Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
den Zettel schon bereitliegen, um es mir zu notieren.
Christian Grey
Ausgehungerter und nach den morgendlichen Betätigungen schwächelnder CEO, Grey Enterprises Holdings, Inc.
PS: Ich liebe Ihre Signatur.
PPS: Was ist aus der Kunst der gepflegten Unterhaltung geworden?
Von: Anastasia Steele
Betreff: Ausgehungert?
Datum: 18. Juni 2011, 13:18 Uhr
An: Christian Grey
Sehr geehrter Mr. Grey,
dürfte ich Ihre Aufmerksamkeit auf die erste Zeile meiner vorherigen Mail lenken, in der ich Sie informiere, dass Ihr Mittagessen so gut wie servierbereit ist? Also: Schluss mit dem Quatsch über Ausgehungertsein und Schwächeln.
Was die einzelnen Aspekte der perversen Nummer angeht – alles war so gut, dass mir Hören und Sehen vergangen ist. Allerdings wäre es bestimmt interessant, Ihre Notizen zu lesen. Und ich finde meine Signatur in Klammern auch ganz toll.
Ana x
(Ihre Verlobte)
PS: Seit wann sind Sie denn so redselig? Außerdem sind Sie doch derjenige, der ständig telefoniert.
Ich drücke auf »Senden« und hebe den Blick. Er steht grinsend vor mir. Bevor ich etwas sagen kann, tritt er um die Kücheninsel herum, nimmt mich in die Arme und küsst mich herzhaft.
»Das war’s, Miss Steele«, sagt er, lässt mich los und schlendert in Jeans, barfuß und in seinem heraushängenden weißen T-Shirt wieder in sein Arbeitszimmer zurück, während ich dastehe und nach Atem ringe.
Ich habe einen Dip aus Brunnenkresse, Koriander und Sauerrahm zum Lachs gemacht, den ich auf die Frühstückstheke stelle. Ich unterbreche ihn zwar nur sehr ungern, trotzdem baue ich mich im Türrahmen seines Arbeitszimmers auf und sehe ihm beim Telefonieren zu. In seinen Jeans und mit seinen zerknautschten Haaren sieht er einfach zum Anbeißen aus. Als er mich sieht, runzelt er die Stirn. Ich bin nicht sicher, ob es etwas mit dem Telefonat oder mit mir zu tun hat.
»Lass sie einfach rein, und dann lässt du sie zufrieden. Kapiert, Mia?« Er verdreht die Augen. »Gut.«
Ich bedeute ihm, dass das Essen fertig ist. Er grinst und nickt.
»Bis später.« Er legt auf. »Ein Anruf noch?«, fragt er.
»Klar.«
»Dieses Kleid ist ziemlich kurz«, bemerkt er.
»Gefällt es dir?« Ich drehe mich im Kreis. Es ist eines der Kleider, die Caroline Acton für mich gekauft hat – ein weich fallendes, türkisfarbenes Sommerkleid, das vielleicht eher für den Strand geeignet wäre, aber es gefällt mir so gut, dass ich es unbedingt anziehen wollte. Er runzelt die Stirn. Prompt gefriert das Lächeln auf meinem Gesicht.
»Das Kleid steht dir phantastisch, Ana. Ich will nur nicht, dass dich sonst jemand darin sieht.«
»Meine Güte, Christian«, maule ich. »Wir sind doch zuhause. Außer dem Personal sieht mich hier niemand.«
Seine Mundwinkel zucken. Keine Ahnung, ob er versucht, seine Belustigung zu verbergen, oder ob er meiner Bemerkung nichts Witziges abgewinnen kann. Doch dann nickt er. Ich schüttle nur den Kopf – war das sein Ernst? Ich gehe in die Küche zurück.
Fünf Minuten später steht er vor mir und drückt mir das Handy in die Hand.
»Ray ist dran«, sagt er, ohne mir in die Augen zu sehen.
Ich habe das Gefühl, als wäre sämtliche Luft aus meinen Lungen gepresst worden. Ich nehme ihm das Handy aus der Hand und halte die Sprechmuschel zu.
»Du hast es ihm gesagt!«, zische ich.
Christians Augen weiten sich, als er merkt, wie fassungslos ich bin.
Verdammt! Ich hole tief Luft. »Hi, Dad.«
»Christian hat mich gerade gefragt, ob ich ihm erlaube, dass er dich heiratet«, sagt Ray.
Die Stille hängt zentnerschwer in der Leitung, während ich verzweifelt mein Gehirn nach einer passenden Erwiderung durchforste. Rays Wortkargheit ist nichts Ungewöhnliches, macht es mir jedoch nicht gerade einfach, mir vorzustellen, was in ihm vorgehen mag.
»Und was hast du gesagt?«, presse ich schließlich hervor.
»Dass ich erst mal mit dir reden will. Das Ganze kommt ein bisschen plötzlich, findest du nicht auch, Annie? Du kennst ihn noch nicht besonders lange. Ich meine, er ist ja ein netter Kerl und weiß eine Menge übers Fliegenfischen, aber so schnell?« Seine Stimme klingt sehr ruhig und beherrscht.
»Ja. Das ist es … bleib kurz dran.« Ich verlasse die Küche und trete vor das Panoramafenster, wo ich nicht länger Christians beklommenen Blicken ausgesetzt bin. Die Balkontüren stehen offen, und ich gehe hinaus in den Sonnenschein, allerdings nicht bis zum Geländer – das hier ist viel zu weit oben für meinen Geschmack.
»Ich
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