SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens
andere
Hotelgäste. Sie kümmerten sich um die Verzweifelte, die jeglichen Halt verlor.
»Mein Kind ... ich will mein Kind wiederhaben . .. wo ist mein Kind !« hallten die entsetzlichen Schreie durch den Korridor.
Brent stieß sich vom Geländer ab und raste den
Weg zurück, den er gekommen war.
In all die ihn umgebenden Geräusche, in all
der Verwirrung, die entstanden war, in der unzählige Stimmen durcheinander
riefen, hörte er deutlich ein Geräusch, das ihn beinahe ins Entsetzen trieb.
Das
rauschende Wasser!
Wasser, in dem ein unheimliches Gift aufgelöst
war, brachte den hundertfachen Tod nach Waitu .. .
Morna befand sich in tödlicher Gefahr.
Die Schwedin hatte die Absicht geäußert zu
duschen. Genügte schon die Berührung mit dem gefährlichen Nass ,
um die grauenhafte Kettenreaktion in Gang zu bringen?
»Morna!« Larry merkte nicht, dass er ihren Namen laut ausrief.
Er warf sich mit ganzer Kraft gegen die Zimmertür.
Beim ersten Anlauf schaffte er es, das Schloss aus
der Halterung zu reißen. Das Holz splitterte, die Tür flog nach innen.
Morna!«
Larrys Weg führte direkt ins Badezimmer,
dessen Tür zum Glück von innen nicht verriegelt oder verschlossen war.
Die Badewanne
war leer.
Er riss den getönten
Vorhang beiseite, hinter dem das Wasser aus der Dusche strömte.
»Morna?!«
Die Duschecke - war leer. Keine Spur von der
Schwedin!
Sie war verschwunden, als hätte sie sich in
Luft aufgelöst...
*
Er hatte jegliches Gefühl für Raum und Zeit
verloren und wusste nicht mehr, wie lange er sich
schon in den
Händen
Dr. X' befand.
Iwan Kunaritschew bewegte die trockenen
Lippen. Er sprach mit schwerer Zunge, als er sich fähig fühlte, die ersten
Worte zu formen.
»Man kann alles kaufen, wenn man nur die
Gelegenheit dazu hat«, hörte er sich auf die Bemerkung der Maskierten
antworten. »Auch Dr. X ist nicht unbesiegbar . ..«
»Die Gelegenheit, dies herauszufinden, werden
Sie nicht von mir bekommen, Kunaritschew«, erwiderte die Verbrecherin. »Und
auch Ihre Freunde nicht, darauf gebe ich Ihnen mein Wort! Sie sind doch nicht
allein, nicht wahr ?«
»Finden
Sie es heraus !«
»Es gibt für mich keine Grenzen des Wissens«,
reagierte sie arrogant. »Wenn ich will, dass Sie
Ihren Freund holen oder verlange, dass Sie mir deren
Aufenthaltsort nennen, dann werden Sie das tun, ohne zu zögern .«
Dass sie damit nicht übertrieb, wusste der Russe aus eigener Erfahrung. Es war Dr. X vor
kurzer Zeit erst gelungen, die kleine Chinesin Su Hang, die als X- GIRL-G für
die PSA tätig war, unter ihre Kontrolle zu bringen und gegen die eigenen
Freunde aufzuwiegeln. Sie hatte es fertig gebracht, Larry und ihn zu überlisten
und Dr. X in die Hände zu spielen. Nur durch einen geschickten Schachzug und eine
Kette glücklicher Umstände war es den Freunden schließlich doch noch gelungen,
den Fängen der grausamen Maskierten zu entkommen. Bei dieser Gelegenheit trug
die »Schwimmende Höhle“ einigen Schaden davon und auch „ Thomas „, das Faktotum
von Dr. X, das sie auf Schritt und Tritt begleitete, wurde tödlich getroffen.
In der Zwischenzeit aber waren die Schäden in
dem künstlichen Kraken wieder beseitigt und der seelenlose Begleiter neu
zusammengeflickt.
Noch eine Feststellung traf X-RAY-7.
Sie galt dem Aussehen und der schönen, aber
tödlichen Frau.
Die Maske hatte ihren ursprünglichen Zustand
nicht mehr. Sie war ein Teil des Gesichts der dämonischen Frau geworden, deren
Geist im Reich des Unsichtbaren die Jahrhunderte überdauert hatte, um
schließlich wieder zu ungeheuerlichem Leben zu erwachen.
Dr. X lächelte überheblich. Sie deutete den
musternden Blick des russischen PSA-Agenten richtig.
»Ich habe mich verändert, richtig. Die
Halbmaske, die ich anfangs noch überziehen musste , um
jene Kräfte zu aktivieren, die in mir schlummern oder von den „Alten in der
Tiefe“ direkt auf mich übergingen - ist ein Teil meines Ichs geworden. Sie ist
nicht länger ein Fremdkörper . . . mein Organismus hat sie integriert und damit
meine Macht gestärkt, um die Formel und die Substanz zu finden für das Gift,
durch das ich wieder in die Lage versetzt werde, meine Pläne zu realisieren.«
»Was ist das für ein Gift ?« kam es über Kunaritschews Lippen.
Dr. X lachte leise. »Es ist erstaunlich, dass ich mit Ihnen und Ihren Freunden immer wieder die
gleichen Erfahrungen machen kann. Sie sind neugierig und rührig bis zuletzt.
Auch wenn es für Sie keinen Ausweg mehr gibt -
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