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SGK256 - Der Kopf des Todes-Pharao

SGK256 - Der Kopf des Todes-Pharao

Titel: SGK256 - Der Kopf des Todes-Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Tip, der
mir das Tor zum Grab öffnete, von dem niemand wahrhaben will, daß es existiert.
Es ist, als hätten die Menschen Angst davor, über die Wahrheit zu sprechen.
Doch hinter vorgehaltener Hand flüstert man sich ja einiges zu ...«
    »Conny Masterton zum Beispiel flüsterte mir
in ihrer letzten Lebensminute zu, daß Sie grundsätzlich behaupten, Sie hätten
nie etwas mit dem Kopf zu tun gehabt .«
    Jonson wirkte erschrocken. »Wie konnte sie
nur so etwas sagen?! Sie wußte doch genau, daß ich die Maschine geflogen habe.
Vielleicht ging in den letzten Minuten vor ihrem Tod nicht nur eine
körperliche, sondern auch eine geistige Verwandlung mit ihr vor .«
    »Schon möglich«, murmelte Iwan.
    Charles Jonson ging auf dem breiten Weg neben
seinem Besucher zum Haus.
    Es war zweistöckig, hatte einen spitzen
Giebel, kleinen Erker und Balkone. Es machte keinen gepflegten Eindruck. Der
Verputz und die Fensterrahmen hätten einen neuen Anstrich verdient.
    »Der Eindruck täuscht«, sagte Charles Jonson
mit schwerer Zunge. »Ich muß Ihnen ein Geständnis machen, Mister Kunaritschew.
Es ist mir egal, wie Sie das Ihrer Dienststelle unterjubeln - ob man Ihnen
glaubt oder nicht... Ich habe mich nicht ohne Grund um diese Zeit beurlauben
lassen. Ich wage es nicht mehr, noch ein Flugzeug zu steuern. Es sind immer die
gleichen Visionen ...«
    Er unterbrach sich und nahm den Faden nicht
wieder auf.
    »Welche Visionen ?« warf X-RAY-7 ein, um das Gespräch wieder in Gang zu bringen.
    »Ich sehe vor mir einen gigantischen
Pharaonenkopf, riesige, dunkle Augen, die mich kritisch und bedrohlich
anstarren. Es ist Mene-thol-hep ... ich weiß es. Er zürnt mir, weil ich seine
Ruhe gestört habe .«
    »Also das ist es, das ist Ihr Trauma«, nickte
der Russe.
    »Es ist noch nicht alles. Ich habe bisher
noch nie mit jemand darüber gesprochen. Ich fliehe vor mir selbst. Stunden oder
gar tagelang verlasse ich mein Haus, weil ich es einfach nicht länger ertragen
kann, darin zu leben. Denn auch hier taucht neuerdings der riesige Kopf auf. Er
ist überall. Er kommt durch die Wände und schwebt mitten im Zimmer...« Seine
Stimme versagte ihm den Dienst. »Aber damit nicht genug! Die Plage... er hat
mir auch die Plage geschickt...«
    Mit diesen Worten deutete er auf die Fenster.
    Schon beim Näherkommen war dem aufmerksamen
Russen aufgefallen, daß sämtliche Fenster des Hauses geschlossen und von innen
mit Wolldecken verhangen waren.
    Die Fenster waren blind und schmutzig, als
wären sie schon seit langer Zeit nicht mehr geputzt worden.
    Im ersten Moment drängte sich einem sogar der
Gedanke auf, daß das Haus überhaupt nicht mehr bewohnt sei.
    Zweidrittel waren von wildem Wein
überwuchert, sogar ein Balkon in der dunklen Ecke neben einem Erker.
    Diesem Balkon wandte Iwan Kunaritschew den
Rücken zu.
    Dort oben hockte eine Gestalt mit einem
Gewehr im Anschlag.
    Im Fadenkreuz befand sich der Russe.
    Der Beobachter drückte ab.
    Nur ein leises ’Plopp’ war zu hören. Auf dem
Gewehrlauf steckte ein langläufiger Schalldämpfer.
    Iwan Kunaritschew, der zum Sprechen ansetzen
wollte, riß erstaunt Mund und Augen auf, taumelte zwei Schritte nach vorn und ließ seine Rechte hochfahren, um nach der Smith & Wesson-Laser
zu greifen, die in seiner Schulterhalfter steckte.
    Er schaffte es nicht mehr, sackte nach vorn
und fiel zu Boden, wo er reglos liegen blieb ...
     
    *
     
    Larry Brent alias X-RAY-3 traf in London ein.
    Unmittelbar nach der Abfertigung rief er im
’Hyde-Park-Hotel’ an, um sich mit seinem Freund Iwan in Verbindung zu setzen.
    Er erfuhr, daß der Russe nicht da war.
    Ob er sich noch bei Charles Jonson aufhielt,
den er aufsuchen wollte?
    Bevor Larry Brent eine Entscheidung traf,
setzte er sich mit Scotland-Yard in Verbindung.
    Welche Neuigkeiten gab es da? Was sagten die
Analysen, die von dem geheimnisvollen Stoff angefertigt waren, der den
scharfkantigen Rand der Miniaturmaske bedeckte?
    X-RAY-3 sprach mit dem Chief-Inspektor, der
ihm sofort jede Auskunft gab.
    »Hier beißen sich unsere Chemiker vorerst die
Zähne aus«, wurde ihm mitgeteilt. »Einen solchen Stoff dürfte es überhaupt
nicht geben. Unsere Leute arbeiten ununterbrochen an der Aufklärung. Wir haben
zwei Spezialisten angefordert, die vor sechs Stunden ihre Arbeit aufnahmen,
ohne bisher zu einem Ergebnis zu kommen. Wie wir, so stehen auch sie vor einem
Rätsel. Ihrer Meinung nach müsse das Gift von einem anderen Stern kommen .. .«
     
    *
     
    Das Telefonat

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