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SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

Titel: SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Rippen, daß ich meine,
ein Pferd hätte mich getreten. Ich freue mich, Sohnemann«, wechselte plötzlich
ihre Stimmlage. Sie klang um eine Nuance sanfter, zärtlicher. »Wann ungefähr
kannst du da sein ?«
    »Kurz nach Mitternacht.«
    »Dann werde ich auf der Lauer liegen.
Irgendwie ist es schon zu schaffen, dich hier einzulotsen. Entweder stehe ich
auf einer Zinne und winke dich in die richtige Richtung oder öffne dir das Tor.
Wenn alle Stränge reißen, mußt du wohl oder übel durch den See schwimmen, und
ich komme dir mit einem Boot entgegen .«
    »Es wird schon schiefgehen. Im Notfall
klettere ich an der Mauer hoch. Im Fensterln, dieser echt bayrischen Disziplin,
war ich schon immer recht gut !«
    »Ich freue mich jedenfalls aufs
Frühstück !«
    »Ich auch. Und vor allem auf die Zeit,
die dazwischen liegt.«
     
    *
     
    Sie beendeten ihr Gespräch.
    Morna führte ihren ursprünglichen Plan
noch aus und setzte sich über den PSA-eigenen Satelliten mit New York in
Verbindung.
    Ihre Botschaft wurde von den
Hauptcomputern gespeichert, analysiert und zur Information an Larry Brent
weitergegeben.
    Die Schwedin konnte nicht ahnen, daß
der Mann, der über jede Veränderung und Neuigkeit Bescheid wissen mußte, um
danach seine Entscheidungen zu treffen, durch das persönliche Gespräch mit ihr
längst informiert war.
    X-GIRL-C zog ihre Kleider aus,
duschte, schlüpfte dann in Bluejeans, zog ein altrosafarbenes T-Shirt an und
warf einen Blick auf das mittelgroße Ölgemälde, das den interessantesten und
berühmtesten aller Hamptons zeigte, Sir Fitzpatrick John Mahon . Sein breites Gesicht mit den roten
Wangen, der spitzen, leicht gebogenen Nase und dem etwas vorspringenden Kinn
war typisch für das Aussehen der Hamptons, die nachgekommen waren.
    Besonders die Augen waren faszinierend
und unheimlich.
    In einem bestimmten Licht hatte man
manchmal das Gefühl, als wären sie bernsteinfarben, mit einer schmalen,
geschlitzten Pupille, wie Raubtiere sie hatten.
     
    *
     
    In der letzten Nacht hatten diese
Augen sich für einen Moment bewegt.
    Morna hatte daraufhin das Bild
abgehängt und es untersucht. Es war nicht präpariert, und auch die Wand, an der
das Ölgemälde hing, war in Ordnung und wies keine heimliche Öffnung auf.
    Der gespenstische Vorgang währte nur
einen Moment, und dann war der Spuk wieder vorüber. Die visuelle Erscheinung
war mit der akustischen – dem bisher unerklärten Klopfen, Knirschen und
Knistern in dem Gemäuer einhergegangen. Nur hatte der akustische Spuk länger
gedauert.
    Morna nahm den handlichen
Damenrevolver aus ihrer Tasche und steckte ihn ein. Sie enthielt ein
vollwertiges Lasermagazin. Die Schwedin fühlte sich wohler bei dem Gedanken,
nicht ohne Schutz unterwegs zu sein. Wenn allerdings wirklich paranormale
Phänomene zu den bisher unheilvollen Entwicklungen geführt hatten, nützte auch
eine solche Waffe nichts.
    Mornas Zimmer lag am Ende des
Korridors.
    Es befand sich in der zweiten Etage.
    X-GIRL-C kam an den hohen,
geschlossenen Türen der anderen Zimmer vorüber. Das Holz war weiß lackiert und
mit Goldfarbe umrandet. Mitten über der Tür befand sich jedesmal ein Ornament,
das Ähnlichkeit mit dem Familienwappen der Hamptons hatte.
    Hinter den Türen war es still, bis auf
eine. Das Sprechen kam aus einem Fernsehgerät. Menschen lachten und klatschten.
    Während der letzten Jahre war dieser
alte Steinkoloß mehr und mehr modernisiert worden. Es gab Elektrizität und
fließend Warm- und Kaltwasser. Sogar Zentralheizung, um verwöhnte Europäer
anzulocken. Um mit den besten Hotels des Landes konkurrieren zu können, gab es
wie in diesen Nobelherbergen Sauna, Solarium, Schwimmbad und Fitness -Center. Golf- und Crickettplatz hinter dem Schloß waren eine Selbstverständlichkeit. Der Schloßherr besaß
darüber hinaus mehrere Pferde, die den Gästen seines Hauses zum Ausreiten zur
Verfügung standen. An Zerstreuung mangelte es nicht. Man konnte Spazierengehen,
Boot fahren und angeln.
    Zu all diesen Dingen aber war sie
bisher noch nicht gekommen, denn das Castle bot eine weitere, einmalige
Sensation: in ihm spukte es. Nun ging sie auf Geisterjagd.
    Ob McCraine schon mit seiner Suche begonnen hatte?
    Möglich, daß sie ihn traf. Auch sie
wollte sich unbedingt noch mal den in die Kellergeschosse führenden Stollen
ansehen, außerhalb des Publikumverkehrs , nachdem sich
die Gemüter ein wenig beruhigt hatten.
    In den weitläufigen Korridoren und
Treppenaufgängen konnte man sich leicht

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