SGK248 - Dr. X - Todesatem
ihn um Haaresbreite.
Er spurtete los.
Hinter ihm her Achmed Chachmah und Iwan Kunaritschew.
Dann begann auch >Tom Collins< zu rennen.
Er warf sich herum, lief geduckt auf den Pfad zu und den Weg hoch,
wo die beiden Holzhäuser standen.
Die Feinde waren gekommen! Er mußte seine Herrin sofort benachrichtigen ...
Niemand hatte damit gerechnet. Der Plan sah ganz anders aus.
»Stehen bleiben oder ich schieße !« rief
Larry Brent dem Fliehenden nach und zückte seine Smith & Wesson-Laser.
Tom Collins' reagierte nicht.
Larry drückte ab. Bewußt zielte er nicht direkt auf die Gestalt.
Er wollte den Flüchtling nur warnen. Der Mann war ihm lebend mehr wert. Wegen
seiner Aussage, seinen Hinweisen, die der PSA nutzen konnten, die Identität,
die er endlich erfahren wollte.
Der gleißende Laserstrahl bohrte sich zwischen das Felsgestein,
eine Handbreit von >Tom Collins< entfernt. Der schlug Haken wie ein Hase,
duckte sich nach vorn, tauchte hinter den Felsen unter und warf nicht mal einen
Blick zurück.
Da lief die Frau aus dem Verkaufsraum der Tankstelle.
»Töte ihn! Er ist nicht mein Mann ... er ist überhaupt kein Mensch
... er ist ein Monster !« Im Stakkato schrie sie die
Worte heraus. »Er ist ein Mörder ... sie haben Caroline umgebracht und den
fremden Mann und Howard und jetzt wollen sie die Blondine töten, einen Stein
aus ihr machen !«
Ihre Stimme überschlug sich. Die Frau mit dem zerzausten Haar sah
aus wie eine Wahnsinnige.
»Kümmere dich um sie, Achmed«, ordnete Larry Brent an. »Und du,
Brüderchen - begleitest mich. Der Bursche darf uns nicht entkommen. Ich habe
das Gefühl, wir haben mitten in das Wespennest gestochen ...«
X-RAY-3 und X-RAY-7 spurteten los.
Sie jagten über den steinigen Pfad nach oben, ohne jedoch den
Fliehenden einzuholen.
Der verschwand im Haus von Caroline Turner.
Larry und Iwan blieben der Gestalt dicht auf den Fersen.
Die Tür ließ sich nicht auf Anhieb öffnen. Sie war von innen
verriegelt.
Das kostete wertvolle Sekunden.
Kunaritschew warf sich gegen die hölzerne Haustür. Sie flog aus
den Scharnieren. Im nächsten Moment waren die beiden Freunde im Innern des
Hauses. Alle Räume waren leer. Die Tür zu einem war ebenfalls wieder abgeriegelt.
Mit Gewalt verschafften sie sich Zugang. Es war die Abstellkammer,
in der sich die Falltür befand.
Fast zur gleichen Zeit ließen Larry und Iwan ihre Taschenlampen
aufflammen.
Im Strahl der Scheinwerfer sahen sie die Einstiegöffnung und die
Sprossen der Leiter, die nach unten führten.
»Leuchte mir, Brüderchen! Ich sehe mich da unten mal um .« Zum Abstieg benötigte er dringend eine freie Hand. Larry
steckte seine Taschenlampe ein. In der anderen Hand hielt er die entsicherte
Smith & Wesson-Laser nach unten, um gegen jeden Angriff gewappnet zu sein.
Als X-RAY-3 wieder festen Boden unter den Füßen
hatte , winkte er Iwan nach unten.
»Der Kerl ist weitergelaufen. Die Luft hier ist rein. Komm',
Brüderchen !«
Die beiden PSA-Agenten erreichten die ehemalige Holzwand, deren
Reste noch an der Decke und den Seiten hingen.
Ein Stollen führte in den Berg. Sie gingen den Weg und leuchteten
ihn aus.
Kaum erkennbar wurde dadurch der flackernde Lichtschein der
einsamen Fackel hinter der bizarren, phantastischen Tropfsteinwand.
Was sie sahen, verschlug ihnen den Atem.
Da war der Sockel mit der hockenden Götzenstatue, daneben stand,
die obere Gesichtshälfte hinter einer Halbmaske verborgen, Dr. X! Und einen
Schritt vor ihr - der kräftige, breitschultrige Mann, der sich schützend vor
sie stellte.
»Bis hierher - und nicht weiter !« rief
Dr. X mit klirrender Stimme. »Kr'Okchthu - das ist deine Chance! Das sind
unsere Feinde! Töte sie... töte sie !«
Da lief ein Knirschen durch den schwarz-braun gebrannten
Lehmkörper der Statue. Risse zeigten sich darin, die sich rasch erweiterten,
und in den Spalten wurde ein fleischfarbener, elastischer Untergrund sichtbar.
»Atem für Kr'Okchthu! Schleudere ihnen deinen Todesatem ins
Gesicht! Laß' sie nicht entkommen!« Dr. X lachte, daß es schaurig durch die
unterirdische Höhle hallte.
Die maskierte Frau und ihr Faktotum liefen rasch zwei, drei
Schritte in die dunkle Höhle weiter, deren Tropfsteine bizarr von der Decke
ragten und aus dem Boden wuchsen.
»Morna !« entrann es Larry Brants Lippen.
Zwei Sekunden war er abgelenkt, als er die geliebte Frau auf dem Boden neben
dem Sockel liegen sah.
X-GIRL-C rührte sich und blickte ihm ins Gesicht. »Flieht!
Weitere Kostenlose Bücher