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SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen

SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen

Titel: SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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erfuhr, daß Clair Simpson vor wenigen
Minuten abermals klinisch tot gewesen war, nun wieder die Augen geöffnet hatte
und von einem neuen Traum sprach.
    »Welchen Inhalt hatte ihr Traum diesmal ?« fragte Brent.
    »Sie werden es nicht fassen, Mr. Brent... Es
hat mit Ihnen zu tun. Clair Simpson behauptete fest, daß sie Ihnen begegnet
ist, daß sie mit Ihnen ausführlich gesprochen hat...«
    »Ob Sie es glauben oder nicht, Doc - Mrs.
Simpson sagt die volle Wahrheit! Auch ich habe sie gesehen. Sie hat mir einige
interessante Hinweise gegeben. Die haben zur Folge, daß ich in dieser Nacht
noch die Staaten verlassen werde. Sobald wie möglich werde ich noch mal in Ihr
Hospital kommen, Doc. Ich muß mit Clair Simpson sprechen, aber zuerst habe ich
etwas anderes zu erledigen .«
    Mit diesen Worten legte er auf. Wenige
Augenblicke später saß er am Steuer seines Lotus’ und raste in die Prairie-
Ave.
     
    *
     
    Iwan Kunaritschew schlug die Augen auf.
    Er fühlte sich seltsam verwirrt und wußte nicht,
wo er sich befand und was geschehen war.
    Er tastete nach seinem Schädel. Dumpfer
Schmerz breitete sich unter seiner Schädeldecke aus. Es schien, als hätte ihn
jemand mit einem einzigen Schlag niedergestreckt.
    X-RAY-7 richtete sich auf.
    Der Russe blickte nicht so klar wie sonst aus
den Augen.
    Irgend etwas war mit ihm los.
    Wütend trat Kunaritschew mit dem rechten Fuß
gegen den Kamin, neben dem er zu sich gekommen war.
    Schmerzhaft verzog der Agent das Gesicht,
ohne sich jedoch über seine Handlungsweise im klaren zu sein.
    Er war wie ein Besessener. Seine Hände
besaßen noch immer das braune, erdfarbene Aussehen, das sie während seiner
Bewußtlosigkeit angenommen hatten.
    Die Begegnung mit Laithar, dem
Druidenpriester aus der Höhle in der Nähe Llandrindod Pikky hatte ihre Spuren
hinterlassen.
    Es war nur ein flüchtiger Kontakt gewesen,
den sie miteinander hatten, und doch reichte der aus, eine Veränderung
herbeizuführen, die dem wahren Wesen, dem Charakter dieses großmütigen Menschen
genau widersprach.
    Eine unbändige Wut tobte in Kunaritschew. Er
war sich dieser Wut nicht bewußt, sondern handelte wie ein Besessener, den man
für seine Tat nicht verantwortlich machen konnte.
    Auf dem Rückweg über das Dach kämpfte er
gegen eingebildete, unsichtbare Gegner, schlug oder trat in die Luft und gab
Schreie von sich.
    Er bewegte sich mit roboterhafter Starrheit,
erreichte das Dachende, kletterte über den Vorsprung und glitt auf der Brüstung
wieder dem Fenster zu, aus dem er gekommen war.
    Ohne auf seine Bewegungen zu achten, durchquerte
X-RAY-7 Rosalynn Randalls Wohnung und fuhr mit dem Lift in die Tiefe.
    Kunaritschew verließ das Haus.
    Es herrschte noch immer Betrieb auf der
Straße.
    Iwans Hände öffneten und schlossen sich, als
stünde er unter ungeheurer Anspannung. Etwas gärte in ihm, das ihn antrieb,
Dinge zu tun, die er eigentlich nicht tun wollte.
    Blinde Zerstörungswut erfüllte ihn.
    Auf seinem Weg an der Häuserfront entlang kam
er an mehreren parkenden Fahrzeugen vorüber.
    Er trat gegen die Türen und ließ seine
geballte Faust auf Dach oder Kotflügel sausen, so daß sich tiefe Dellen
bildeten.
    Daß er sich selbst dabei verletzte, bekam er
nicht mit.
    Warm rann das Blut an seinem Handgelenk
herab. Seine Finger waren zerschunden - und doch spürte er keinen Schmerz.
    Dann sah er aus einem Haus - etwa zwanzig
Schritte von seinem Standort entfernt - zwei Personen kommen.
    Es handelte sich um zwei Männer, die sich
einem parkenden Fahrzeug näherten.
    Iwan Kunaritschew beschleunigte seine
Schritte.
    Er kam den beiden ahnungslosen Passanten
rasch näher und handelte wie ein Wahnsinniger.
    Die beiden Männer wußten nicht, wie ihnen
geschah.
    Grundlos drosch Iwan Kunaritschew, der
Bedrängten stets zu Hilfe kam, auf sie ein.
    Der eine flog mit einem überraschten
Aufschrei gegen sein Fahrzeug und rutschte über die Kühlerhaube hinweg, als
hätte ein Pferdehuf ihn getroffen.
    Der andere zappelte in Kunaritschews Händen,
der ihn schüttelte und ihn schließlich mit einem Faustschlag zu Boden schickte.
    Da sprang der erste schon wieder auf die
Beine und warf sich mit aller Kraft dem Russen entgegen.
    Für den Angreifer war es so, als ob er gegen
eine festgefügte Mauer renne.
    »Was willst du, Zwerg ?« dröhnte es aus Kunaritschews Mund. »Gehört der blaue Ford dir ?«
    »Ja«, stammelte der Gefragte gegen seinen
Willen. »Was wollen Sie von uns ?« brachte er noch
mühsam hervor. »Wir haben

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