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SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt

SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt

Titel: SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sehen.
    Vor der Lifttür bewegte sich
links und rechts die Wand. Eine etwa dreißig Zentimeter dicke Mauer schob sich
zu beiden Seiten aus der vorspringenden Wand, bewegte sich lautlos auf
Gleitrollen.
    Im nächsten Moment, als ein älteres Ehepaar durch das
gläserne Hauptportal kam, war alles wieder so wie zuvor.
    Unten rechts neben dem Eingang gab es zwar eine im
Halbschatten liegende Mauernische - doch nichts wies auf eine Tür zu einem Lift
hin. Die Wand war fugenlos glatt, so dass kein Mensch in diesem Haus auf die
Idee gekommen wäre, dort würde sich ein dritter Lift befinden.
    Das Ehepaar begab sich zu dem Aufzug, den auch Janett Erskin ursprünglich benutzen wollte.
    Das Rotlicht mit der Aufschrift »Außer Betrieb«, war
längst erloschen. Auf Knopfdruck kam der Lift, leise summend glitt die Tür
zurück, die beiden Menschen traten ein und fuhren in die sechzehnte Etage ...
     
    *
     
    Die junge blonde Frau merkte sofort, dass etwas nicht
stimmte.
    »Hey«, entfuhr es ihr, als der Lift abwärts glitt.
»Was ist denn jetzt los? Ich will doch nach oben...«
    Hatte sie in der Eile den falschen Knopf erwischt?
    Janett Erskin drückte erneut
auf den, neben dem die Zahl »20« stand.
    Wahrscheinlich befand sich jemand im Keller, der
einige Sekunden vor ihr den Knopf betätigt hatte.
    Unter dem Knopf für das Parterre befanden sich noch
zwei für die Kellerräume. In der ersten Keller-Ebene lagen Wirtschafts- und
Abstellräume, darunter befand sich eine Tiefgarage.
    Es konnte also höchstens noch zwei Etagen tiefer
gehen.
    Janett seufzte und strich eine blonde Haarsträhne aus
der Stirn. Schade, dass sie nach unten geholt wurde. Das kostete Zeit.
    Die erste Keller-Ebene war erreicht. Dunkelrot wie ein
böses Auge glomm der Knopf auf. Es ging eine weitere Etage tiefer.
    Der Lift musste normalerweise jetzt anhalten.
    Er tat es aber nicht...
    Deutlich war die weitere Abwärtsbewegung zu spüren.
Janett merkte den Druck in den Ohren und fühlte, dass die Bewegung nach unten
schneller wurde.
    Angst ergriff das Herz der jungen Stewardess. Was war
nur los? Weshalb ging es weiter in die Tiefe?
    Verzweifelt drückte sie mehrere Knöpfe, in der
Hoffnung, die rasante Fahrt auf diese Weise zu bremsen. Nichts reagierte jedoch.
    Sämtliche Knöpfe leuchteten nun auf - wie zum Hohn.
Janett wusste überhaupt nicht mehr, wo sie sich befand.
    Das Nottelefon! Die Alarmglocke, zuckte der Gedanke
durch ihr Gehirn.
    Erst jetzt merkte sie - beides war nicht vorhanden!
    »Hilfe! So helft mir doch !« Mit aller Kraft schlug und trommelte die Eingeschlossene gegen die Metallwände.
    Das dumpfe Geräusch war zu schwach, als dass es einige
Stockwerke höher zu hören war. Auch ihr Schreien nützte nichts.
    Es drang nicht durch die meterdicken Betonwände, die
sie umgaben.
    Wie tief befand sie sich schon in der Erde unterhalb
der Keller-Etagen?
    Drei oder vier Stockwerke? Fünf oder zehn? Es gab
keine Anzeigetafel, auf der Janett Erskin es hätte
nachprüfen können.
    Weiter ging die rasende Fahrt in die Tiefe.
    Der Druck in den Ohren verstärkte sich.
    Janett Erskin hatte es
aufgegeben, sich durch Tritte und Schläge gegen die Metallverkleidung bemerkbar
zu machen. Es war sinnlos.
    Das ganze Geschehen erinnerte sie an einen Alptraum.
    Sie öffnete den oberen Knopf ihrer Bluse, weil die
Luft ihr knapp wurde. Die seelische Erregung war so stark, dass ihr Herz
unregelmäßig pochte, dass ihr der Schweiß aus allen Poren drang.
    Sie begann zu schluchzen, obwohl sie sich zwang, die
Dinge vernünftig zu betrachten. Aber was konnte man noch vernünftig sehen? Es
war völlig unlogisch und beängstigend, dass ein Fahrstuhl in Etagen hinabraste,
die durch Knöpfe nicht angezeigt wurden.
    Überhaupt war ein Schacht von dieser Tiefe völlig
widernatürlich!
    Es ergab doch keinen Sinn, unter den normalen
Kellerräumen weitere anzulegen.
    Ein Bunker? Dieser Gedanke bestimmte plötzlich ihre
Überlegungen. Man las in der letzten Zeit viel darüber, dass in Neubauten
Schutzräume eingerichtet werden sollten, um im Ernstfall eines Atomkrieges die
Bevölkerung so gut wie möglich sicher unterzubringen.
    Konnte es sein, dass in diesem Hochhaus eine solche
Einrichtung vorgesehen war, dass in der Aufzuganlage jedoch ein Defekt vorlag,
der verhinderte, dass der Lift nicht aufwärts fuhr, sondern abwärts?
    Dieser Gedanke war nicht dazu angetan, Janett Hoffnung
zu machen. Niemand wusste, dass sie sich in diesem »Speziallift« befand. Und
die Tatsache, dass es

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