Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
den Anflug eines Lächelns auf seinem Gesicht, doch er seufzt nur. »Ich rede von den richtig heftigen Sachen, Anastasia. Du solltest mal sehen, was ich mit einem Rohrstock oder einer Katze so alles anstellen kann.«
Mir bleibt der Mund offen stehen. »Lieber nicht.«
»Ich weiß. Wenn du es auch gewollt hättest, wunderbar … aber du willst es nicht, und das kann ich verstehen. Ich kann all diese abartigen Dinge nicht mit dir machen, wenn du es nicht willst. Das habe ich dir schon einmal gesagt. Du hältst die Fäden in der Hand. Und jetzt, da du zu mir zurückgekommen bist, verspüre ich diesen Drang plötzlich nicht mehr.«
Verzweifelt versuche ich, mir einen Reim auf all das zu machen. »Aber als wir uns kennen gelernt haben, hast du dir genau das gewünscht, richtig?«
»Ja. Zweifellos.«
»Wie kann dieser Drang auf einmal verschwinden, Christian? Wie eine Art Wunderkur, als wärst du plötzlich … in Ermangelung einer anderen Bezeichnung … geheilt ? Das verstehe ich nicht.«
Wieder stößt er einen Seufzer aus. »Na ja, als geheilt würde ich es nicht bezeichnen. Du glaubst mir kein Wort, stimmt’s?«
»Ich finde es nur … unglaublich. Das ist ein gewaltiger Unterschied.«
»Hättest du mich nicht verlassen, würde ich wahrscheinlich auch nicht so empfinden. Mich zu verlassen, war das Beste, was du tun konntest … für uns. Erst dadurch ist mir klar geworden, wie sehr ich dich will. Nur dich allein. Und wenn ich sage, dass ich dich in jeder Hinsicht will, ist das mein voller Ernst.«
Ich starre ihn fassungslos an. Kann ich ihm wirklich glauben? Allein beim Versuch, über all das nachzudenken, schwirrt mir der Kopf, und ich empfinde eine tiefe Betäubung in meinem Innern.
»Du bist immer noch da. Ich war mir sicher, dass du inzwischen längst schreiend zur Tür hinausgelaufen wärst«, bemerkt er.
»Wieso? Weil ich dich für einen kranken Perversen halte, der darauf steht, Frauen, die genauso aussehen wie seine Mutter, auszupeitschen und sie danach zu ficken? Wie kommst du bloß darauf?«, fauche ich.
Er wird blass. »Ich hätte es vielleicht nicht ganz so derb ausgedrückt, aber im Grunde hast du Recht.«
Ich sehe ihm an, wie sehr ihn meine Worte gekränkt haben. Der Anblick ernüchtert mich schlagartig, und ich bereue meinen Ausbruch.
Was soll ich nur tun? Er wirkt völlig zerknirscht und ernst … wie der Christian, den ich kenne und so liebe.
In diesem Augenblick fällt mir das Foto in seinem Kinderzimmer wieder ein, und mir dämmert, weshalb mir die Frau darauf so bekannt vorkam. Sie sah genauso aus wie er. Offenbar war sie seine leibliche Mutter.
Ich denke daran, wie lässig er meine Frage abgewiegelt hat – niemand von Bedeutung . Sie ist schuld an der ganzen Misere … Und ich sehe genauso aus wie sie. O Gott.
Er starrt mich an. Mir ist klar, dass er darauf wartet, was ich als Nächstes tue. Es scheint ihm ernst zu sein. Doch obwohl er beteuert hat, dass er mich liebt, bin ich völlig durcheinander.
Es ist alles so verdammt abgefuckt. Zwar hat er meine Bedenken wegen Leila zerstreut, andererseits weiß ich jetzt auch, dass es ihr gelungen ist, ihn so richtig anzutörnen – ein unerfreulicher, deprimierender Gedanke.
»Ich bin hundemüde, Christian. Können wir morgen darüber reden? Ich will jetzt ins Bett.«
Er blickt mich verdattert an. »Du gehst also doch nicht?«
»Willst du denn, dass ich gehe?«
»Nein! Ich dachte nur, du würdest auf der Stelle davonlaufen, wenn ich es dir sage.«
Er hat die ganze Zeit gedacht, ich würde ihn verlassen, wenn er mir sein düsteres Geheimnis offenbart hat, und jetzt hat er es getan. Verdammte Scheiße. Und er hat tatsächlich eine sehr dunkle Seite.
Muss ich ihn nicht verlassen? Ich sehe ihn an, diesen verrückten Mann, den ich so liebe – ja, von ganzem Herzen liebe.
Darf ich ihn verlassen? Ich habe ihn schon einmal verlassen und wäre um ein Haar daran zerbrochen … ebenso wie er. Ich liebe ihn. Das weiß ich. Trotz allem, was ich gerade erfahren habe.
»Verlass mich nicht«, flüstert er.
»Herrgott, ich sage es noch einmal – nein! Ich werde nicht gehen!«, schreie ich. Es ist die reinste Erlösung. So, jetzt habe ich es ausgesprochen. Ich werde bleiben.
»Wirklich?« Seine Augen weiten sich.
»Was muss ich tun, damit du begreifst, dass ich nicht davonlaufe? Was soll ich sagen?«
Wieder erkenne ich blanke Furcht und Qual auf seinen Zügen. Er schluckt. »Es gibt da durchaus etwas.«
»Was?«
»Heirate mich«,
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