SGK240 - Blut des toten Dämons
Brent zur Verfügung.
Die Idee von X-RAY-3 erwies sich als
goldrichtig.
Alle konnten gerettet werden. Sie wussten
nichts von ihrem nächtlichen Tun, nichts von ihrer Absicht, einem Unheimlichen
aus dem Grab als Diener zur Verfügung zu stehen, um dessen Macht für die
Gegenwart und die Zukunft zu stärken.
Die nächsten Tage auf Tatakoto waren
mehr als hektisch.
Larry Brent und Morna Ulbrandson verfolgten die
Vorgänge mit wachsamen Blicken, um jegliches Risiko für die Zukunft
auszuschalten.
Insgesamt sechs Behälter mit dem Blut des
toten Dämons waren versiegelt in Bleikassetten auf ein Polizeiboot geschafft
worden, das Larry Brent und Morna Ulbrandson begleiteten.
Auf hoher See wurden die Behälter auf den
Grund des Meeres versenkt. In einem Behälter befand sich auch der rote
Umhang...
Drei Tage später, nachdem das Leben auf
Tatakoto sich wieder normalisiert hatte, verließen Larry Brent und Morna
Ulbrandson die Insel. Die Zugängen zu dem unterirdischen Friedhof waren mit
Vulkangestein verschüttet worden, und bis zu dieser Stunde war in der
Dunkelheit auch das Geisterschiff des Käpt'n Don Pedro nicht wieder
aufgetaucht. In diesen drei Nächten beobachtete Larry Brent von Bord eines Hubschraubers
aus auch das winzige Eiland mit der makabren Bezeichnung „Knocheninsel".
Das Ungeheuer aus der Tiefe ließ sich nicht mehr blicken. Larry Brent wusste
nur nicht ob durch sein Eingreifen das dämonische Wesen getötet oder nur
vertrieben worden war und ob es eines Tages doch mal wieder hier auftauchen
konnte. Dieses winzige Eiland war und blieb weiterhin ein Tabu für die
Eingeborenen von Tatakoto.
Die Geretteten der „Yanelle" waren mit einem
Wasserflugzeug inzwischen an ihren Zielort gebracht worden. Die Toten wurden in
ihre Heimat übergeführt.
Trotz allen Erfolgs blieb ein bitterer
Nachgeschmack. Menschen waren zu Schaden gekommen, Menschen waren gestorben.
Larry und Morna nahmen wenig später Abschied
von der Insel Die alte Ashelma und ihre Söhne verabschiedeten sich von ihnen in
großer Dankbarkeit, und diese Dankbarkeit war es, die Larry Brent als Freude im
Herzen empfand.
Sie hatten dem Bösen, das durch den Leichtsinn
eines Menschen aus Fleisch und Blut beschworen worden war; ein Schnippchen
geschlagen. Sie hofften, dass durch ihr Eingreifen das Blut des toten Dämons
ein für alle Mal in den Bleikassetten auf dem Grund des Meeresbodens - wo
niemand sie holen konnte - verbannt blieb.
Und es war noch eine Hoffnung in ihren Herzen,
als sie vom Wasserflugzeug aus den am Strand stehenden Eingeborenen zuwinkten: Dass
das Geisterschiff aus der Vergangenheit mitsamt seiner Besatzung und dem
grausamen Käpt'n für alle Zeiten im Reich des Unsichtbaren verschwunden sein
möge.
Aufatmend legte Morna sich an Larrys Schulter
und schloss die Augen »Und jetzt könnte ich einen richtigen Urlaub gebrauchen«,
sagte sie leise.
»Da geht es dir wie mir«, entgegnete X-RAY-3.
»Aber ich glaube kaum, dass X- RAY-1 ansprechbar ist. Er mag zwar Verständnis
dafür haben, aber da liegt sicher eine Menge Arbeit vor, die getan werden muss...«
»Es ist schön, Schwedenfee, dich in den Armen
zu halten«, sagte er leise, als die Maschine abhob.
X-GIRL-C lächelte. »Und es ist schön, dich zu
spüren«, erwiderte sie, und ihre Stimme klang wie ein Hauch.
ENDE
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