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SGK232 - Feuerhexen über New York

SGK232 - Feuerhexen über New York

Titel: SGK232 - Feuerhexen über New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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auf einem
unsichtbaren Transportband.
    Judith warf einen Blick durch das offene Fenster, an dem sie
vorüberflog und lächelte ihnen allen zu, während die kühle, frische Nachtluft
ihre Haare umwehte und sie flattern ließ wie eine Fahne.
    Die Hexe schwebte über die Straßenflucht hinweg auf das von »Ihr«
angegebene Haus zu.
    Drei Stockwerke unter dem Dach war die Wohnung in tiefe Dunkelheit
gehüllt.
    Dort schienen die Bewohner entweder außer Haus zu sein oder
bereits zu schlafen.
    Judith Green schwebte an den einzelnen Fenstern entlang und warf
einen Blick durch die Scheiben in das Innere der Räume, die zur Straße hin
lagen.
    Sie sah die Küche, das Wohn- und das Schlafzimmer.
    Die Bewohner lagen in den Betten.
    Judith Green lächelte teuflisch.
    Sie würde den beiden dort eine Überraschung bereiten.
    Lautlos schwebte sie in der Dunkelheit zum mittleren Fenster der
Wohnung zurück. Das Apartment lag in der dreiundzwanzigsten Etage, und unter
der schwebenden Frau lief das normale, alltägliche New Yorker Verkehrsleben ab,
ohne daß ein Autofahrer oder ein nächtlicher Passant auf das Ungeheuerliche in
schwindelerregender Höhe aufmerksam geworden wäre.
    Judith Green legte beide Hände auf das Fenster, und im nächsten
Moment ereignete sich etwas Unheimliches, Unfaßbares.
    Die Hände der Frau begannen zu glühen, als ob plötzlich ein
feuriger Strom durch ihren Körper flösse. Das Glas wurde weich, ließ sich
bewegen wie gespannte Gummihaut und begann unter den aus Fingern und Händen
schlagenden Flammen zu schmelzen wie der letzte Schnee unter den ersten
Strahlen der Frühlingssonne.
    Heiß tropfte das geschmolzene Glas auf die äußere Fensterbank, auf
die Hauswand, verhärtete dort wieder und bildete bizarr zerfließende Formen,
wie sie beim Bleigießen in der Silvesternacht entstanden.
    Die Hitze, die das Glas weggeschmolzen hatte, ließ zwei große,
bizarr ausgefranste Löcher in der Glasscheibe entstehen, durch die die Hexe
bequem greifen und die Fensterklinke erreichen konnte.
    Ein einziger kurzer Ruck und das Fenster ließ sich nach innen aufstoßen.
    Judith Green glitt im nächsten Moment lautlos und nur von den
Blicken der Hexenschwestern verfolgt, in das große, gepflegt eingerichtete
Wohnzimmer.
    Dann begann der Körper der eingedrungenen Hexe zu strahlen, als
würde er von innen heraus beleuchtet. Im nächsten Moment war Judith Green in
Flammen getaucht. Ihr Leib schien nur noch aus purem, loderndem Feuer zu bestehen.
    Flammenzungen leckten über den Teppich, setzten ihn in Brand,
fraßen in Sekundenschnelle große, sich nach allen Seiten hin ausbreitende Löcher
in das Material, liefen über die Rückenlehnen der Polstersessel, der Couch und
setzten auch die in Brand.
    Innerhalb von dreißig Sekunden loderten große Flammen im Zimmer
auf und fanden reichlich Nahrung in der Textilbespannung der Wände, in Möbeln
und Gardinen. Die kühle, durch das geöffnete Fenster einströmende Luft trug ihr
Teil dazu bei, daß das Feuer sich um so schneller entwickelte.
    Die Feuerhexe Judith Green glitt durch die lodernden Flammen, ohne
daß sie ihr das geringste anhaben konnten. Sie schien sich wie vorhin
>Sie< förmlich darin zu aalen und sich wohlzufühlen in der glühenden
Hitze, die rings um sie entstand.
    Judith Green schwang sich aus dem Fenster in die Luft, die
Mitglieder der »Flamme der Erlösung« wichen zur Seite hinaus und bildeten eine
Gasse, um der Zurückkehrenden Platz zu machen.
    Aus dem weit offen stehenden Fenster drüben schlugen die Flammen,
Rauch und Qualm wälzten sich in den nächtlichen Himmel und füllten das
Wohnzimmer.
    Der Qualm drang durch die Türritzen in den Flur, von dort aus in
das Schlafzimmer, wo das ahnungslose Ehepaar lag.
    Die Frau begann plötzlich zu hüsteln.
    Sie hatte einen unruhigen Schlaf und wurde wach, um nach einem
Taschentuch auf dem Nachttisch zu greifen.
    »Bill«, murmelte sie da in der Dunkelheit entsetzt. »Bill,
schnell. wach' auf! Es riecht verbrannt. Hier drin ist so viel Rauch. Mein Gott
ich glaube, bei uns brennt's !«
    »Unsinn«, murmelte der Mann neben ihr und warf sich kurzerhand auf
die Seite. »Schlaf weiter! Du träumst. das ist alles .«
    »Ich träume nicht, Bill !«
    Mit zitternden Händen und hustend tastete die Frau nach dem Lichtschalter.
Die Deckenleuchte flammte auf. Dicke Rauchschwaden drangen durch die
Schlafzimmertür nach innen, quollen zur Decke hoch, lagen wie ein Wolkenberg
über dem Bett und wurden immer dichter.
    Die Frau

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