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SGK264 - Im Wartesaal der Leichen

SGK264 - Im Wartesaal der Leichen

Titel: SGK264 - Im Wartesaal der Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Roboter erhob sich der Tote. Sein Gesicht war reglos. Auch in
seinen matten Augen glomm kein Lebensfunke. Dennoch war dieser Leib von
unseligem Leben erfüllt und wurde die seelenlose Hülle von einem magischen
Geist beherrscht.
    »Kehre an den Ort zurück, an dem Thomas dich geholt hat«, fuhr Dr.
X mit ruhiger, leiser Stimme fort, »Warte dort, bis du weitere Anordnungen von
mir erhältst !«
    Die lebende Leiche gehorchte.
    Sie verließ das Labor und durchquerte den rötlich glimmenden
Tunnel, dessen vorderes Ende in einen Durchlaß führte, der in das Mauerwerk des
rotweißen Leichenhotels gebrochen war.
    Dieser Teil des Gebäudes lag unterhalb des Meeresspiegels. Dennoch
drang kein Wasser in die Kellerräume ein.
    Das Ende des elastischen Tunnels hatte sich fest an das Mauerwerk
rings um die Öffnung gesaugt und schloß sie hermetisch ab.
    Hinter dem Loch in der Wand führte eine Treppe in die oberen
Räume, wo die Körbe, Kisten und Särge mit den Toten standen.
    Mister Yee Keong hielt sich in der großen Empfangshalle auf und
schuf wieder Ordnung.
    Wie Su Hang, so stand auch der Chinese seit Dr. X Anwesenheit auf
der Insel unter permanenter Hypnose, ohne daß man es ihm ansah.
    Er verhielt sich so wie immer und war doch nur eine willenlose
Puppe in Händen einer verabscheuungswürdigen Verbrecherin.
    Keong beseitigte die Spuren des Kampfes zwischen den lebenden
Leichen und den Besuchern des Hotels. Einige Särge waren arg in Mitleidenschaft
gezogen. Als sie umfielen, zersprangen die Deckel. Die Leichen, die von Dr. X
noch nicht der Prozedur unterzogen worden waren, ragten halb aus den
Behältnissen.
    Es war erstaunlich, mit welcher Kraft der kleine, magere Wächter
dieser makabren Behausung die schweren Särge aufrichtete, wie er die Toten
wieder ordnungsgemäß hineinlegte und die Deckel verschloß.
     
    *
     
    Die lebende Leiche suchte ihren eigenen Sarg auf und zog dann den
Deckel herab, um von der Dunkelheit eingehüllt zu werden.
    »Die Stunde, daß ich alle einsetze, daß sie wie ein Schwärm über
die Lebenden in Hongkong herfallen, ist nahe«, murmelte Dr. X. Ihr Gesicht war
von Triumph gezeichnet. »Meinen Helfern selbst kann nichts geschehen. Sie sind
unverwundbar und können nicht mehr sterben. Die Toten, die sie zu mir bringen,
aber werden die Reihen meiner Kräfte verstärken und wieder neue Opfer fordern.
Ein Teufelskreis wird entstehen, aus dem schließlich niemand mehr herauskommt!
Genau das ist mein Ziel! Wie Vampire in der Nacht werden sie sich ihre Opfer
holen, um in der Nacht darauf schon von ihnen begleitet zu werden .« Sie musterte Su Hang eingehend. »Und nun zu dir! Thomas
wird dich auf das Festland zurückbringen, damit du auf dem schnellsten Weg
Larry Brent berichten kannst .«
    »Ja ...«, nickte X-GIRL-G. Sie wußte genau, wie das Unternehmen am
besten über die Bühne zu bringen war. Larry und Iwan logierten im Hotel
Hongkong.
     
    *
     
    Kühle Luft streifte sein Gesicht.
    Er spürte den Griff der kräftigen Hände, die seine Schultern
umfaßt hielten und ihn durchschüttelten.
    »Jetzt kommt er zu sich ... am besten noch ein Guß - dann haben
wir ihn wieder auf Vordermann gebracht«, sagte eine kühle Stimme.
    Im nächsten Moment klatschte eine schmutzige, lauwarme Brühe in
Larrys Gesicht, daß der Agent sich schüttelte.
    Er prustete und drehte den Kopf weg, so daß der nächste Guß ihn
nicht mehr voll traf.
    Die Kleidung, die seinen Oberkörper bedeckte, war bis auf die Haut
durchnäßt.
    Blitzartig erinnerte X-RAY-3 sich an die Ereignisse im Keller.
    Wieso diese Enge, fragte er sich.
    Hatte man ihn in eine Kiste gesperrt?
    Er schlug die Augen auf und wollte instinktiv in die Höhe
schnellen.
    Da erst merkte er, daß ihm die Füße zusammen- und die Hände auf
den Rücken gebunden waren.
    Larry zerdrückte einen Fluch zwischen den Zähnen.
    Langsam richtete er sich auf. Er mußte die spöttischen Bemerkungen
der ihn umringenden Chinesen über sich ergehen lassen.
    Er nahm die Gestalten noch konturenhaft verschwommen wahr. Als
sein Blick sich klärte, wurde ihm auch bewußt, in welcher Umgebung er sich
befand.
    Er hörte das Rauschen des Windes, das Klatschen der Wellen an den
Bauch des Schiffes, das Ächzen der Planken und Knattern der Segel und wußte,
daß man ihn während seiner Bewußtlosigkeit in einem Sarg auf das Schiff
entführt hatte.
    Das flatternde Segel der Dschunke und der nächtliche Himmel lagen
in seinem Blickfeld.
    Neben sich entdeckte Larry einen zweiten

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