Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
den Armen, sein Kopf ruht auf meiner Brust, während der Nachhall unserer Orgasmen allmählich verebbt. Müßig lasse ich meine Finger durch sein Haar gleiten und lausche seinen Atemzügen, die sich langsam wieder beruhigen.
»Verlass mich nicht. Niemals«, sagt er leise.
Ich verdrehe die Augen in der Gewissheit, dass er es nicht sehen kann.
»Ich weiß, dass du die Augen verdrehst«, murmelt er mit einem Anflug von Belustigung in der Stimme.
»Du kennst mich ziemlich gut.«
»Ich würde dich gern noch viel besser kennen.«
»Zurück zu dir, Grey. Worum ging es in deinem Albtraum?«
»Um das Übliche.«
»Erzähl es mir.«
Er versteift sich, ehe er einen erschöpften Seufzer ausstößt. »Ich bin etwa drei Jahre alt. Der Zuhälter der Crackhure ist wieder mal stinksauer auf mich. Er raucht eine Zigarette nach der anderen, und er findet keinen Aschenbecher.« Er hält inne, und ich erstarre. Ein eisiger Schauder überrieselt mich.
»Es hat sehr wehgetan«, fährt er fort. »Und genau an diesen Schmerz kann ich mich erinnern. Er verschafft mir diese Albträume. Und die Tatsache, dass sie nichts dagegen unternommen hat.«
O nein. Ich schlinge die Arme enger um ihn und halte ihn fest, während mich die Verzweiflung zu ersticken droht. Wie kann jemand einem Kind so etwas antun? Er hebt den Kopf und blickt mich aus seinen grauen Augen eindringlich an.
»Du bist nicht wie sie. Komm bloß nicht auf diese Idee. Bitte.«
Ich nicke. Gut zu wissen. Er lässt den Kopf wieder auf meine Brust sinken und fährt zu meinem Erstaunen fort.
»Manchmal liegt sie in meinem Traum nur auf dem Boden. In diesen Momenten glaube ich, dass sie schläft. Aber sie bewegt sich nicht. Überhaupt nicht mehr. Und ich habe Hunger. Schrecklichen Hunger.«
Großer Gott.
»Dann höre ich ein lautes Poltern, und er ist wieder da. Er schlägt auf mich ein und flucht fürchterlich wegen der Crackhure. Die Fäuste oder der Gürtel – die kamen bei ihm immer als Allererstes zum Einsatz.«
»Ist das der Grund, weshalb du nicht angefasst werden willst?«
»Es ist ziemlich kompliziert.« Er vergräbt das Gesicht zwischen meinen Brüsten und saugt tief den Geruch meiner Haut ein, so dass ich mich einen Moment lang nicht konzentrieren kann.
»Sag es mir«, verlange ich.
Er seufzt. »Sie hat mich nicht geliebt. Und ich habe mich selbst nicht geliebt. Die einzige Berührung, die ich kannte, waren … Schläge. Hier liegt die Ursache von allem. Aber Dr. Flynn kann das besser erklären als ich.«
»Hättest du etwas dagegen, wenn ich zu Dr. Flynn gehe?«
Er hebt den Kopf und sieht mich an. »Du bedeutest mir alles, Ana. Mein Antrag war vollkommen ernst gemeint. Wir können uns genauso gut besser kennen lernen, wenn wir verheiratet sind. Ich kann mich um dich kümmern. Und du dich um mich. Wir könnten auch Kinder bekommen, wenn du willst. Ich werde dir meine Welt zu Füßen legen, Anastasia. Ich will dich, mit Haut und Haaren, für immer. Bitte denk über meinen Vorschlag nach.«
»Das werde ich, Christian, ganz bestimmt.« Kinder? Lieber Gott! »Allerdings würde ich tatsächlich gern mit Dr. Flynn reden, wenn du nichts dagegen hast.«
»Alles, was du willst. Alles. Wann?«
»Am besten so schnell wie möglich.«
»Okay. Ich mache gleich morgen Früh einen Termin bei ihm aus.« Er sieht auf die Uhr. »Es ist schon sehr spät. Wir sollten ein bisschen schlafen.« Er dreht sich um, knipst das Licht aus und zieht mich wieder an sich.
Ich sehe auf den Wecker. Es ist Viertel vor vier. Mist.
Er legt von hinten die Arme um mich und küsst meinen Nacken. »Ich liebe dich, Ana Steele, und will dich an meiner Seite haben. Für immer. Und jetzt schlaf.«
Ich schließe die Augen.
Mühsam versuche ich, meine bleischweren Lider zu heben. Helles Morgenlicht durchflutet den Raum. Ich fühle mich, als würde ich schweben, als wären meine Arme und Beine nicht länger Teil meines Körpers. Christian hat sich wie eine Schlingpflanze um mich gewunden, und mir ist wie immer zu heiß. Der Wecker hat noch nicht geläutet. Es kann höchstens fünf Uhr sein. Ich entwinde mich seiner Umklammerung, woraufhin er etwas Unverständliches grummelt, und sehe auf den Wecker. Es ist Viertel vor neun.
O Scheiße, ich komme zu spät zur Arbeit. Verdammt . Ich springe aus dem Bett und stürze ins Bad. Keine vier Minuten später bin ich fertig geduscht.
Christian sitzt im Bett und sieht mit einer Mischung aus Belustigung und Argwohn zu, wie ich mich abtrockne und meine
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