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SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

Titel: SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Oltsen sich unablässig mit Mary. Er, der sonst
Schwierigkeiten hatte, sich mit anderen Menschen zu unterhalten, redete wie ein
Wasserfall. Van Oltsen hatte das Gefühl, schon
jahrelang mit ihr befreundet zu sein. Dabei hatte er Mary ganze siebenmal
gesehen!
    Das sagte er ihr auch. Und er sagte
noch mehr.
    »Manchmal kommt es mir vor, als wärst
du schon uralt, was dein Wissen anbelangt. Es ist, als gehörtest du nicht mehr
in diese Zeit, sondern in ein anderes Jahrhundert .«
    Er blickte nach vorn auf die
nächtliche Landstraße, die Richtung Lough Corrin führte.
    Und so sah er nicht, daß Mary einen
Moment flammend rote Wangen bekam und sogar ihre Augen sich verfärbten. Sie
wurden bernsteingelb, wie die einer Raubkatze.
     
    *
     
    Morna glaubte im ersten Moment an eine
Halluzination.
    Wie war es möglich, massive Mauern,
die eine Dicke von zwei bis drei Metern hatten, zu verschieben?
    McCraine hatte nach dem Mord an Kevin Thomas jeden
einzelnen Quader, jede Fuge unter die Lupe genommen und nichts gefunden, das
auf einen geheimen Mechanismus schließen ließ. Der Verdacht, daß Thomas nach
der Bluttat in ein geheimes Versteck gezerrt wurde, das nur einigen Wenigen
bekannt war, lag nahe.
    Und dies hier nun war der Beweis!
    Was durch alle Tricks nicht hatte
geöffnet werden können, nun stand es offen. War es von allein geschehen?
Deshalb die Furcht der Schloßbesitzer? Wußten sie, daß nach Einbruch der
Dunkelheit hier Kräfte und Mächte am Wirken waren, die nichts mit dem Leben und
den Menschen gemeinsam hatten?
    Gespenstisches Leben, das sich in
Nacht und Abgeschiedenheit rührte und aus der Tiefe stieg, Grauen und Angst
verbreitend?
    Was gab es in diesem Schloß?
    Morna hielt wie durch Zauberei die
Smith & Wesson Laser in der Rechten. In der anderen Hand die Taschenlampe,
setzte sie sich in Bewegung.
    Das Stöhnen klang immer wieder auf,
dunkel und qualvoll. Es schien von weither zu kommen.
    Der schmale, helle Lichtstrahl glitt
über den feuchten, holprigen Boden, der sich jenseits der offen
stehenden Wand ausbreitete und wanderte über die klobigen Wände, die
links und rechts aufragten, die sie aber hier nicht mehr erwartet hatte.
    Plötzlich rumpelte und polterte es.
    Morna Ulbrandson warf sich herum. Ihre
Augen weiteten sich vor Schreck, sie glitt nach vorn und reagierte in dieser
Sekunde wie ein Mensch, der nur Angst hatte und versuchte, der Todesfalle zu entkommen.
    Die Wände verschoben sich!
    Im zitternden Lichtstrahl der
Taschenlampe waren die mächtigen Mauern zu sehen, die sich eigenartig
verschachtelten, deren Tonnen und Abertonnen Gewicht
mit erschreckender Leichtigkeit bewegt wurde. Welch diffiziler Mechanismus mußte dahinterstecken!
    Die Schwedin hörte kein
Motorengeräusch, nicht das Gleiten von Rollen. Steine mahlten aufeinander wie
Mühlsteine, die gegeneinander rieben.
    Die Mauer vor ihr verschob sich
seitwärts, eine zweite tauchte von der Seite auf, die sie vorhin nicht
wahrgenommen hatte.
    Die Schwedin hatte keine Chance,
obwohl sie lief, wie nie zuvor in ihrem Leben.
    Der Weg führte nicht weiter.
    Der Ausgang war ihr versperrt. Alles
sah so verändert aus, daß sie es nicht wiedererkannte.
    Die Falle war perfekt, und die
PSA-Agentin saß mittendrin.
    Der Rückweg ins Schloß war ihr
abgeschnitten!
     
    *
     
    Ihr Herz schlug wie rasend, ihre
Handflächen wurden feucht.
    Sie nahm die kleine Lampe zwischen die
Zähne und tastete mit beiden Händen, die sie flach auflegte, die Wand ab. Sie
war uneben und holprig. Morna suchte nach Fugen und Ritzen, in der Hoffnung,
einen lockeren Stein oder etwas Ähnliches zu finden, hinter dem ein Hebel oder
sonst etwas verborgen lag, mit dem man eventuell die Mauer wieder in Bewegung
setzen konnte. Was in der einen Richtung erfolgte, mußte auch andersherum
möglich sein.
    Doch es gab keine Anhaltspunkte.
    Das Stöhnen, da war es wieder. Morna
hatte es während des Polterns und Rumpelns nicht mehr gehört und im ersten
Schreck total vergessen.
    Irgendwo in der Tiefe des finsteren,
tief vom Gemäuer wegführenden Schachtes befand sich noch jemand, der vor ihr
hier eingeschlossen wurde und möglicherweise verletzt worden war.
    Sie mußte nach ihm suchen.
    Sie konnte sich nur eines vorstellen.
Wahrscheinlich war Sean McCraine , der früher
losgegangen war, genau das Gleiche passiert wie ihr nun.
    Sie lief durch den Schacht und merkte,
daß der Boden leicht abschüssig war.
    Der Gang machte mehrere Male einen
Knick und war wie eine überdimensionale

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