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SGK216 - Draculas Vampirfalle

SGK216 - Draculas Vampirfalle

Titel: SGK216 - Draculas Vampirfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dem
jungen Deutschen vor wie eine Ewigkeit, ehe auch sie die Stelle erreichten.
    Er war ganz verzweifelt. Nervös blickte er sich um, auf der Suche nach
dem Rücklicht des Motorrades. Er konnte es nirgends mehr wahrnehmen.
    Zwei, drei Minuten vergingen, die ihm vorkamen wie Ewigkeiten. Zum
Nachteil wurde ihnen weiterhin, dass der Nebel außerhalb der Stadt dicht war
und die Sicht empfindlich drosselte.
    »Da ist er ja, Sir!« entfuhr es Gerdes plötzlich laut. »Links!«
    Dort entdeckte er verschwommen ein winziges rotes Licht, das in der
gleichen Sekunde, als er es entdeckte, in der Dunkelheit untertauchte.
    Und erst jetzt rissen die Scheinwerfer des Taxis das verwitterte
Holzschild aus der Dunkelheit, das am Wegrand stand.
    Ein schwarz aufgemalter Pfeil deutete in Richtung
„Shandor-House".
    Der Fahrer trat auf die Bremse und zog sein Taxi noch mit
verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit scharf rechts herum, dass Gerdes meinte,
der Wagen würde sich überschlagen.
    Für den Fahrgast kam diese Bewegung so überraschend, dass die Schulter
mit voller Wucht gegen die Tür knallte. Der Weg, den sie dann benutzten, war
für ein Motorfahrzeug äußerst schwierig. Der Fahrer zerdrückte auch einen Fluch
zwischen den Zähnen, als er das Taxi über den holprigen Untergrund steuern musste.
    Die Schlaglöcher hatten es in sich.
    »Da fahr' ich nicht weiter«, sagte der Mann und trat kurz entschlossen
auf die Bremse. »Ich weiß nicht, wo der Weg hinführt. Bekannt ist mir nur, dass
der Weg zum „Shandor-House", für Fußgänger geeignet ist. Und da mein Taxi
keine Beine hat, wäre es wohl besser, Sir...«
    Was er noch sagte, bekam Hans Gerdes nicht mehr mit. Er riss die Tür
auf und sprang nach draußen. Barfuß lief er über den feuchten, steinigen Boden.
Der Weg führte etwas bergauf.
    Hinter ihm öffnete der Chauffeur die Tür. »Was ist denn nun los? Soll
ich warten oder die Polizei anrufen?«
    »Warten Sie auf mich! Ich bin gleich wieder zurück...«.
    Gerdes rief es laut. Es war ihm egal, ob der andere, der Sonja
mitgenommen hatte, ihn hörte oder nicht.
    Es war gut, dass der Taxichauffeur gehalten hatte. Hier wäre er in der
Tat nicht weiter gekommen. Dicke Steinbrocken lagen auf dem Boden, und die
Schlaglöcher waren so tief, dass ein ganzes Wagenrad darin verschwinden konnte.
Gerdes sprang darüber hinweg. Seine Füße Schmerzten, aber er achtete nicht
darauf.
    »Vor ihm aus der Dunkelheit schälten sich die schemenhaften Umrisse
einer seltsamen Ruine: ein großer, eckiger Turm der einen gewaltigen Umfang
hatte, und ein kleines angebautes Gebäude, in dem leere Fensterlöcher ihn anstarrten
wie riesige blinde Augen...
    Gerdes lief zuerst zum Eingang des Anbaues »Sonja!« rief er in das
Dunkel. Seine Stimme antwortete ihm als Echo.
    In dem baufälligen Gebäude befand sich niemand. Die morschen Steine
ließen sich in unmittelbarer Nähe rund um die Fenster und die Tür mit bloßer
Hand herausbrechen.
    Verängstigt lief der Deutsche weiter dem Turm entgegen. Er musste ihn
umrunden. Auf der anderen Seite existierte ein Eingang.
    Auch der Turm war eine Ruine: Ein schmaler Korridor, der sich in
mehrere kleine Kammern aufspaltete, eine Treppe, die steil nach oben und unten
führte.
    Einzelne Stufen fehlten. Gerdes blickte in schwindelerregende Tiefe,
einen schwarzen, gähnenden Schacht unterhalb des Bodens, den er nun unter den
Füßen hatte.
    Auch hier lagen viele Steine, über die er einfach stieg, oder die er
umging.
    Hans Gerdes wusste, dass er sich auf der richtigen Fährte befand.
Draußen im Schatten des Turmes stand das Motorrad gegen das alte, morsche
Gemäuer gelehnt...
    Sonja befand sich im Bann eines anderen Willens. Sie fühlte sich jenen
zugehörig, die Angst, Schrecken und Tod verbreiteten. Auch Sonja sollte zu
einer Untoten werden. Der Gedanke daran erfüllte ihn mit namenlosem Grauen.
    Er lief kerzengerade durch den Korridor in eine der türlosen Kammern. Hier
gab es zum Glück winzige, vergitterte Fenster, durch die hin und wieder kaltes
Sternenlicht glitzerte, wenn der bedeckte Himmel Aufriss.
    Und dann sah Gerdes mitten in der Kammer seine Sonja.
    Bleich und schön stand sie da und hatte den Blick leicht erhoben, als
ob sie etwas sähe, was er nicht wahrnehmen konnte.
    Gerdes' Füße bluteten. Er taumelte mehr, als er ging. Jeder Schritt
wurde für ihn zur Qual.
    »Sonja«, entrann es seinen Lippen. »Endlich! Es ist gut, dass ich dich
gefunden habe. Du kannst nicht hier bleiben. Komm mit...

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