Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
tun.«
Ich glaube zu sehen, wie sich ein Anflug von Belustigung auf seine Züge schleicht, bin mir aber nicht ganz sicher.
Ich könnte die Hand ausstrecken und ihn berühren, aber das wäre ein grober Missbrauch der Position, die er mir zugewiesen hat, so viel steht fest. Ich will sie nicht missbrauchen. Aber ich habe keine Ahnung, was er will oder nicht oder was er mir zu sagen versucht. Ich verstehe es einfach nicht.
»Christian, bitte, bitte … rede mit mir«, bettle ich. Es ist unbequem, auf Knien vor ihm zu verharren, aber ich stehe nicht auf, sondern blicke in seine ernsten, wunderschönen grauen Augen und warte.
Und warte.
Und warte.
»Bitte«, sage ich noch einmal.
Seine Augen werden plötzlich dunkel, und er blinzelt. »Ich hatte solche Angst«, flüstert er.
Dem Himmel sei Dank! Mein Unterbewusstsein taumelt zu seinem Lehnsessel zurück, lässt sich mit einem erleichterten Seufzer hineinfallen und nimmt einen ordentlichen Schluck aus der Gin-Flasche.
Er spricht mit mir! Eine Woge der Dankbarkeit durchströmt mich. Ich habe Mühe, die Tränen zurückzuhalten, die mir erneut in die Augen steigen.
»Als ich Ethan draußen vor der Tür gesehen habe, war mir sofort klar, dass dich irgendjemand in die Wohnung gelassen haben musste. Taylor und ich sind aus dem Wagen gesprungen. Wir wussten auf der Stelle, wer es gewesen sein musste, und sie dort stehen zu sehen – mit der Waffe, die sie auf dich richtet. In diesem Moment bin ich tausend Tode gestorben, Ana. Sehen zu müssen, wie jemand dich bedroht … Es war, als hätten sich all meine schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet. Ich war so wütend. Auf sie, auf dich, auf Taylor. Und auf mich.«
Er schüttelt bekümmert den Kopf. »Ich wusste ja nicht, wie aggressiv sie sich verhalten würde. Ich wusste nicht, was ich tun soll, wie sie reagieren würde.« Er runzelt die Stirn. »Aber dann hat sie mir selbst den entscheidenden Hinweis gegeben. Sie sah so zerknirscht aus. Damit war klar, wie ich mich zu verhalten habe.« Er hält inne und sieht mich an, um meine Reaktion einzuschätzen.
»Sprich weiter«, flüstere ich.
Er schluckt. »Sie in diesem Zustand zu sehen und zu wissen, dass ich für ihren Geisteszustand mitverantwortlich sein könnte …« Wieder schließt er die Augen. »Dabei war sie immer so quirlig, so verschmitzt.« Er erschaudert und schöpft bebend Atem. Es klingt beinahe wie ein Schluchzen. Es ist entsetzlich, sich all das anhören zu müssen, trotzdem kauere ich weiter auf dem Boden und lausche seinen Worten.
»Sie hätte dir etwas antun können. Und ich wäre schuld gewesen.« Das blanke Entsetzen steht in seinen Augen, als er sich unterbricht und den Blick abwendet.
»Aber sie hat es nicht getan«, erwidere ich leise. »Und du bist schließlich nicht dafür verantwortlich, dass sie sich jetzt in diesem Zustand befindet, Christian.« Ich sehe ihn ermutigend an.
Dann dämmert es mir: Alles, was er getan hat, geschah nur, um mich zu beschützen, und vielleicht auch Leila, weil ihm auch ihr Wohlergehen am Herzen liegt. Aber wie wichtig ist sie ihm? Die Frage will mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Er behauptet, mich zu lieben, andererseits war er so barsch zu mir und hat mich regelrecht aus meiner eigenen Wohnung geworfen.
»Ich wollte dich nur aus dem Weg haben«, murmelt er. Da ist sie wieder – diese unglaubliche Gabe, meine Gedanken zu lesen. »Ich wollte dich aus der Schusslinie haben, aber du … Wolltest. Einfach. Nicht. Gehen«, stößt er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und schüttelt wütend den Kopf. »Anastasia Steele, du bist die sturköpfigste Frau, der ich je begegnet bin«, fährt er fort und schüttelt ein weiteres Mal ungläubig den Kopf.
Oh, da ist er wieder. Der Christian, den ich so gut kenne . Ich stoße einen abgrundtief erleichterten Seufzer aus.
»Du wolltest also nicht weglaufen?«, fragt er mit ernster Miene.
»Nein!«
Abermals schließt er die Augen, während sich sein ganzer Körper zu entspannen scheint. Als er sie wieder öffnet, sehe ich den Schmerz und die Qual darin stehen.
»Ich dachte …« Er unterbricht sich. »Das bin ich, Ana. So, wie ich wirklich bin, mit allem Drum und Dran … und ich gehöre nur dir. Was muss ich tun, damit du das endlich begreifst? Damit du weißt, dass ich dich will, in jeder erdenklichen Hinsicht. Dass ich dich liebe?«
»Ich liebe dich auch, Christian, und dich so zu sehen, ist …«, stoße ich mit erstickter Stimme hervor. »Ich dachte, ich hätte
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