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SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse

SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse

Titel: SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Stimmen wieder
behaupten, Conectree sei mit dem Teufel im Bund, weil er mit einem Minimum an
Zeit- und Geldaufwand hunderttausende Pfund Gewinn eingestrichen hätte.
Conectrees Unbeliebtheit war für Dorothy Myler ein einleuchtender Grund,
weshalb der Geschäftsmann schließlich in London seine Zelte abbrach und sich
ins Ausland absetzte.
    In der Boulevardpresse
war Conectrees Name in der letzten Zeit des öfteren genannt worden. Und die
Tatsache, dass der Brite so verrufen war, hatte wohl dazu geführt, dass auch
kein Mensch ihn auf irgendeine Weise unterstützten wollte. Selbst das günstige
Kaufangebot, das dieses Haus darstellte, war von niemandem wahrgenommen worden.
    Das Gerücht vom
>Gespensterhaus an der Themse< kam auf. Jeder, der darauf angesprochen
wurde, wusste darüber Bescheid. Aber etwas Genaues - das wiederum wusste
niemand.
    Deshalb hatte Dorothy
Myler sich entschlossen, die offensichtlich künstlich errichteten Barrieren
kurzerhand für sich niederzureißen, und den Makler aufzusuchen, der dieses Haus
unter Vertrag hatte.
    Man war sich schnell
handelseinig geworden, und alle Bedenken, die sie zuvor noch hatte, existierten
in dem Augenblick nicht mehr, als sie das Haus von innen begutachtete und
feststellen musste, in welch gutem Zustand es sich doch für diesen Preis
befand.
    Mochte da einer sagen,
was er wollte. In diesem Haus existierten keine Gespenster. Dies alles war nur aufgekommen,
um Conectree das Leben schwer zu machen.
    Aber das war Dorothy
Myler egal. Sie hatte mit dem Mann nichts zu tun. Warum sollte sie also ein so
einmaliges Angebot ungenutzt verstreichen lassen? Zumal sie sich seit Monaten
auf der Suche nach einem preisgünstigen und geeigneten Haus für sich und ihre
Familie befand.
    Als sie in der Dunkelheit
vor der düsteren, strengen Fassade stand und das sich gelb und rot färbende
Laub des wilden Weines betrachtete, dessen Ausleger sich bis unter das Dach
rankten, da gab es für sie nicht mehr den geringsten Zweifel, dass sie in
wenigen Tagen schon alle in diesem Haus leben würden.
    »Ich nehm's«, sagte sie
unvermittelt mit klarer, fester Stimme, als würde sie einen Begleiter
ansprechen. »Da können die anderen sagen, was sie wollen...«
    Sie nickte noch mal
bekräftigend und ging dann in der Dunkelheit auf dem schmalen Pfad zur
Anlegestelle zurück, um wieder in die Stadt zurückzukehren. Eine Tatsache
allerdings störte sie noch. Sie musste jeden Morgen früh ins Geschäft und
benutzte dazu das Fahrrad. Sobald das Haus in ihren Besitz übergegangen war,
wollte sie beantragen, dass man einen direkten Weg über die Böschung anlegte.
Dann konnte sie sich den Umweg sparen. Auf halber Strecke blickte sie sich noch
einmal um.
    Doch das Haus war eins
geworden mit der Dunkelheit, und Dorothy Myler konnte kaum mehr die Umrisse
schemenhaft wahrnehmen.
    Wäre sie jetzt in der
Finsternis noch mal direkt davor gestanden, dann hätte sie vielleicht
registriert, dass mit dem Anwesen doch etwas nicht stimmte.
    In der Luft lag - was ein
feinfühliger Mensch registrierte, ohne es vielleicht näher in Worte fassen zu
können - etwas Beklemmendes, Beängstigendes...
    Die geschlossenen Fenster
sahen aus wie eckige, düstere Augen, die Dorothy Mylers Weg verfolgten.
    Und im Haus selbst schien
etwas auf seine Chance, auf seine Stunde zu lauern...
     
    *
     
    Markerschütternd und
schrill hallte es durch das große, luxuriös eingerichtete Hotelzimmer. Der
Schrei wurde mit solcher Lautstärke ausgestoßen, dass selbst die Barbesucher
ein Stockwerk tiefer ihn hörten. Das Stimmengemurmel an der Theke brach abrupt
ab.
    Der Barkeeper, der dabei
war, einen Drink zu mixen, hielt ebenfalls in der Bewegung inne und sah aus,
als wäre in diesem Moment alles Leben aus seinem Körper gewichen.
    In der Bar des
>Hongkong-Hotel< hielten sich jetzt, etwa eine halbe Stunde vor
Mitternacht, rund zwanzig Personen auf.
    Im gedämpften Licht der
gemütlichen Atmosphäre waren es vor allem Ausländer - Engländer und Deutsche -
die zur Zeit in Hongkong weilten und hier ihre Unterkunft gebucht hatten.
    In dem modernen,
luxuriösen Haus, das keine Wünsche offen ließ, wurde jeglicher Komfort für den
verwöhnten Europäer geboten.
    An einem Ecktisch, der
vom Eingang aus nicht einsehbar war, saßen zwei junge Chinesen, eine
gutaussehende, schlanke Frau und ein junger Mann. Sie sprachen mit einem
Deutschen, der sich seit vierundzwanzig Stunden in Hongkong aufhielt.
    Bei der Chinesin handelte
es sich um niemand anderen

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