Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
müssen.«
Ich schrecke aus einem Albtraum hoch. Mein Puls rast. Panisch drehe ich mich um und stelle zu meiner grenzenlosen Erleichterung fest, dass Christian tief und fest neben mir schläft. Er regt sich, ohne aufzuwachen, legt einen Arm über mich und lässt mit einem leisen Seufzer den Kopf an meine Schulter sinken.
Der Raum ist lichtdurchflutet. Es ist acht Uhr früh. Christian schläft sonst nie so lange. Ich lasse mich in die Kissen sinken und warte darauf, dass sich mein Herzschlag beruhigt. Wieso habe ich bloß solche Angst? Sind das die Nachwirkungen der gestrigen Ereignisse?
Ich betrachte sein wunderschönes Gesicht, ein Gesicht, das mir mittlerweile so vertraut ist, dessen Formen und Flächen sich für immer in mein Gedächtnis eingebrannt haben.
Er sieht so viel jünger aus, wenn er schläft. Ich muss grinsen, denn heute ist er ein Jahr älter geworden. Ich denke an mein Geschenk. Was wird er tun, wenn er es sieht? Soll ich ihm das Frühstück ans Bett bringen. Außerdem ist José vielleicht noch da.
Und tatsächlich – José sitzt mit einer Schale Müsli an der Frühstückstheke. Bei seinem Anblick spüre ich, wie ich erröte. Er weiß genau, was Christian und ich heute Nacht getrieben haben. Weshalb bin ich also verlegen? Schließlich stehe ich nicht splitternackt vor ihm, sondern trage meinen bodenlangen Seidenmorgenrock.
»Guten Morgen, José.« Ich lächle tapfer.
»Hey, Ana!«
Ich lese weder anzügliche Verachtung noch drohende Frotzeleien in seinem Gesicht, stattdessen scheint er sich aufrichtig zu freuen, mich zu sehen.
»Hast du gut geschlafen?«
»Ja. Die Aussicht ist wirklich eine Sensation.«
»Ja. Sie ist etwas ganz Besonderes.« Genauso wie der Besitzer der Wohnung. »Lust auf ein richtiges Männerfrühstück?«, frage ich neckend.
»Das wäre toll.«
»Heute hat Christian Geburtstag. Ich dachte, ich bringe es ihm ans Bett.«
»Ist er schon wach?«
»Nein. Ich glaube, er ist ziemlich erledigt von gestern.« Ich wende eilig den Blick ab, damit er nicht sehen kann, wie ich erneut rot anlaufe. Liebe Güte, es ist doch nur José.
Als ich mich mit Eiern und Speck in der Hand zu ihm umdrehe, grinst er. »Du magst ihn wirklich, was?«
Ich schürze die Lippen. »Ich liebe ihn, José.«
Seine Augen weiten sich für den Bruchteil einer Sekunde, ehe er erneut grinst. »Tja, wie könnte man das hier nicht lieben?«, bemerkt er mit einer ausladenden Geste in Richtung Wohnzimmer.
Ich starre ihn finster an. »Na, herzlichen Dank.«
»Hey, ich habe doch bloß Spaß gemacht.«
Hm, werde ich mich für den Rest meines Lebens mit diesem Vorurteil herumschlagen müssen? Dass ich Christian nur seines Geldes wegen geheiratet habe?
»Ganz im Ernst. Es war nur ein Scherz. Du bist keine von denen, die so etwas tun würden.«
»Ist Omelett okay für dich?«, wechsle ich das Thema. Ich will mich nicht streiten.
»Klar.«
»Für mich auch.« Christian kommt hereingeschlendert. Heilige Scheiße, er trägt nur seine Pyjamahose, die so sexy auf seinen Hüften sitzt.
»José.« Er nickt ihm zu.
»Christian.« Ernst erwidert José das Nicken.
Christian wendet sich mir zu und grinst. Das hat er mit Absicht gemacht. Ich kneife die Augen zusammen und ringe verzweifelt um Fassung, während sich seine Miene kaum merklich verändert. Er weiß genau, dass ich weiß, was er vorhat, und es kümmert ihn nicht im Mindesten.
»Eigentlich wollte ich dir das Frühstück ans Bett bringen.«
Er tritt neben mich, nimmt mich in die Arme und drückt mir – völlig untypisch für ihn – einen feuchten, lautstarken Kuss auf den Mund.
»Guten Morgen, Anastasia.«
Am liebsten würde ich ihm sagen, er solle sich gefälligst benehmen, aber heute ist schließlich sein Geburtstag. Wieso um alles in der Welt muss er unbedingt ein derartiges Platzhirschgehabe an den Tag legen?
»Guten Morgen, Christian. Alles Gute zum Geburtstag.« Ich lächle ihn an, woraufhin er breit grinst.
»Ich freue mich schon auf mein zweites Geschenk«, erklärt er.
Das gibt mir den Rest. Ich laufe tiefrot an und werfe José einen Blick zu. Er sieht aus, als hätte er auf eine Zitrone gebissen. Eilig mache ich mich an die Zubereitung der Omeletts.
»Und was haben Sie heute so vor, José?«, erkundigt sich Christian scheinbar beiläufig und setzt sich auf einen Barhocker.
»Ich treffe mich später mit meinem Vater und Ray, Anas Dad.«
Christian runzelt die Stirn. »Die beiden kennen sich?«
»Ja, sie waren zusammen in der Armee, haben
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