SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse
Mitarbeiterin sprach, war nicht als die Larrys zu erkennen. Ein
computergesteuerter Sprachmodulator sorgte dafür, dass jedes Wort von Larry
Brent in die Stimme jenes Mannes umgewandelt wurde, der die PSA aus der Taufe
hob und sie zu ersten Erfolgen führte.
»Wissen Sie, wo sich
dieser Conectree im Moment aufhält ?«
»Ja, Sir«, tönte die
leise, aber klar verständliche Stimme der Chinesin aus dem Mikrofon, dass in
die Multi- Computeranlage auf Larry Brents Schreibtisch integriert war.
»Er hat eine merkwürdige
Angewohnheit. Er wechselt Nacht für Nacht das Hotel...«
»Dann wird er sicher
seine Gründe haben. Wenn er jede Nacht von solch seltsamen Alpträumen heimgesucht
wird, die sich so auswirken, dass dabei die Einrichtung zu Bruch geht, kann man
ihm das nicht verübeln .«
Brents Erwiderung zeigte,
dass er unkonventionelle Gedankengänge gewohnt war.
»Und in jedem Hotel, Sir,
dass er aufsucht, steigt er unter einem anderen Namen ab .«
Das markante Gesicht
Larry Brents wirkte wie aus einem Marmorblock gemeißelt. »Es scheint, als ob er
auf der- Flucht sei. Wir haben festgestellt, dass er in Hongkong eine Villa
hat, die luxuriös eingerichtet ist. Seine Bediensteten haben ihn vor kurzer
Zeit verlassen und sind nicht mehr ins Haus zurückgekehrt. Auch Conectree ist
von dort geflohen. Aus dem gleichen Grund, aus dem er letzte Nacht das
>Hongkong-Hotel< verlassen wollte ?«
Der Verdacht lag nahe.
Su Hang erhielt den
offiziellen Auftrag, Conectree von nun an nicht mehr aus den Augen zu lassen
und alles zu tun, um Klarheit zu gewinnen über die seltsamen Vorfälle in seiner
Umgebung.
War er ein Medium? Wurde
er von geheimnisvollen unsichtbaren Kräften angegriffen? Oder steckte noch
etwas anderes dahinter?
Der Mann wurde bedroht,
und doch hatte er nichts, um dieser Bedrohung Herr zu werden. Er meinte, mit
seiner ständigen Flucht von Hotel zu Hotel möglicherweise dieser Bedrohung zu
entgehen.
Larry erhielt Su Hangs
Zusage, ihn ständig auf dem laufenden zu halten.
Mit dem Gespräch war
seine Arbeit an diesem Fall jedoch keineswegs beendet.
Alle Informationen, die
er über die Person James Conectrees erhalten konnte, holte er ein. Dabei kam
heraus, dass Conectrees Haus in London als >Gespensterhaus< verschrien
war. Dieses Haus stand zum Verkauf. Und es war, wie sich herausstellte, in den
heutigen Morgenstunden bezogen worden.
War an dem Gerücht um das
Haus Conectrees etwas dran? Schließlich hatte er es schon vor Jahren verlassen
und war seitdem nicht mehr zurückgekehrt.
So lange hatte das Haus
auch leer gestanden, bis es jetzt vor wenigen
Tagen eine Käuferin fand.
X-RAY-3 warf einen Blick
auf seine Uhr.
In London war es jetzt
elf Uhr abends. Brent hatte sich selten in seinen Intuitionen getäuscht. Er war
ein Mensch, der am liebsten jedes Problem sofort und gnadenlos aus der Welt
geschafft hätte. Doch aus Erfahrung wusste er, dass dies leider nicht möglich
war. Die Dinge brauchten ihre Zeit.
Doch um sie abzukürzen,
konnte man manches tun. So setzte er sich mit einem Nachrichtenagenten in
Großbritannien in Verbindung und forderte ihn auf, noch in dieser Nacht zum
Conectree-Haus an der Themse zu fahren, um sich einen ersten Eindruck von dem
Gebäude zu verschaffen, vor allem auch, um dort nach dem Rechten zu sehen.
»Vielleicht bin ich etwas
zu schnell«, ließ er sich mit der Stimme des verletzten X-RAY-1 vernehmen.
»Wenn an dem Gerücht um die Gespenster des James Conectree etwas dran ist, dann
werden Sie, Oliver, schon etwas merken. Und auch wenn alles okay ist, werde ich
wohl bis zum Morgengrauen eine Nachricht von Ihnen vorliegen haben...«
»Selbstverständlich,
Sir«, klang es aus dem Mikrofon zurück. »Ich mache mich sofort auf den Weg...«
*
Es war ihre erste Nacht
in dem neuen Haus.
Der Umzug hatte wie
erwartet keine besondere Mühe bereitet. Gleich morgens um acht Uhr war der
Möbelwagen an der alten Wohnung vorgefahren, und es dauerte nur eine einzige
Stunde, um Geschirr und Mobiliar, Kleider und Teppiche in dem großen Fahrzeug
zu verstauen. Zusammen mit ihren Kindern hatte Dorothy Myler am Abend zuvor
schon entsprechende Vorarbeit geleistet.
Schnell ging es dann auch
mit dem Auspacken und dem Aufstellen der Möbel.
Dorothy Myler erledigte
dies zusammen mit den Möbelträgern, und Andrew, ihr einziger Sohn, hatte für
diesen Tag freibekommen, um ihr zur Hand zu gehen.
Am Mittag dann kam Janet,
die Jüngste und Zwölfjährige, aus der Schule und gegen halb
Weitere Kostenlose Bücher