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SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen

SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen

Titel: SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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daß es keinen
Sinn hatte, einen Kampf fortzusetzen, der sie beide weiter an den Rand der
Erschöpfung brachte.
    X-RAY-3 rief mehrere Male den Russen mit
Namen an, ohne daß Kunaritschew reagiert hätte. Er gebärdete sich jetzt genauso
wie Clair Simpson vor Stunden.
    Man mußte den Russen vor sich selbst und
anderen schützen, ehe nicht wieder gut zu machender Schaden entstand.
    Kunaritschew handelte unüberlegt, nur mit
seiner ganzen Kraft.
    Diese Blindwütigkeit machte sich Larry Brent
zunutze.
    X-RAY-7 lief genau in Larrys geballte Faust.
Der Haken landete wie ein Volltreffer auf der Kinnspitze. Iwans Kopf flog
zurück. Der Russe taumelte und brach wie vom Blitz gefällt zusammen.
    »Tut mir leid, Brüderchen«, murmelte X-RAY-3,
als er vor dem Russen in die Hocke ging, der sich schon wieder anschickte,
aufzustehen. »Manchmal muß man jemand weh tun, dem man helfen will. . .«
    Mit diesen Worten versetzte er X-RAY-7 einen
zweiten Kinnhaken. Der war noch kraftvoller.
    Den überwand Kunaritschew nicht.
    Larry Brent war’s zum Heulen zumute.
    Er wuchtete sich den schweren Mann auf die
Arme und trug ihn zu seinem Fahrzeug.
    Dort legte er den Bewußtlosen auf den
Rücksitz. Aus der Ferne war die Sirene eines Polizeifahrzeuges zu vernehmen.
Rotlicht blinkte.
    Larry wartete die Ankunft der Beamten ab, die
wissen wollten, was sich hier ereignet hatte.
    Mit wenigen Sätzen war alles geschildert. Da
die Cops ihn vom frühen Abend her kannten, blieb ihm weiterer Zeitverlust
erspart.
    Der Lotus-Europa wurde auf Larrys Bitte hin
von zwei uniformierten Beamten bewacht, während er mit einem dritten Rosalynn
Randalls Wohnung aufsuchte, um dort nachzusehen, was geschehen war.
    Bis auf die Tatsache, daß das Fenster offen
stand, ein Tisch umgekippt war und eine Vase fehlte, war nichts weiter
Bemerkenswertes festzustellen.
    Doch die fehlende Vase war es, die Larry am
meisten Kopfzerbrechen bereitete.
    Iwan Kunaritschew war Laithar, dem mächtigen
Druiden, begegnet. Da gab es für ihn keinen Zweifel.
    Er fuhr seinen Freund in das gleiche
Hospital, in dem auch Clair Simpson untergebracht war.
    In der geschlossenen Abteilung war Iwan am
besten zu helfen und das Risiko gering, daß er zur Gefahr für sich und andere
wurde.
    Außerdem hatte er durch das sehr persönliche
Verhältnis zu Dr. Cattle auch besonderes Vertrauen in die Fähigkeiten des
Mannes gewonnen.
    Er hatte bewiesen, daß er mit
außergewöhnlichen Situationen fertig wurde.
    Hoffentlich konnte man für seinen Freund Iwan
noch etwas tun . . .
    Die braunen, erdfarbenen Hände des Russen
hatten sich noch immer nicht verändert.
    Larry Brent fürchtete, daß mit Iwan genau das
gleiche passierte wie mit Warren Hollins .. .
     
    *
     
    Er forderte alles von sich ab, weil er wußte,
was auf dem Spiel stand.
    Stuart Bingham legte trotz seiner Ermattung
nur kleine Pausen ein, um nicht zu viel Zeit zu verlieren.
    Er stolperte über den steinigen Pfad und
taumelte wie ein Betrunkener weiter, um sein Ziel zu erreichen.
    Es war gut, daß er am Morgen schon alle
Vorbereitungen getroffen hatte.
    Dann lag endlich die Steilwand vor ihm.
    Dunkel, kahl und schroff ragte sie vor ihm
empor.
    Sie war rund fünfzig Meter hoch.
    Meter für Meter hatte er sie erklommen. Im
unteren Bereich konnte er die Metallhaken sehen, die er mit eigener Hand eingeschlagen
hatte.
    Diese Arbeit konnte er sich nun sparen. Er
brauchte jetzt nur noch die Kraft aufzuwenden, die Steilwand zu erklimmen, und
dann lag der Höhleneingang, der hinter einem Aufbau aus Felssteinen begann, vor
ihm.
    In Binghams Proviantgepäck steckte eine
Thermosflasche. Die war mit Tee gefüllt. Der Biologe stillte seinen Durst,
blieb etwas zehn Minuten auf dem kalten Felsboden sitzen, lehnte sich gegen die
Wand, schloß die Augen und versuchte völlig zu entspannen, um neue Kräfte zu
schöpfen.
    Dann kletterte er Meter für Meter die
schroffe Felswand empor.
    Die nächtliche Dunkelheit wich. Schummrig
grau schimmerte der Himmel.
    Beunruhigt blickte der Engländer nach Osten
und warf dann einen raschen, nervösen Blick auf das Zifferblatt seiner
Armbanduhr.
    Noch zwanzig Minuten bis Sonnenaufgang .. .
    Bingham beeilte sich. Es war erstaunlich,
woher der Mann jetzt noch die Kraft nahm, sein Aufstiegstempo zu forcieren.
    Nur der Gedanke daran, daß ein Schatz
unvorstellbaren Ausmaßes ihn erwartete, trieb ihn vorwärts.
    Er mußte es einfach schaffen! Bingham
zweifelte daran, daß sich ihm je eine zweite Möglichkeit bot. Die

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