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SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

Titel: SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Hampton sprach in einem fremden Dialekt, in
einer altmodisch klingenden Sprache, in der Sprache des Jahres 1570 und sie
− redete mit der Stimme eines Mannes!
     
    *
     
    Sie war besessen wie von einem Dybbuk !
    Sie war nur noch von ihrem Äußeren her
eine Frau. Aber ihr schönes, gleichmäßiges Gesicht hatte jetzt einige grobe
Züge, die nicht in das Antlitz einer Frau paßten: Die rauhen Züge eines Mannes,
der über Kraft verfügte, der die Gewalt wollte, der selbst von einer
furchtbaren, unheimlichen Idee besessen war.
    Fitzpatrick John Mahon ? War das
seine Stimme, hatte er Besitz gewonnen über diese zarte, freundliche Frau?
    Dies war nicht der Moment, um Fragen
zu stellen und sie beantwortet zu bekommen.
    Es ging um Leben und Tod. Der
Stärkere, der Schlauere würde siegen.
    Die unheimliche Manneskraft in Sioban Hampton forderte auch von Larry Brent äußerste
Anstrengungen.
    Er riß das Bein empor, sein Knie traf
voll die Gegnerin.
    Er hatte eine andere Reaktion erwartet
als die, die dann erfolgte. Sioban Hampton zuckte nur
kurz zusammen. Ihre Bauchmuskeln waren hart wie Stahl. Sie verkrampfte sich
nicht und ließ nicht los. Es kam zu einer kurzen, beinahe flüchtigen Lockerung.
Aber auch mit der war X-RAY-3 zufrieden.
    Blitzschnell hakte er seine Daumen
unter die kraftvoll zudrückenden Hände. Es gelang ihm, die Finger
millimeterweise zurückzudrücken. Luft! Er konnte wieder atmen.
    Ein unbarmherziger Kampf entspann
sich. Sioban Hampton gab nicht auf, und X-RAY-3
setzte alles ein, die körperliche Überlegenheit seines Gegners durch
trickreiche Aktionen zu kompensieren. Das schaffte er.
    Sioban Hampton flog plötzlich durch die Luft.
    Ehe sie sich wieder erheben konnte,
war X-RAY-3 über ihr.
    Er mußte alle Gedanken daran
verdrängen, daß er nicht gegen eine Frau kämpfte, sondern gegen ein Ungeheuer
in Menschengestalt, das sich dieses Körpers nur bediente. Sioban Hampton wußte nichts mehr von sich, der böse Geist von Fitzpatrick John Mahon Hampton hatte völlig Besitz von ihr
ergriffen. Larry Brent hatte seine Mühe, den Gegner in den Griff zu bekommen.
    » Sioban « war
schnell und wendig, und er hatte das Gefühl, manchmal gegen zwei oder drei
Gegner zu kämpfen, soviel Kraft mußte er aufwenden, die Aktionen des anderen
einzuschränken. Brent geriet in arge Bedrängnis und merkte wie seine Kraft
erlahmte, während Sioban Hampton so gut wie keine
Ermüdungserscheinungen zeigte. Auf dem Boden wurde die Auseinandersetzung
fortgeführt. Larry hatte das Gefühl, gegen einen Roboter zu kämpfen.
    Da knallte » Sioban Hampton« mit dem Kopf gegen die kantige Wand. Die Bewegungen der Frau wurden
schwächer. Ihr Kopf fiel langsam zur Seite. Sie wurde bewußtlos.
Schweißüberströmt richtete Larry Brent sich auf und hörte im gleichen
Augenblick eilige Schritte näherkommen.
    Um die Mauer bog ein Mann, blieb
keuchend stehen und war völlig außer Atem. Er starrte auf die Frau am Boden,
dann irrte sein Blick zu Larry Brent, der mit gezogener Waffe vor ihm stand.
    »Nicht schießen«, preßte der Fremde
atemlos hervor. »Also doch, ich habe richtig gehört, ich hatte nicht so schnell
mit ihr hier gerechnet .« Der große Mann kam näher.
»Ich bin Dr. Franklin…«
     
    *
     
    Er lebte noch, doch Todesangst erfüllte
ihn.
    Und diese Todesangst war es, die
seinem muskelgestählten Körper die Kraft verlieh, alles einzusetzen.
    Henrik van Oltsen hatte das Gefühl, sein Brustkorb würde jeden Augenblick zerspringen.
    Luft!
    Nur noch ein letzter Sauerstoffrest
befand sich in seinen Lungen. Dann setzte er noch mal alles ein, was er an
Kräften mobilisieren konnte. Mit übermenschlicher Anstrengung dehnte er seinen
Brustkorb. Die darumgeschlungene Kette spannte sich.
Es knirschte. Ein Glied sprang, und die unheimliche Fessel glitt von seiner
Brust. Aber die Ketten an Armen und Händen. Van Oltsen war als der stärkste Mann der Welt in das Bewußtsein eingegangen.
    Mit gewaltigem Ruck riß er seine
beiden Arme auseinander. Das Blut rauschte in seinen Ohren, seine Augen ließen
nach. Er nahm nur noch einen Bruchteil dessen wahr, was er vorhin noch gesehen
hatte. Die mangelnde Sauerstoffversorgung seines Hirns machte sich jetzt
bemerkbar. Der erste Versuch mißlang. Ein zweiter Ruck folgte, in den er alle
Kraft setzte.
    Es krachte. Die Kette zerriß in der
Mitte. Er war auf dem Weg in die Freiheit, und nur der grausam schnelle Ablauf
der Zeit und die Atemnot, die damit in Zusammenhang stand, war gegen

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