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SGK232 - Feuerhexen über New York

SGK232 - Feuerhexen über New York

Titel: SGK232 - Feuerhexen über New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Freude machen können, als er
sah, wie die lange Stange über den Rand rutschte und in den Schacht fiel.
    Trotz seiner Verletzungen und Schmerzen mußte er sich mit einem
geistesgegenwärtigen Sprung zur Seite davor retten, von dem schweren
Metallstück getroffen zu werden. Das fiel unglücklicherweise so, daß es genau
in der Ecke landete, von der aus er geschossen hatte.
    Larry Brent schloß für eine Sekunde die Augen und atmete tief
durch.
    »Das war der erste Streich«, murmelte er halblaut vor sich hin.
»Und nun kommt der zweite. Es wäre doch gelacht, wenn der nicht auch zu
schaffen wäre .«
    Er verstaute Taschenlampe und seine Waffe wieder an Ort und
Stelle, nahm dann die hohle Eisenstange in die Hand, richtete sie auf und
stemmte sie ruckartig auf den Boden.
    Jetzt brauchte er nur noch einen festen Stand für sie. Den schuf
er sich auch. Ebenfalls mit Hilfe der Smith & Wesson-Laser, die diese
Situation bewies es mal wieder sich als eine Art Universalinstrument:
entpuppte.
    Mit dem Laserstrahl bohrte er in den granitharten Betonboden ein
Loch, dessen Durchmesser dem der Stange entsprach. Er bohrte das Loch etwas
mehr als zehn Zentimeter tief aus, damit die Strebe einen festen Halt hatte.
    Dann machte er die Probe aufs Exempel. Vorsichtig tat er den
ersten Klimmzug, und die Stange kippte tatsächlich nicht unter ihm weg, obwohl
er sie nicht besser verankern konnte.
    Dann der zweite Klimmzug. dann der dritte.
    Was ihm unter normalen Umständen im Vollbesitz seiner körperlichen
Kräfte und unverletzt ein Kinderspiel gewesen wäre, forderte von ihm jetzt
wahre Anstrengung. Schweiß perlte auf seiner Stirn, er fühlte sich wie gerädert
und meinte, den ganzen Körper voll blauer Flecken zu haben.
    Er atmete schnell und flach. Noch ein Klimmzug dann mußte es
geschafft sein.
    Die Stange wankte bedrohlich hin und her, und es stand zu
befürchten, daß sie aus dem Loch kippte und ihn mit in
die Tiefe riß.
    Mit beiden Beinen klammerte er sich eng um die Strebe, riß die
Arme empor und erreichte mit den Händen gleichzeitig den scharfkantigen Rand.
    Keine Sekunde zu früh!
    Durch seine ruckartige Bewegung wurde die Stange förmlich zur
Seite gerissen, als würden unsichtbare Hände sich ihrer bemächtigen. Mit einem
ohrenbetäubenden Knall krachte sie auf die linke Schachtwand, rutschte daran
herunter und schlug dröhnend am Boden auf.
    Das Echo des Geräuschs drang durch den Schacht, durch die
Korridore des nächtlichen, menschenleeren Wolkenkratzers und verhallte wie
heiseres, höhnisches Lachen.
    Brents Herz schlug wie rasend.
    Er mobilisierte alle Kräfte, zu denen er fähig war, um nicht
wieder von der Schachtwand abzurutschen und erneut in die Tiefe zu stürzen.
    Ein zweites Mal würde er sicher diese Kraftanstrengung nicht
aufbringen.
    Langsam drückte er sich in die Höhe. Mit dem Kopf, mit den
Schultern, mit, dem Oberkörper ragte er schließlich über den Rand, stieß sich
mit seinen Füßen an der Wand ab und kam endlich draußen auf den staubigen Boden
des Korridors zu liegen.
    Dort verharrte er minutenlang in der Stellung, in der er sich
gerade befand.
    Dann richtete er sich auf, zog sich an der Strebe empor und
starrte noch mal in die Tiefe, aus der er gekommen war.
    Vom Korridor aus führte ein Weg direkt in eine riesige Halle. Das
war die Tiefgarage. Im Zwielicht, das der Strahl der Taschenlampe schuf,
wirkten die kahlen Betonpfeiler, die die Decke stützten, wie erstarrte, glatte
Bäume, die man ihrer Rinde beraubt hatte.
    Mitten in der zukünftigen Tiefgarage blieb Larry stehen und warf
einen Blick in die Runde. Sein geheimnisvoller Gegner hatte ihn bis in das
unterste Stockwerk gebracht und war dann ebenso rätselhaft, wie er auftauchte,
wieder verschwunden. Er befand sich also tatsächlich noch im ursprünglichen
Neubau!
    Larry Brent kam eine Vermutung. In dem Augenblick, als die
unbekannte Frau sich aus dem Fenster der zwanzigsten Etage stürzte, hatte man
ihn niedergeschlagen. Es hatte also außer ihm einen weiteren Beobachter der Szene
gegeben. Und dieser Beobachter schien genau gewußt zu haben, daß die Frau in
den Neubau des Bürogebäudes kam, um Selbstmord zu begehen!
    Ein Rädchen griff ins andere.
    Brent wurde an rätselhafte Selbstmordfälle der letzten Zeit
erinnert. Es war auffällig, daß gerade junge, in den meisten Fällen auch
unverheiratete Frauen ihrem Leben in New York ein Ende setzten. Während der
letzten drei Monate hatte es mindestens wöchentlich einen solchen

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