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SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

Titel: SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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verlaufen. Damit dies so wenig wie
möglich vorkam, gab es überall dreisprachig bedruckte Tafeln, die an Wandecken,
Säulen und Treppenaufgängen angebracht waren.
    Auf ihrem Weg durch das Schloß
begegnete Morna Ulbrandson keinem Menschen.
    Das elegant eingerichtete Restaurant
war bereits geschlossen. Ein Teil der Gäste, die noch nicht schlafen wollten,
vergnügte sich bei Wein, einem kleinen Imbiß, im netten Gespräch mit anderen
Schloßbewohnern auf Zeit.
    X- GlRL -C
suchte den Trakt auf, in dem Touristen um diese Zeit nichts mehr zu suchen
hatten. Der Haupteingang war nicht verschlossen.
    Das war das Zeichen, daß Inspektor McCraine schon tätig war oder die Schloßbesitzer ihm
zuliebe die Tür nicht verriegelt hatten.
    Sonst war dies die Regel. Aus einem
einfachen Grund. Die Hamptons verdienten zwar durch die Gruselstimmung, die sie
selbst verbreiteten, aber sie wollten keinen ihrer Gäste unnötig in Gefahr
bringen.
    Sie selbst waren überzeugt von der
Existenz eines Spuks. Sie sprachen ihm eine gewisse Gefährlichkeit nicht ab.
Aber diese Gefährlichkeit begann erst, wenn man allein bestimmte Winkel des
Schlosses durchstöberte und dies noch bei Dunkelheit.
    Die schwere, zweiflügelige Holztür,
ebenfalls weißgold gestrichen, bewegte sich lautlos
in den Scharnieren. Sie waren gut geölt.
    Rechts hinter der Tür stand die
fragliche Ritterrüstung. Die Hellebarde fehlte. Zu polizeitechnischen
Untersuchungen war sie mit nach Ballina genommen
worden.
    Die Hand des Ritters war leer.
    Was merkwürdig anmutete, war die Tatsache,
daß noch Licht hier im Trakt brannte. Auch wegen McCraine .
Normalerweise wurde die Stromversorgung nach der letzten Führung in diesem
Trakt ausgeschaltet.
    Morna drückte leise die Tür ins Schloß
und näherte sich dem durch die schwere Gliederkette abgesperrten Bezirk.
    In dem Moment geschah es. Das Licht
erlosch, und sie stand in völliger Finsternis!
     
    *
     
    Instinktiv hielt sie den Atem an und
lauschte.
    War da jemand?
    Fast hätte sie gefragt. Aber sie
unterließ es im letzten Moment doch.
    Entweder hatte man den Strom aus
Versehen abgeschaltet, oder ein Kurzschluß hatte sich ereignet oder etwas
anderes, weniger Erklärbares steckte dahinter.
    Morna lief zur Tür und öffnete sie
einen Spalt breit.
    Draußen im Korridor jenseits der
Flügeltür brannte noch die Beleuchtung.
    Die schwedische PSA-Agentin ließ sich
durch den Vorfall nicht irritieren. Um in dunklen, nicht beleuchteten Ecken und
Winkeln eventuell nachsehen zu können, hatte sie eine Taschenlampe dabei. Sie
war klein und wurde von einer besonders flachen Spezialbatterie gespeist. Sie
gab zwar nicht eine solche Lichtausbeute wie eine große Stablampe, erfüllte
aber ihren Zweck.
    Morna wartete jedoch noch zwei volle
Minuten − die Wand im Rücken − in tiefster Finsternis, um ganz
sicher zu sein, daß sich sonst nichts entwickelte.
    Dann knipste sie die Lampe an.
    Der Strahl war schmal, aber sehr hell.
    »Inspektor?« Die PSA-Agentin blieb an
der obersten Stufe hinter der Absperrung stehen und rief nach unten in den
Tunnel. Das Licht der Taschenlampe tanzte auf den klobigen Stufen.
    Mornas Ruf hallte gespenstisch durch
den hohlen Gang und verebbte dann dumpf.
    Der Stollen wirkte wie ein Trichter,
und wenn McCraine in der Nähe war, mußte er Mornas
Ruf hören.
    Doch niemand antwortete.
    Die Schwedin rief ein zweites Mal.
Diesmal noch lauter, so daß ihr eigenes Rufen wie ein höhnisches Echo
zurückkehrte. Doch wieder erfolgte keine Reaktion.
    Morna Ulbrandson stieg über die Kette
hinweg und ging dann zügig die Treppe nach unten. Merkwürdig, daß der Inspektor
noch nicht damit begonnen hatte, seine Untersuchungen in diesem Bereich des
Schlosses durchzuführen.
    Vielleicht war er auch schon so tief
in den Stollen eingedrungen, daß ihn ihr Ruf nicht mehr erreichte.
    Morna ging zehn Schritte in den
Stollen hinein, zwanzig. Dann kam die erste Quermauer, die sie umgehen mußte.
    Danach folgte die Nische, in der man
auf die Blutlache gestoßen war, jene berühmt-berüchtigte Stelle, wo vor über
zwanzig Jahren ein Hampton sein Leben aushauchte.
    Und da machte die Agentin eine
Entdeckung, daß sie meinte, ihr würde das Herz stehen bleiben.
    Die Nische war verschwunden. Statt
dessen gähnte ein tiefer, dunkler Schacht, der ins Ungewisse führte und aus dem qualvolles Stöhnen drang!
     
    *
     
    Sie fuhr den schwarzen Wagen, einen
Bentley Baujahr 1973, mit sicherer Hand.
    Während der Fahrt unterhielt Henrik
van

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