Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)
Schwarz-Weiß-Videobild erscheint auf dem Bildschirm, darauf ein Mann mit dunklen Haaren und hellem Overall. Christian drückt eine andere Taste, und der Mann geht mit gesenktem Kopf auf die Kamera zu. Als er näher heran ist, hält Christian den Film an. Der Mann steht in einem hell erleuchteten weißen Raum mit einer langen Reihe hoher schwarzer Schränke links von ihm. Offenbar ist das der Serverraum von Grey House.
»Okay, Barney, bitte noch einmal.«
Das Bild auf dem Monitor bewegt sich erneut. Um den Kopf des Mannes auf dem Video erscheint ein Rahmen, der Ausschnitt wird vergrößert. Ich richte mich auf.
»Macht Barney das?«, frage ich mit leiser Stimme.
»Ja«, antwortet Christian. »Könnten Sie den Ausschnitt schärfer hinkriegen?«, fragt er Barney.
Das Bild verschwimmt kurz und wird dann ein wenig schärfer. Nun erkenne ich, dass der Mann vor der Kamera bewusst den Blick senkt. Er hat kurzes schwarzes Haar, das zerzaust und irgendwie seltsam wirkt … auf dem schärferen Bild sehe ich einen Ohrring, eine kleine Creole.
Ach du Scheiße! Ich weiß, wer das ist.
»Christian«, flüstere ich. »Das ist Jack Hyde.«
Sieben
B ist du dir sicher?«, fragt Christian überrascht.
»Das sehe ich an seinem Kinn.« Ich deute auf den Bildschirm. »Und an dem Ohrring und den Schultern. Außerdem hat er die richtige Statur. Wahrscheinlich trägt er eine Perücke – oder er hat sich die Haare schneiden und färben lassen.«
»Barney, hören Sie das?« Christian schaltet auf Lautsprecher. »Sie scheinen Ihren Exboss ziemlich genau studiert zu haben, Mrs. Grey«, murmelt er, alles andere als glücklich.
Ich bedenke ihn mit einem finsteren Blick.
»Ja, Sir«, meldet sich Barney wieder. »Ich habe Mrs. Grey gehört. Gerade jage ich die gesamten Videoaufnahmen durch eine Gesichtserkennungssoftware, um zu überprüfen, wo dieses Arschloch – Entschuldigung, Ma’am – dieser Mann sich im Grey House rumgetrieben hat.«
Christian, der Barneys Kraftausdruck ignoriert, betrachtet die Videoaufnahme genauer.
»Warum macht er so etwas?«, frage ich Christian.
Er zuckt mit den Achseln. »Vielleicht aus Rache. Keine Ahnung. Manche Menschen sind unberechenbar. Mich ärgert nur, dass du so eng mit ihm zusammengearbeitet hast.« Er presst die Lippen aufeinander und legt den Arm um meine Taille.
»Wir haben die Daten auf seiner Festplatte, Sir«, teilt Barney Christian mit.
»Ich weiß. Und die Adresse von Mr. Hyde?«, fragt Christian.
»Ja, Sir.«
»Dann informieren Sie Welch.«
»Wird gemacht. Außerdem überprüfe ich die Bänder der städtischen Videoüberwachung, um mehr über seine Bewegungen zu erfahren.«
»Finden Sie heraus, was für einen Wagen er hat.«
»Sir.«
»Barney kann das alles?«, flüstere ich.
Christian nickt mit einem selbstgefälligen Lächeln.
»Was ist auf seiner Festplatte?«, frage ich mit leiser Stimme.
Christians Züge werden hart, und er schüttelt den Kopf. »Nicht viel.«
»Sag’s mir.«
»Nein.«
»Informationen über dich oder mich?«
»Über mich.« Er seufzt.
»Was für Informationen? Über deinen Lebensstil?«
Christian schüttelt abermals den Kopf und legt mir den Zeigefinger auf die Lippen. Als sich seine Augen verengen, verstehe ich seine Ermahnung, den Mund zu halten.
»Er fährt einen 2006er Camaro. Ich gebe Welch das Kennzeichen durch«, verspricht Barney.
»Gut. Lassen Sie mich wissen, wo sich der Mistkerl sonst noch im Grey House herumgetrieben hat. Und vergleichen Sie dieses Bild mit dem aus seiner Personalakte bei SIP .« Christian sieht mich skeptisch an. »Ich will sicher sein, dass das tatsächlich er ist.«
»Schon geschehen, Sir. Mrs. Grey hat Recht. Es ist Jack Hyde.«
Siehst du?
Christian reibt mit der Hand meinen Rücken. »Gut gemacht, Mrs. Grey.« Barney instruiert er: »Sagen Sie Bescheid, wenn Sie seine Bewegungen in der Zentrale nachvollzogen haben. Überprüfen Sie außerdem sämtliche anderen Gebäude von GEH , zu denen er Zugang gehabt haben könnte, und informieren Sie das Sicherheitsteam, damit es die noch einmal durchsucht.«
»Sir.«
»Danke, Barney.« Christian beendet das Gespräch.
»Mrs. Grey, offenbar sind Sie nicht nur ausgesprochen dekorativ, sondern auch nützlich.« Christians Augen blitzen belustigt.
»Dekorativ?«, wiederhole ich spöttisch.
»Ja«, bestätigt er und küsst mich sanft auf die Lippen.
»Sie sind weitaus dekorativer als ich, Mr. Grey.«
Schmunzelnd küsst er mich leidenschaftlicher, windet den Zopf
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