum Vampir geworden war, den Fluch in sich trug, in
der Nacht auf der Suche nach Blut zu spuken wie ein Geist und spätestens im
Morgengrauen zurückzukehren in die muffige Gruft. Jeder einzelne war verdammt,
seinen Blutdurst zu stillen, um sich Jugend, Kraft und Elastizität zu erhalten.
    Aber hier war offenbar etwas anders geworden.
    Das junge, blonde Mädchen, das der Vampir Kenneth gebracht hatte, war
ein Geschenk für Wonja.
    Er sollte das Mädchen küssen, ihr Blut trinken und sie dadurch zum
Vampir machen, zum Abhängigen dieser Gruppe, die man fälschlicherweise in der
Öffentlichkeit als „Helldrivers'' bezeichnete.
    Larry Brent blieb nicht viel Zeit zu überlegen, was er tun musste, um
einen Menschen vor einem grausamen Schicksal zu bewahren.
    Er hatte das Nest der Vampire auf Anhieb entdeckt. Er musste nicht nur
verhindern, dass sie ihre nächtliche Jagd fortsetzten, sondern in erster Linie
in diesen Minuten dafür sorgen, dass ein weiterer, unschuldiger Mensch, den man
in hypnotisiertem Zustand hierher geschafft hatte, ein Opfer der unheimlichen
Gruppe wurde.
    Wonja umfing die Blondine mit ausgestreckten Armen.
    Sie ahnte nicht, dass sie ihrem Mörder gegenüberstand.
    Seine Hände strichen über ihr seidig schimmerndes Haar, fuhren die
Linien ihres Gesichtes nach, und sie legte wie unter einem inneren Zwang den
Kopf leicht zur Seite.
    Wonjas Lippen glitten über ihre Stirn, ihre Wangen und näherten sich
ihrem Hals. Kenneth, der das Opfer gebracht hatte, und die anderen sieben
Vampire und Vampirinnen standen wie erstarrt. Ihre Augen waren nur auf die
beiden Köpfe gerichtet, die im flackernden Lichtschein wirkten wie eine
vergrößerte Szene in einem Horrorfilm, den ein unsichtbarer Regisseur
inszenierte.
    Wie in Zeitlupe machte sich Wonja bereit zum Biss.
    Larry Brent ließ keine Sekunde mehr verstreichen. Er setzte alles auf
eine Karte und wusste, dass er sein Leben riskierte. Doch er konnte

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