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SGK232 - Feuerhexen über New York

SGK232 - Feuerhexen über New York

Titel: SGK232 - Feuerhexen über New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sich »Flamme der Erlösung« nannte.
    Ursprünglich so hatte man angenommen erwartete man von der Gruppe,
die von einer rätselhaften, unbekannten Frau geführt wurde, staatsfeindliche
Aktivitäten. Doch die ersten Kontaktaufnahmen Anne Joplins zu ihren
Verbindungsleuten hatten diesen Verdacht nicht bestätigt. Da war etwas ganz
anderes im Hintergrund, wie sie zu erkennen meinte.
    In ihrem letzten Bericht an das FBI war die Rede von dem »Buch der
Feuerschwestern«, das zum ersten Mal im Spanien des 15. Jahrhunderts
gerüchteweise im Umlauf gewesen sein sollte. Und auf die Bewegung der
Feuerhexen jener Zeit ging die Neugründung der Gruppe zurück, die okkulte und satanische Bräuche unter der Menschheit zu
verbreiten gedachte.
    Anne Joplin war leider nicht imstande gewesen, ihre Erkenntnisse
voll auszuwerten.
    Sie hatte einen mächtigen Feind entdeckt und dieser Feind
erkannte, welche Gefahr von der eingeschleusten FBI-Agentin ausging.
    Da hatte er kurzen Prozeß gemacht. Selbstmord. aber das war ein
Mord! Für Larry gab es nicht mehr den geringsten Zweifel. Anne Joplin war hier
in diesem Rohbau erwartet und beobachtet worden. Der Beobachter hatte
offensichtlich nur einen einzigen Auftrag zu erfüllen, nämlich den Beweis zu
überbringen, ob Anne Joplin auch den posthypnotischen Befehl zum Selbstmord
ausführte.
    Der sie hier erwartet hatte dem war Larry Brent natürlich im Weg
gewesen. Und dem heimlichen Kontrolleur wäre er beinahe zum Opfer gefallen. Es
war ein Glück, daß die Eisenstange ihn nur verletzt und ihm nicht den Schädel
zerschmettert hatte.
    Larry Brent verließ den Rohbau, überquerte die dunkle, halb vom
Bauzaun gesperrte Straße und kehrte an den Platz zurück, wo er am frühen Abend
seinen roten Lotus Europa abgestellt hatte.
    So abgerissen wie er aussah, mit zerknitterter Krawatte, total
verschmutztem Anzug und blutverkrustetem Kopf, stieg er in sein Fahrzeug, ohne
daß dies einem der Passanten, die seinen Weg kreuzten, in der Eile besonders
aufgefallen wäre.
    Wie gut es war, daß er sich noch auf seine eigene Kraft verlassen
konnte. Wie einsam man doch in einer großen Stadt sein konnte! Dieser Gedanke erschreckte
Larry.
    Bis zur 125. Straße brauchte er etwa zehn Minuten.
    Doch er kam nicht ganz bis dorthin.
    Obwohl er eine Abkürzung benutzte, kam es zu einem Aufenthalt, den
er nicht vorausgeahnt hatte.
    Etwa zehn Meter vom Straßenrand entfernt stand eine von vielen
Bars in dieser Straße, deren Tür plötzlich aufgerissen wurde.
    Eine junge Frau rannte schreiend auf den Gehweg und schlug um
sich. Als Larry den Blick wandte, sah er die kleinen, züngelnden Flammen, die
ihre Hände, ihre Schultern und ihren Kopf ergriffen hatten.
    Im nächsten Moment stand die Frau von Flammen umhüllt da, loderte
auf wie eine Fackel und lief direkt auf Larrys Wagen zu!
     
    *
     
    Fassungslos starrte Janet Shermann in das Antlitz des leibhaftigen
Satans.
    Dies alles war kein Bild, das von einem äußerst phantasievollen
Künstler in grellen Farben auf die Wand gemalt worden wäre, sondern lebende,
atmende Wirklichkeit.
    Das Bild lebte.
    Flammenzungen leckten vom Boden empor, berührten mit ihren Spitzen
fast die Decke und bildeten einen Feuerschleier vor Luzifers Thron.
    Der Blick führte ins lodernde Nichts, die Hölle war
dreidimensional, als hätte sich mit dem Aufgehen des Vorhangs eine neue
Dimension eröffnet, als hätte sich der Saal um viele Meilen vergrößert.
    Hinter dem Vorhang gab es keine Wand, die diesen Raum begrenzte.
    Alle, die in der »Flamme der Erlösung« vereint waren, erhoben sich
wie auf ein stilles Kommando.
    Wie hypnotisiert wanderten die Blicke vor zu dem Unheimlichen.
    Der Thron bestand aus versteinerten Menschenleibern, nackten,
ölglänzenden Körpern, die ineinander verschlungen waren. Da wuchs ein Leib aus
dem anderen wie eine Geschwulst, die sich um ein Vielfaches vergrößerte, die
Lehnen, Säulen, das Rückenteil und die Sitzfläche des Thrones bildeten.
    Satan trug einen langen, wallenden Mantel, ein Gewand, das in der
Farbe genau dem des schweren Samtvorhangs entsprach, der diese Szene
freigegeben hatte.
    Das große, dreieckige Gesicht wirkte kantig. Auf der Haut
spiegelten sich die lodernden Flammen und ließen dieses Gesicht selbst rot
werden wie Blut.
    Unmittelbar am Haaransatz über der Stirn ragten aus dem Schädel
zwei leichtgebogene Hörner, und durch den spitzen Kinnbart bekam das Gesicht
dadurch etwas Greisenhaftes.
    Deutlich zu sehen waren Satans Füße, die

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