SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt
neben ihm befanden sich Löcher in der bizarren Wand. Einfache
Erdlöcher, die als Gefängniszellen Verwendung fanden. In zwei von ihnen entdeckte
Larry Menschen. Ein Mann und eine Frau. Brian Monley und Janett Erskin ...
Ihre »Zellen« waren mit dicken, steinernen Stäben
verschlossen, so dass sie wie Tiere hinter Gittern vegetierten.
Es war alles wie in einem furchtbaren Alptraum. Brian Monley tobte. Mit fester Hand hatte er die steinernen
Gitter umklammert und riss an ihnen. Er war zu schwach, um die gewachsenen
Steine herauszureißen oder umzudrücken .
Mit den Krallenfüßen wurde Larry kurzerhand in ein
solches Loch geschoben, unmittelbar in Nachbarschaft Janett Erskins .
Aber Larry wartete nicht ab, dass auch seine Zelle mit
steinernen Gittern versehen wurde.
Er warf sich nach vorn, hechtete auf das Höllenmonster
zu und versetzte ihm einen Haken, der sich gewaschen hatte.
Das Geschöpf wankte, verlor den Halt und plumpste auf
den Boden.
Im nächsten Moment war Larry Brent auf den Beinen.
Dann ging alles so schnell und überstürzten sich die Dinge, dass er erst im
Nachhinein ihren Ablauf rekonstruieren konnte.
»Mister Brent !« hörte er
seinen Namen.
Larry warf den Kopf herum.
Durch den dunkelrot glosenden Stollen rannte ein Mann
auf ihn zu.
Harold Stonefield ? Wachte er
- träumte er?
»Laufen Sie, Brent! Verschwinden Sie von hier !« rief der Chief -Inspektor aus
Bristol mit Stentorstimme.
Die Köpfe der Teufelsanbeter ruckten herum. Hunderte von
Augenpaaren starrten in den Teil der Höhle, wo sich ein eigenes Drama
abspielte.
Die dunkelrote Wand zum anderen Höhlenteil, in dem
Luzifer sich aufhielt, schloss sich lautlos.
Es krachte, als würden Schüsse durch die Teufelshöhle
im Innern der Erde peitschen. Larry wurde von mehreren granitharten
Bruchstücken getroffen. Sie stammten von den steinernen Gittern, die wie Glas
zerplatzten. Brian Monleys und Janett Erskins Erdloch war frei.
Stonefield ?
Drei Sekunden stand er dann und starrte nur auf die
Erdlöcher. Durch reine Gedankenkraft sprengte er die steinernen Gitter.
Brian Monley taumelte zuerst
nach außen. Janett Erskin war zu schwach dazu, sich
zu erheben.
»Clarissa?! Clarissa - wo bist du? !« Langgezogen und schaurig hallte die Stimme des jungen Amerikaners durch Stollen
und Teufelshöhle. Er lief los.
»Zurück !« rief Stonefield ihm nach.
Doch Monley reagierte nicht.
Von seinem Gefängnis aus hatte er beobachtet, dass Clarissa, seine junge Frau,
wie eine Schlafwandlerin die Reihen der Teuflischen passiert hatte und in der
angrenzenden Höhle verschwunden war.
Er tauchte unter zwischen den Leibern, während im
Hintergrund langsam Sand von Wänden und Decke rieselte, sich Risse und Sprünge
zeigten.
In den Dunst, den Nebel, in die stickige, heiße Luft,
in der man kaum atmen konnte, mischte sich ein vielstimmiger Aufschrei, der
augenblicklich verstummte, als sich eine Gestalt aus der Versammlung löste.
Henry Bolsan ...
Er ging auf seinen Halbbruder zu, der sein
Zwillingsbruder hätte sein können.
Stonefields Körper spannte sich.
»Laufen Sie, Brent... retten Sie Ihre Haut«, stieß er
zwischen den kaum geöffneten Lippen hervor. Seine Miene wirkte versteinert.
»Ich kann in wenigen Minuten für nichts mehr garantieren ...«
»Larry! Hierher! Schnell !« X-RAY-3 hörte eine vertraute Stimme.
Morna Ulbrandson!
Die Schwedin eilte durch den Stollen auf ihn zu. Die
Monster hielten sich in Larrys unmittelbarer Nähe auf, aber keines kam näher.
Es schien, als würde eine unsichtbare Mauer sie hindern.
»Verlieren Sie keine Zeit - um Himmels willen ...« der
Schweiß rann über Stonefields Gesicht. »Ich kann sie
nicht mehr lange aufhalten... es wird bald etwas Furchtbares geschehen ... Bolsan ... kommt näher... dies ist der Augenblick der
Entscheidung ...«
Larry griff nach Janett Erskins Hand. Er überlegte nicht länger und taumelte halb benommen auf Morna zu.
»Schnell! Zum Aufzug«, stieß die Schwedin hervor.
Larry stolperte über den unebenen Boden, aus dem
Geröll ragte. Ringsum begann es bedrohlich zu knistern. Risse zeigten sich in
den Wänden,
Bevor die nächste Gangbiegung kam, warf Brent einen
letzten Blick zurück.
Was er sah, erfüllte ihn mit Grauen.
Wie eine Mauer standen die Teufelsanbeter im Halbkreis
hinter Bolsan und Stonefield .
Henry Bolsan ging auf seinen Halbbruder zu, während Stonefield wie versteinert stand.
Während Bolsan nach vorn
schritt, veränderte sich die Struktur seines
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