SGK216 - Draculas Vampirfalle
Inspektor Morgan kamen in Begleitung zweier
Bobbies.
Die beiden Männer vom Yard nahmen sich der rätselhaften und makabren
Angelegenheit sofort an.
Es war erstaunlich, wie gut trotz dieses schauerlichen Vorfalls Mrs.
Sheffield die Sache überwunden hatte.
Ihre Nerven und ihr Organismus hielten durch.
Doch scheinbar nur so lange, bis Harris und Morgen eintrafen.
Die Tatsache, dass sich nun Scotland Yard in ihrer Wohnung befand, und
die gesamte Tragweite dessen, was sich da ereignet hatte, schienen ihr erst in
diesen Sekunden voll zu Bewusstsein zu kommen.
Sie verdrehte die Augen, murmelte noch ein paar unverständliche Worte
und brach dann zusammen
Inspektor Morgan fing sie gerade noch auf.
Einer der Bobbies rief einen Arzt umgehend in die Bayswater Road Nr.
126.
Der gleiche Beamte kümmerte sich dann bis zu dessen Eintreffen um die
ohnmächtige Frau, während der zweite Bobby in der Nähe der Tür blieb, um den
Eingang zu bewachen.
Harris und Morgan machten sich an die Arbeit.
Der Chiefinspektor, ein untersetzter Mann mit kugelrundem Kopf, wirkte
beinahe belustigt, als er den Kopf aus dem Karton hob.
»Schau dir das genau an, Jim«, murmelte er. »Da hat sich doch einer
einen makaberen Scherz erlaubt...«
Der angesprochene Jim Morgan bekam große Augen.
Der Kopf - war nicht echt, sondern aus fleischfarbenem Wachs, dem
Schädel des wirklich lebenden Bill Sheffield aber täuschend ähnlich
nachgebildet.
Morgan schüttelte den Kopf. »Was soll der ganze Unfug?« fragte er mit
belegter Stimme.
Stanley Harris zuckte die Achseln. »Das weiß nur der, der die Sache
inszeniert hat. Ich hoffe, dass unser Doc Mrs. Sheffield bald wieder so weit
hat, dass sie Rede und Antwort stehen kann. Es gibt da einige Fragen, die mir
nicht aus dem Kopf wollen.«
Margareth Sheffield war zehn Minuten später wieder ansprechbar. Sie
wirkte aber bleich, ihre Augen waren schwarz umrandet.
Der Arzt hatte ihr eine Beruhigungsspritze gegeben.
»Es wäre mir lieb, Chiefinspektor wenn Sie sie nicht zu sehr
strapazieren würden,« bemerkte der Doc flüsternd.
Stanley Harris nickte... »Ich werde es kurzmachen, Doc. Das verspreche
ich Ihnen.«
Er hielt sich an sein Wort und wollte lediglich wissen, wie der Mann
ausgesehen hatte, der den Karton abgab, außerdem wo sich Bill Sheffield im
Moment aufhielt.
Die blasse Frau vermochte eine ausgezeichnete Beschreibung des Boten
zu geben, der angeblich von den „Gainborow Electronics Ltd." geschickt
worden war.
»Mein Mann hält sich zur Zeit in Brighton auf. Er bleibt dort bis zum
Wochenende...«, erwähnte Margareth Sheffield mit matter Stimme.
Das Beruhigungsmittel zeigte bereits seine Wirkung. Die Stimme der
Frau klang müde. Selbst die Tatsache, dass man inzwischen festgestellt hatte, dass
es sich bei der grausigen Sendung nicht um den Kopf ihres Mannes, sondern um
eine wächserne Nachbildung handelte - schien sie nicht mehr richtig
aufzuheitern.
Sie bekam ganz offensichtlich die Dinge nur noch beiläufig mit.
Harris wollte gern den Namen des Hotels wissen, in dem Sheffield sich
aufhielt.
»Es ist das Kingston Hotel.«
»Noch eine letzte Frage, Madame...«.
»Ja...?« Ihre Stimme war nur noch ein Hauch. Es scheint als würde Mrs.
Sheffield jeden Moment einschlafen.
»Können Sie sich denken - oder haben Sie einen Verdacht - wer sich zu
solch einem makaberen Scherz hinreißen lässt? «
Schweigen... Margareth Sheffield antwortete nicht gleich.
»Nein, Chiefinspektor... ich hab dafür... keine Erklärung. In unserem
ganzen Freundes - und Bekanntenkreis - kann ich mir niemand vorstellen, der so
etwas tut...«
Stanley Harris nickte. »Das habe ich mir gedacht, Madame. Sie können
versichert sein, dass wir alles daransetzen, um des Täters habhaft zu werden.
Zunächst jedoch werden wir Ihren Mann sprechen - vielleicht weiß er
etwas...Erlauben Sie, dass ich kurz Ihr Telefon benutze, Madame?«
Margareth Sheffield nickte kaum merklich.
Harris wählte das Hotel in Brighton an. Nach dem dritten Rufzeichen
meldete sich der Portier.
»Hier ist Mister Harris aus London« sagte er rasch. Er stellte sich
nicht als Mitarbeiter oder gar als Chiefinspektor von Scotland Yard vor. Normal
wäre es gewesen, den Dienstweg einzuhalten den Kollegen in Brighton anzurufen
und sie mit der Personenüberprüfung zu betrauen. Diesen offiziellen Weg wollte
Harris noch einschlagen. Aber zunächst kam es ihm darauf an, festzustellen, ob
sich Bill Sheffield tatsächlich in dem von seiner Frau
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