SGK240 - Blut des toten Dämons
Gewand in der Höhle hinter ihnen
erinnerte. X-RAY-3 blieb hinter einem Erdhügel stehen. Brent konnte nicht
fassen, was er sah. Da waren die Gäste aus dem Hotel, da waren Ashelma und ihre
Söhne, da waren die Familien aus der Nachbarschaft, der Arzt, der am Morgen
Pierre Rochard noch eine Spritze gegeben hatte, da waren die beiden
Polizeibeamten, die es auf der Insel gab. Sie alle gehörten zu der
verschworenen Gemeinschaft, von der Claude Michel gesprochen hatte.
Die Blicke des Halbbluts begegneten denen
Larry Brents.
»Wir kommen zu spät«, wisperte Claude Michel
»Für all die, die dort vom um das Grab des Auguste de Savigny versammelt sind,
können wir nichts mehr tun. Wohl aber für uns. Wir müssen verhindern, dass auch
in unsere Adem das Blut des toten Dämons gerät .«
Während er sprach, kauerte er sich hinter
einen Erdhügel und spähte um einen verwitterten Grabstein nach vom, damit ihm
nichts entging. Brent wollte gerade etwas sagen, als er aus den Augenwinkeln
eine Bewegung wahrnahm.
Da lag nur wenige Schritte von ihnen entfernt
in der Düsternis neben einem Grabstein eine Gestalt, die vorsichtig den Kopf
anhob.
Im nächsten Moment hielt Larry schon seine
Smith & Wesson-Laser in der Rechten. Mit zwei schnellen Schritten war er
neben dem Unbekannten.
Es war - Charles de Savigny!
Er wirkte bleich und übernächtigt, und die
Spannkraft, die er sonst zur Schau trug, war verschwunden. Er war um Jahre
gealtert...
»Stecken Sie ihre Kanone ruhig wieder weg,
Monsieur Brent«, flüsterte der Maler. Er ging in die Hocke, ohne sich vollends
zu erheben. »Vor mir brauchen Sie nichts zu fürchten. Nun ist alles noch viel
schneller gekommen, als wir annahmen. Wir können für die anderen dort vom
nichts mehr tun. Bleibt nur noch eines - so schnell wie möglich von hier zu
fliehen. Mit einem Boot oder einem Helikopter, die der Polizeistation für
Rettungs- oder Beobachtungsflüge zur Verfügung stehen. Ich verstehe mich
darauf. Ich kann eine solche Maschine steuern .«
Er erhob sich. Seine Stimme klang
merkwürdig verändert. Rauh und dumpf...
Nun öffnete sich vom der Kreis, und Larry
Brent sah, dass auch Pierre Richard zu Ashelmas Vertrauten gehörte, die das
Blut des toten Dämons sich zuerst beschafft hatte.
Larry senkte die Waffe und war drei Sekunden
durch die Bewegung auf dem unterirdischen Friedhof nur Steinwurfweite von ihnen
entfernt in seiner Aufmerksamkeit abgelenkt.
Da warf sich ihm Charles de Savigny
entgegen.
Die Rechte des Mannes schoss nach vorn, ehe Larry
sie abblocken konnte. Die Faust traf ihn voll ins Gesicht und schleuderte ihn
zurück.
Claude Michel schrie auf.
»Auch er ist einer von ihnen !« gellte es voller Enttäuschung, Ratlosigkeit und Angst aus seinem weit offenen
Mund.
Dann ging es Schlag auf Schlag.
Larry taumelte, stolperte über einen Grabstein
und konnte den Sturz zu Boden nicht mehr verhindern. Die riesige Gruppe der
Veränderten um Ashelma jagte heran.
Drei-, Vier-, fünfmal setzte Larry Brent seine
Smith & Wesson Laser in Aktion. Es ging um sein Leben. Er zielte auf die
Beine derer, die auch ihn hier zum Gefangenen machen wollten.
Die Getroffenen stürzten zu Boden wo sie verwirrt
liegenblieben. Die anderen setzten einfach über sie hinweg, ohne sich um sie zu
kümmern.
Das Blut des toten Dämons, dessen Stimme für
sie alle gleich war, trieb sie voran wie ein Mann.
Brent konnte seine Augen nicht überall
haben.
Charles de Savigny sprang ihn von der Seite
her an, gerade als er versuchte, wieder auf die Beine zu kommen.
Er sah seine Rettung im Moment nur in
einer schnellen und überstürzten Flucht.
Claude Michel hatte aus den sich zuspitzenden
Ereignissen sofort die richtigen Konsequenzen gezogen. Der junge Eingeborene
mit dem französischen Namen hatte erkannt, dass es zwecklos war, sich der
Auseinandersetzung zu stellen. Völlig aufgelöst hetzte er durch den Stollen, in
die Bucht, während Larry Kontakt mit Charles de Savigny bekam.
Und dieser Kontakt wurde ihm zum
Verhängnis.
X-RAY-3 spürte einen schalten,
durchdringenden Schmerz in seinem Nacken.
De Savigny machte kurzen Prozess. Eine der
präparierten Federn, die er bei sich trag, ritzte Larry Brents Haut.
Die Wirkung war sofort zu spüren. Larry hatte
das Gefühl, als wären sämtliche Glieder plötzlich aus Blei. Es fiel ihm sogar
schwer, die Augenlider offen zu halten.
Er taumelte, versuchte seine Waffe erneut emporzutreiben
und wollte sie auf de Savigny richten, aber selbst dazu fehlte
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